Katalog - eLive Auction Literatur 2025

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eLive Auction Literatur 2025 - Tag 3 (Lose 7408 - 8107)
Beendet
NUMISMATISCHE LITERATUR AUKTIONSKATALOGE UND LAGERLISTEN
Los 7928 1

H.S. ROSENBERG, Auktion [3] vom 5.11.1900 u.f.T., Hannover.

Auctions-Catalog [3]. Inhalt: I. Die Sammlung des Herrn Robert Bohlmann, Braunschweig: Münzen und Medaillen von Braunschweig-Lüneburg, Hannover etc. II. Der Thalerfund von Minden i. W. III. Münzen u. Medaillen verschiedener Länder aus anderem Besitz. IV. Numismatische Bücher. 4 unpaginierte, 113 S., 12 Abb. im Text, 2 Tfn. 2378 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. 383 Gramm.

Robert Bohlmann (* 1854 in Gandersheim, † 1944 in Braunschweig) hatte in seiner Geburtsstadt von 1869 bis 1873 eine Lehre bei einem Apotheker absolviert und arbeitete in den folgenden Jahren in Eisleben, Bielefeld, Freiburg im Breisgau und auch nach seiner Rückehr nach Gandersheim als Apothekergehilfe (Georg Edmund Dann [Bearb.], Die Schelenz-Stiftung. Festschrift zum 80. Geburtstage von Josef Anton Häfliger am 29. Mai 1953. Eutin 1953, S. 70). Von 1876 bis 1878 studierte er Pharmazie an der Polytechnischen Schule in Braunschweig. 1889 erwarb er die in seinem Studienort befindliche Hagenmarkt Apotheke und übernahm 1894 selbst die Leitung dieser Arzneimittelhandlung. Seine im Auktionskatalog in 1430 Positionen erfasste, umfangreiche numismatische Sammlung, deren Grundstock er gemäß des von H. S. Rosenberg erstellten Vorworts 'schon vor langen Jahren ... gelegt' hatte, beinhaltete ausschließlich Münzen der braunschweig-lüneburgischen Herzogtümer, der Königreiche Hannover und Westfalen sowie Medaillen, die Bezug zu diesen Herrschaftsbereichen aufweisen. Seit etwa 1900 kreierte er zudem eine Kollektion von historischen Objekten aus der Arbeitswelt des Apothekers, die er schließlich dem braunschweigischen Vaterländischen Museum (heute: Braunschweigisches Landesmuseum) übergab. Bohlman gehörte zeitweise dem Stiftungsrat dieser Einrichtung an und übernahm während des Ersten Weltkrieges deren Leitung (Jens Hoppe, Jüdische Geschichte und Kultur in Museen. Zur nichtjüdischen Museologie des Jüdischen in Deutschland, Münster/New York/Berlin/München 2002, S. 92). Er betreute auch die historische Waffensammlung des Museums und erstellte diverse geschichtlich orientierte waffenkundliche Artikel, überwiegend im Organ des Vereins für Historische Waffenkunde, der 'Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde'.

Der Mindener Schatzfund (Kat.-Nr. 1431-1707) wurde 1898 bei Ausschachtungsarbeiten zu einem Neubau in der Ritterstraße in 1 Meter Tiefe entdeckt. Wenngleich das nach 1632 verborgene Depot 923 Sibermünzen (größtenteils Taler, aber auch deren Teilstücke und kleinere Nominale) im Gesamtgewicht von 12,96 kg beinhaltete, so konnten unter Einbeziehung der Auflistung des Rosenberg'schen Auktionskatalogs und anderer Belege lediglich 317 Stücke ermittelt werden (Peter Ilisch [Hrsg.], Münzfunde in Ostwestfalen: Mittelalter und Neuzeit, Münster 1992, S 77-80, dort auch Angaben der früheren Literatur).

