AV-Aureus, Rom; 7,15 g. Kopf r. mit Lorbeerkranz//Concordia sitzt l. mit Patera und Doppelfüllhorn.
BMC 20 Anm.; Calicó 542; Coh. 17; RIC² 89. Von großer Seltenheit. Sehr attraktives Exemplar mit hübscher Goldpatina, vorzüglichExemplar aus der Liste Ratto, 06. April 1946 und der Auktion Fritz Rudolf Künker 365, Osnabrück 2022, Nr. 5271.
Der Revers feiert die Concordia Populi Romani. Im Bürgerkrieg waren unter den Vorgängern des Vitellius schon die Freiheit des römischen Volkes und die Sicherheit des römischen Volkes in der Münzprägung prominent vertreten, nun also die Eintracht des römischen Volkes.
Kurz vor seinem Tod ließ Vitellius laut Sueton die Anhänger der Flavier in den Tempel des Jupiter Optimus Maximus treiben und diesen anzünden. Bald darauf berief er eine Versammlung ein und reichte den Konsuln, Beamten und Senatoren einen Dolch, mit dem diese ihn hätten ermorden können, doch niemand nahm den Dolch. Als Vitellius verkündete, den Dolch im Tempel der Concordia niederlegen zu wollen, wurde ihm aus der Versammlung zugerufen, er sei die Eintracht; der Kaiser erwiderte, er werde den Dolch behalten und selbst den Beinamen Concordia annehmen.
Bald darauf wurde Vitellius gefangen, erniedrigt und auf der Gemonischen Treppe zu Tode gefoltert. Die auf der Münze beschworene Eintracht des römischen Volkes entsprach nicht der Realität.