Schätzpreis
25 €
Zuschlag
30 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Los 7929 1

H. S. ROSENBERG, Auktion [5] vom 3.11.1902 u.f.T., Hannover.

Auctions-Catalog [5]. Inhalt: I. Die nachgelassene Sammlung des Herrn Rentner Theodor Koenig, Berlin: Brandenburg-preussische Münzen und Medaillen, neuere Thaler, Doppelthaler etc., aussereuropäische Münzen etc. II. Die nachgelassene Sammlung des Herrn Buchdruckereibesitzer Hermann Schlüter, Hannover: Münzen und Medaillen der Lande Braunschweig-Lüneburg, Münzen von Westphalen, Hohnstein, Stolberg, Bremen-Verden etc., niedersächsische Städtemünzen etc. III. Münzen und Medaillen verschiedener Länder aus anderem Besitz. IV. Numismatische Bücher. 4 unpaginierte [hier versehentlich doppelt eingebunden], 170 S., 5 Tfn. 3911 Nrn. Orig.-Broschur, der Rücken mit einer originalen Verstärkung aus braunem Leinen. 334 Gramm.

Gemäß der (in diesem Los nicht enthaltenen) Ergebnisliste fand diese Versteigerung vom 3.-10.11.1902 statt.

Hermann [Wilhelm Adolph Karl] Schlüter (* 1846 in Hannover, † 1900 ebendort) war seit 1868 Geschäftsführer und späterer Inhaber der Schlüterschen Buchdruckerei und der seit 1863 bestehenden zugehörigen Zeitung 'Hannoversches Tageblatt' (Dirk Böttcher/Klaus Mlynek/Waldemar R. Röhrbein/Hugo Thielen, Hannoversches biographisches Lexikon, Hannover 2002, S. 316f.). Er vermachte dem Kestner-Museum seine Sammlungen von Fürstenberger Porzellan, Gemälden und Graphiken, u. a. des hannoverschen und königlich-großbritannischen Hofmalers Johann Heinrich Ramberg (* 1763, † 1840), woraus die Gründung der 'Städtischen Galerie' (später: Moderne Galerie der Stadt Hannover) resultierte (Ulrich Gehrig u. a., 100 Jahre Kestner-Museum Hannover 1889-1989, Hannover 1989, S. 37; Christian E. Loeben, Kestner-Museum: 125 Jahre Museum August Kestner, Hannover 2014, S. 30 und 67).

Schätzpreis
40 €
Zuschlag
40 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Los 7930 1

H.S. ROSENBERG, Auktion [8] vom 6.11.1905 u.f.T., Hannover.

Auctions-Catalog. Enthaltend: Die Sammlung des Herrn A. Mestwarb, Hannover u. A.; Münzen und Medaillen verschiedener Länder. 2 unpaginierte, 65 S. 1663 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. Die Rückenprägung weist inkorrekt den Katalog mit der Zählungsnummer 13 aus statt mit der tatsächlichen [Nummer] 8.

Gemäß der (hier nicht vorhandenen) Ergebnisliste fand die Auktion vom 6.-9.11.1905 statt.

Ein in Hannover niedergelassener M[aurer].-Meister A. Mestwarb schrieb 1889 als Arbeitgeber offene Stellen aus (Deutsche Bauzeitung 23, 1889, S. 356 und 450). Es ist nicht auszuschließen, dass dieser in Zusammenhang mit der damals in Hannover ansässigen Baufirma Mestwarb & Greiner stand, die mit der Errichtung des Ilmtalviadukts auf der Bahnstrecke Arnstadt-Stadtilm-Saalfeld beauftragt worden war und im Jahre 1891 dazu den Grundstein für diese in Mauerwerkstechnik erbaute Eisenbahnbrücke legte. Das Verzeichnis der Mitglieder der Naturhistorischen Gesellschaft zu Hannover weist für Oktober 1904 einen 'Mestwarb, Rentner' aus (S. 13).

Schätzpreis
25 €
Zuschlag
30 €

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Los 7931 1

H.S. ROSENBERG, Sammelband mit den Auktionskatalogen 11 und 13.

Beinhaltend: Auktion [11] vom 25.11.1907 u.f.T., Hannover. Auctions-Catalog. Enthaltend: Die Sammlung des Herrn R. Kaselowsky, Bielefeld. Münzen und Medaillen verschiedener Länder. 4 unpaginierte, 178 S., 10 Tfn. 2738 Nrn. Auktion [13] vom 29.11.-3.12.1909, Hannover. Auctions-Catalog [13]. Enthaltend: Die nachgelassene Sammlung des Herrn Generalleutnants Peter v. Lehmann, Wiesbaden: Münzen und Medaillen der Lande Braunschweig-Lüneburg und Hannover, sowie der angrenzenden Gebiete. 143 S., 10 Tfn. 2598 Nrn. Halbleineneinband, wohl des 2. Jahrzehnts des 20. Jahrhunderts, mit Eckbezügen und goldgeprägtem Rücken. Die Deckel außen mit Gustavmarmorpapier bezogen. In beiden Katalogen sind sämtliche Zuschlagspreise von alter Hand ihren jeweiligen Positionen beigeschrieben worden. 1062 Gramm.

Richard Kaselowsky (* 1852 in Berlin, † 1921 Bielefeld) war einer der reichsten Bielefelder Unternehmer seiner Zeit. Er erhielt eine Beschäftigung in der Ravensberger Spinnerei in Bielefeld, die sein Onkel Ferdinand, ein erfahrener Ingenieur der Textilindustrie, aufgebaut hatte und folgte diesem als Direktor dieses Unternehmens. Onkel Ferdinand engagierte sich während seines Ruhestands in der ostwestfälischen Stadt auch als maßgeblicher Finanzier der von Nicolaus Dürrkopp gegründeteten Nähmaschinenfabrik und positionierte seinen Neffen in dieser Firma als kaufmännischen Direktor. Dieser steuerte die Erweiterung der Produktionspalette auf Fahrräder, Registrierkassen, Automobile und weitere Güter mit und wechselte später in den Ausichtsrat der Firma Dürkopp & Co. Richard erhielt zudem 1894 auch einen Aufsichtsratsposten der Spinnerei Vorwärts und war im Jahre 1900 an der Umwandlung des Bielefelder Verlagshauses E. Gundlach in eine Aktiengesellschaft beteiligt, wo er ebenfalls in den Aufsichtsrat aufgenommen wurde. Als Mitglied der nationalliberalen Partei war er von 1899 bis 1903 Abgeordneter im preußischen Landtag. Seit 1887 war er mit der aus einer wohlhabenden Bielefelder Textilhändlerfamilie stammenden Elise Pauline Delius verheiratet. Unter den drei aus dieser Ehe hervorgegangenen Kindern befand sich auch sein gleichnamiger Sohn Richard (* 1888 in Bielefeld, † 1944 ebendort), der 1920 die Führung des Unternehmens Dr. Oetker übernahm. Detlef Tietjen ist bei seiner Auflistung dieser Versteigerung ein Fehler respektive eine Verwechslung unterlaufen, da er dem Katalog zuzüglich zur Sammlung Kaselowsky die russische und baltische Prägungen enthaltende Sammlung 'G[eog]. von Gloy' zuschlägt. Diese wurde indes im Rahmen der Auktion vom 21.10.1907 u.f.T. durch Sally Rosenberg in Frankfurt am Main versteigert.

Peter [von] Lehmann (* 1814 in Eystrup, † 1904 in Wiesbaden; 1871 nobilitiert) schlug nach seinem Abitur am Gymnasium in Oldenburg eine militärische Laufbahn ein, die ihn zu einem hochdekorierten Infanterieoffizier in der großherzoglich-oldenburgischen und der preußischen Armee führte. Von 1843 bis 1861 leistete er seinen Dienst im Fürstentum Birkenfeld, das seit 1817 eine linksrheinische oldenburgische Exklave war. 1861 wieder nach Nordwestdeutschland versetzt, diente er als Major und Stabschef der Hanseatischen Brigade. Als Oberst und Regimentskommandeur erfuhr er 1866 diverse Kampfeinsätze im Deutschen Krieg. Nach der Übernahme des Oldenburger Infanterie-Regiments in die preußische Armee anno 1867 bekam er im Deutsch-Französischen Krieg die Verantwortung als Brigadekommandeur übertragen und erhielt 1871 für seine Verdienste die Beförderung zum Generalmajor sowie mehrere hohe Auszeichnungen, u. a. den Orden Pour le Mérite, wenig später im selben Jahr die Erhebung in den erblichen Adelsstand. Von 1876 an fungierte er als Kommandant der Garnisonsstadt Mainz und erhielt hier die Beförderung zum Generalmajor. Im Folgejahr ging er in Pension und lebte fortan im benachbarten Wiesbaden, wo er sich, zeitlebens unverheiratet und kinderlos, mit Eifer seiner numismatischen Sammlung widmete, deren Grundstein er bereits 1826 als Elf- oder Zwölfjähriger mit dem Zusammenbringen seiner ersten Stücke gelegt hatte. 1837 begann er mit der Inventarsierung seines Bestandes, die er wohl bis zum Abschluss seiner Sammeltätigkeit weiterführte. Seine Inventarbücher lassen erkennen, dass er sich einhergehend mit seiner beruflichen Soldatenlaufbahn auch hochwertige, seltenere Stücke erwerben konnte und sein Interesse mehr und mehr allein den Prägungen des Herzogtums Oldenburg, der Herrschaft Jever, der welfischen und ostfriesischen Lande und niedersächsischen Städte galt, während er sich von anderem im Zuge dieser Entwicklung trennte. Im hohen Alter überließ er seinem Landesherrn Großherzog Friedrich August von Oldenburg die bedeutende Gruppe der oldenburgischen und jeverschen Münzen aus seiner Kollektion, wofür der Fürst ihn mit der Verleihung der Brillanten zum Großkreuz des Oldenburgischen Haus- und Verdienst- Ordens mit Schwertern am Ring und einem persönlichken Dankesschreiben belohnte. Das erklärt, weshalb der nach seinem Tode durch die Firma H. S. Rosenberg versteigerte Bestand mit seinen zahlreichen Seltenheiten nur recht wenige und eher bedeutungslose numismatische Zeugnisse von Oldenburg und Jever enthielt (Hartmut Trippler/Detlev Hölscher, Peter von Lehmann [1814-1904], Offizier und Münzensammler aus Oldenburg, in: Hanseatische Münzenhandlung Bremen GmbH. Detlev Hölscher [Hrsg.] Hanseatisch-Westfälischer Sammler-Merkur. Nr. 4. Bremen/Enger 2006, unpaginierte S. 4–15).

Schätzpreis
60 €
Zuschlag
60 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Los 7932 1

H.S. ROSENBERG, Auktion [13] vom 29.11.-3.12.1909, Hannover.

Auctions-Catalog [13]. Enthaltend: Die nachgelassene Sammlung des Herrn Generalleutnants Peter v. Lehmann, Wiesbaden: Münzen und Medaillen der Lande Braunschweig-Lüneburg und Hannover, sowie der angrenzenden Gebiete. 143 S., 10 Tfn. 2598 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. 540 Gramm.

Peter Lehmann (1871 nobilitiert, * 1814 in Eystrup, † 1904 in Wiesbaden) schlug nach seinem Abitur am Gymnasium in Oldenburg eine militärische Laufbahn ein, die ihn zu einem hochdekorierten Infanterieoffizier in der großherzoglich-oldenburgischen und der preußischen Armee führte. Von 1843 bis 1861 leistete er seinen Dienst im Fürstentum Birkenfeld, das seit 1817 eine linksrheinische oldenburgische Exklave war. 1861 wieder nach Nordwestdeutschland versetzt, diente er als Major und Stabschef der Hanseatischen Brigade. Als Oberst und Regimentskommandeur erfuhr er 1866 diverse Kampfeinsätze im Deutschen Krieg. Nach der Übernahme des Oldenburger Infanterie-Regiments in die preußische Armee anno 1867 bekam er im Deutsch-Französischen Krieg die Verantwortung als Brigadekommandeur übertragen und erhielt 1871 für seine Verdienste die Beförderung zum Generalmajor sowie mehrere hohe Auszeichnungen, u. a. den Orden Pour le Mérite, wenig später im selben Jahr die Erhebung in den erblichen Adelsstand. Von 1876 an fungierte er als Kommandant der Garnisonsstadt Mainz und erhielt hier die Beförderung zum Generalmajor. Im Folgejahr ging er in Pension und lebte fortan im benachbarten Wiesbaden, wo er sich, zeitlebens unverheiratet und kinderlos, mit Eifer seiner numismatischen Sammlung widmete, deren Grundstein er bereits 1826 als Elf- oder Zwölfjähriger mit dem Zusammenbringen seiner ersten Stücke gelegt hatte. 1837 begann er mit der Inventarsierung seines Bestandes, die er wohl bis zum Abschluss seiner Sammeltätigkeit weiterführte. Seine Inventarbücher lassen erkennen, dass er sich einhergehend mit seiner beruflichen Soldatenlaufbahn auch hochwertige, seltenere Stücke erwerben konnte und sein Interesse mehr und mehr allein den Prägungen des Herzogtums Oldenburg, der Herrschaft Jever, der welfischen und ostfriesischen Lande und niedersächsischen Städte galt, während er sich von Anderem im Zuge dieser Entwicklung trennte. Im hohen Alter überließ er seinem Landesherrn Großherzog Friedrich August von Oldenburg die bedeutenden Gruppen der oldenburgischen und jeverschen Münzen aus seiner Kollektion, wofür der Fürst ihn mit der Verleihung der Brillanten zum Großkreuz des Oldenburgischen Haus- und Verdienst-Ordens mit Schwertern am Ring und einem persönlichen Dankesschreiben belohnte. Das erklärt, weshalb der nach seinem Tode durch die Firma H. S. Rosenberg versteigerte Bestand mit seinen zahlreichen Seltenheiten nur recht wenige und eher bedeutungslose numismatische Zeugnisse von Oldenburg und Jever enthielt (Hartmut Trippler/Detlev Hölscher: Peter von Lehmann [1814-1904], Offizier und Münzensammler aus Oldenburg, in: Hanseatische Münzenhandlung Bremen GmbH/Detlev Hölscher [Hrsg:], Hanseatisch-Westfälischer Sammler-Merkur, Nr. 4, Bremen/Enger 2006, unpaginierte S. 4–15).

Schätzpreis
30 €
Zuschlag
35 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Los 7933 1

H.S. ROSENBERG, Auktion [14] vom 12.-17.12.1910, Hannover.

Auctions-Catalog [14]. Enthaltend: Die nachgelassene Sammlung des Herrn Professor Dr. A. Düning in Quedlinburg: Münzen des Mittelalters und der neueren Zeit. X, 149 S., 2 Tfn. 3738 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. 513 Gramm.

[Hermann Heinrich] Adalbert Düning (* 1843 in Bielefeld, † 1909 in Kassel) studierte in Halle und Berlin Theologie bis zum Erwerb des ersten Examens im Jahre 1865, wechselte aber schließlich zur Philosophie. In diesem Fach wurde er auch promoviert. Von 1872 bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1908 lehrte er am Gymnasium in Quedlinburg und seit 1893 mit der Amtsbezeichnung Professor. Nach Eintritt in den Ruhestand verlegte er seinen Wohnsitz ins hessische Kassel, verstarb dort aber bereits innerhalb weniger Monate. Über mehrere Jahrzehnte hinweg legte er seine numismatische Sammlung mittelalterlicher und neuzeitlicher Prägungen an, die vornehmlich die deutschen Territorien, insbesondere die westfälischen und niedersächsischen Gebiete sowie die Regionen rund um den Harz beinhaltete. Seine bedeutende Kollektion von Einbecker Münzen gelangte nicht zur Versteigerung, sondern konnte bereits 1909 aufgrund testamentarischer Verfügung vom Verein für Geschichte und Altertümer der Stadt Einbeck für 2500 Mark geschlossen erworben werden (U. E. G. Schrock, Von der Kunst gutes Geld zu machen. Die Münzprägung der Stadt Einbeck, Oldenburg 1995, S. 11). Während seiner sammlerischen Tätigkeit war Düning gut vernetzt und pflegte fachliche Kontakte mit den Numismatikern Theodor Stenzel, den Brüdern Erbstein und dem Münzenhändler C. G. Thieme und anderen. Er veröffentlichte seit den siebziger Jahren diverse Arbeiten zur Münzgeschichte der Harzregion und deren Umlands, darunter auch seine 1886 erschienene 'Übersicht über die Münzgeschichte des Stifts Quedlinburg', die bis zur Herausgabe der von Manfred Mehl erstellten Monographie im Jahre 2006 für dieses Gebiet als unverzichtbares Werk heranzuziehen war. Ergänzend zur Münzenkunde beschäftigte sich Adalbert Düning auch mit mittelalterlichen Handschriften und trug dazu ebenfalls einige Veröffentlichungen bei (Nachruf: Heinrich Buchenau, in: Blätter für Münzfreunde 1909, Sp. 4161).

Schätzpreis
25 €
Zuschlag
30 €

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Los 7934 1

H.S. ROSENBERG, Auktion [15] vom 20.5.1912 u.f.T., Hannover.

Auctions-Catalog [15]. Inhalt: Münzen u. Medaillen verschiedener Länder aus dem Besitze eines alten westphälischen Sammlers u. A. 2 unpaginierte, 77 S., 2 Tfn. 2055 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, mit goldgeprägtem Rücken. Die Deckblätter der Orig.-Broschur sind an den ihnen gebührenden Positionen mit eingebunden worden, die Orig.-Ergebnisliste vor den Tfn. 409 Gramm.

Gemäß der Ergebnisliste fand die Auktion vom 20.-23.5.1912 statt.

Recto auf dem vorderen Deckblatt der handschriftliche Besitzername Welter. Gerhard Welter (* 1907, † 1989 in Hannover) ergriff einen kaufmännischen Beruf und wurde später Prokurist einer Büromaschinenfirma. Bereits in seinen jungen Jahren hatte er sich der Münzkunde und dem numismatischen Sammeln zugewandt, wobei er sich dabei auf die Münzen der Welfen konzentrierte und zu diesem Gebiet ein großes Fachwissen erwarb. Dank dieses soliden Hintergrunds konnte er neben verschiedenen kleineren numismatischen Arbeiten seinen dreibändigen Katalog 'Die Münzen der Welfen seit Heinrich dem Löwen' erstellen, und von 1971 bis 1978 schrittweise zur Veröffentlichung bringen, das sich rasch zu einem Standard- und Zitierwerk etablierte (Herbert Rittmann, in: Geldgeschichtliche Nachrichten 24. Jahrgang, 1989, Heft 134, S. 312; I.P.-Wt., in: Numismatisches Nachrichtenblatt 38. Jahrgang, 1989, Heft 11, S. 272).

Schätzpreis
30 €
Zuschlag
30 €

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Los 7935 1

H.S. ROSENBERG, Auktion [16] vom 11.-12.11.1912, Hannover.

Auctions-Catalog [16]. Enthaltend: Die nachgelassene Sammlung des Herrn Geheimrath Carl Bode in Braunschweig: Münzen von Braunschweig-Lüneburg. Ferner aus anderem Besitz: Münzen und Medaillen verschiedener Länder. 2 unpaginierte, 32 S., 4 Tfn. 634 Nrn. Ganzleineneinband, wohl des vierten Fünftels des 20. Jahrhunderts, mit goldgeprägtem Rücken. Beigebunden: H. S. ROSENBERG, Auktion [17] vom 13.5.1913 u.f.T., Hannover. Auctions-Catalog [17]. Enthaltend: Die Sammlung des Herrn Dr. H. Baesecke in Braunschweig: Münzen und Medaillen der Lande Braunschweig-Lüneburg und Hannover. 2 unpaginierte, 58 S., 3 Tfn. 1198 Nrn. Sämtliche Zuschlagspreise der Sammlung Bode (Los-Nrn. 1-386) sind in Bleistift ihren jeweiligen Positionen beigeschrieben worden. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. 286 Gramm.

Ein Carl Bode ist für das Jahr 1855 als Inhaber einer Herzoglichen Hof-Wagen-Fabrik in Braunschweig bezeugt (Quellen-Nachweisung über Bezug und Absatz der Handelsartikel mit besonderer Berücksichtigung der vaterländischen Industrie als Handbuch und Rathgeber für Kaufleute, Fabricanten und Gewerbetreibende, Leipzig 1855, 3. Abt. S. 12). Ein Sparherdfabrikant namens Carl Bode in Braunschweig erhielt 1879 das Patent für einen Konditorei-Backofen (Patentblatt 1879, S. 291, Patent-Nr. 17428). Ob mit einer dieser Angaben der gleichnamige Münzensammler in Verbindung steht, muss derzeit offen bleiben.

Der promovierte Apotheker Hermann Baesecke (* 1881, † 1923) stammte aus einer Gelehrten- und Pastorenfamilie. Er erwarb 1882 zusammen mit seinem Kollegen Emil Beese die Martini-Apotheke in Braunschweig. Nach dem frühen, nur rund zwei Jahre später erfolgten Tod seines Kompagnons führte er das Geschäft erfolgreich weiter und machte es in der Stadt zu einer Institution. Als Mitglied diverser Vereine, z. B. des Naturwissenschaftlichen Vereins zu Braunschweig und des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins, widmete er sich in seiner Freizeit nicht allein dem Münzensammeln. So erwarb er einen Teil der umfangreichen Schmetterlingssammlung des 1886 verstorbenen Zuckerfabrikdirektors Adolf Forst (Wilhelm Blasius, Lebensbeschreibungen Braunschweiger Naturforscher und Naturfreunde, verstorbener ehemaliger Mitglieder des Vereins für Naturwissenschaft zu Braunschweig, Braunschweig 1887, S. 23). In der Numismatik war er recht gut vernetzt, so zitiert z. B. Max [von] Bahrfeldt die Sammlung Dr. Baesecke mehrfach in seiner Arbeit 'Beiträge zur Münzgeschichte der Lüneburgischen Lande im ersten Drittel des 17. Jahrhunderts', und P. J. Meier veröffentlichte seltene Probeabschläge auf Birkenrinde aus Baeseckes Besitz (Numismatisch-sphragistischer 25. Jg. 1894, S. 56). Bereits für das Jahr 1903 soll seine Sammlung mittelalterlicher und neuzeitlicher numismatischer Objekte aus ungefähr 20.000 Exemplaren bestanden haben (Francesco und Ercole Gnecchi, Guida numismatica universale, Mailand 1903, S. 188, Nr. 2030). Ein Teil seiner Sammlung gelangte am 14.5.1906 und folgende Tage durch Leo Hamburger in Frankfurt am Main zur Auktion, einige Jahre später vertraute Dr. Baesecke der Münzenhandlung H. S. Rosenberg welfische Prägungen zur Verwertung an, die im Mai 1913 versteigert wurden (siehe den hier offierten Katalog). Die Stadt Braunschweig erwarb im Jahre 1924 aus dem Nachlass des Sammlers 218 Silber- und 3025 Kupfermünzen (Die Stadt Braunschweig in der Zeit vom 1. April 1921 bis zum 31. März 1926. Verwaltungsbericht im Auftrage des Rates der Stadt, bearbeitet vom Statistischen Amt. Braunschweig 1929).

Schätzpreis
40 €
Zuschlag
40 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Los 7936 1

H.S. ROSENBERG, Auktion [17] vom 19.5.1913 u.f.T., Hannover.

Auctions-Catalog [17]. Enthaltend: Die Sammlung des Herrn Dr. H. Baesecke in Braunschweig: Münzen und Medaillen der Lande Braunschweig-Lüneburg und Hannover. 2 unpaginierte, 58 S., 3 Tfn. 1198 Nrn. Das bedruckte vordere Umschlagblatt der Orig.-Broschur mit eingebunden. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. 355 Gramm.

Der promovierte Apotheker Hermann Baesecke (* 1881, † 1923) stammte aus einer Gelehrten- und Pastorenfamilie. Er erwarb 1882 zusammen mit seinem Kollegen Emil Beese die Martini-Apotheke in Braunschweig. Nach dem frühen, nur rund zwei Jahre später erfolgten Tod seines Kompagnons führte er das Geschäft erfolgreich weiter und machte es in der Stadt zu einer Institution. Als Mitglied diverser Vereine, z. B. des Naturwissenschaftlichen Vereins zu Braunschweig und des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins, widmete er sich in seiner Freizeit nicht allein dem Münzensammeln. So erwarb er einen Teil der umfangreichen Schmetterlingssammlung des 1886 verstorbenen Zuckerfabrikdirektors Adolf Forst (Wilhelm Blasius, Lebensbeschreibungen Braunschweiger Naturforscher und Naturfreunde, verstorbener ehemaliger Mitglieder des Vereins für Naturwissenschaft zu Braunschweig, Braunschweig 1887, S. 23). In der Numismatik war er recht gut vernetzt, so zitiert z. B. Max [von] Bahrfeldt die Sammlung Dr. Baesecke mehrfach in seiner Arbeit 'Beiträge zur Münzgeschichte der Lüneburgischen Lande im ersten Drittel des 17. Jahrhunderts', und P. J. Meier veröffentlichte seltene Probeabschläge auf Birkenrinde aus Baeseckes Besitz (Numismatisch-sphragistischer 25. Jg. 1894, S. 56). Bereits für das Jahr 1903 soll seine Sammlung mittelalterlicher und neuzeitlicher numismatischer Objekte aus ungefähr 20.000 Exemplaren bestanden haben (Francesco und Ercole Gnecchi, Guida numismatica universale, Mailand 1903, S. 188, Nr. 2030). Ein Teil seiner Sammlung gelangte am 14.5.1906 und folgende Tage durch Leo Hamburger in Frankfurt am Main zur Auktion, einige Jahre später vertraute Dr. Baesecke der Münzenhandlung H. S. Rosenberg welfische Prägungen zur Verwertung an, die im Mai 1913 versteigert wurden (siehe den hier offierten Katalog). Die Stadt Braunschweig erwarb im Jahre 1924 aus dem Nachlass des Sammlers 218 Silber- und 3025 Kupfermünzen (Die Stadt Braunschweig in der Zeit vom 1. April 1921 bis zum 31. März 1926. Verwaltungsbericht im Auftrage des Rates der Stadt, bearbeitet vom Statistischen Amt. Braunschweig 1929).

Auf dem Spiegel des Rückdeckels ein kleines, handschriftlich auf das Jahr 1991 datiertes Werbeetikett der Buchbinderei Müller. Kirchstr 49, 6740 Landau-Nußdorf.

Schätzpreis
25 €
Zuschlag
25 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Los 7937 1

H.S. ROSENBERG, Auktion [18] vom 25.-28.11.1913, Hannover.

Auctions-Catalog [18]. Enthaltend: Die Sammlung des Herrn Carl Schwalbach in Leipzig. Münzen von Braunschweig-Lüneburg. Ferner aus anderem Besitz: Medaillen auf Aerzte und Naturforscher etc. Kriegsmedaillen, Orden und Ehrenzeichen. Münzen und Medaillen von Paderborn und Mühlhausen i. Th. 2 unpaginierte, 88 S., 9 Tfn. 1778 Nrn. Ganzleineneinband, wohl des letzten Drittels des 20. Jahrhunderts. Die Deckblätter der Orig.-Broschur sind auf die Buchdeckel aufgezogen worden, handschriftliche Notizen auf dem vorderen Deckblatt. Sämtlichen Losen sind die Zuschlagspreise von alter Hand in Tinte beigeschrieben worden. 515 Gramm.

Der Kaufmann Carl [respektive Karl Rudolf] Schwalbach (* 1856), wohnhaft in Leipzig, sammelte Münzen der deutschen Prägestände, vornehmlich unter Talergröße (Francesco und Ercole Gnecchi, Guida numismatica universale, 2. Auflage, Mailand 1889, S. 299f, Nr. 1691. Dto., 4. Auflage, Mailand 1903, S. 220, Nr. 2422). 1889 wohnte Schwalbach in der Reichsstraße 16, 1903 in der Hauptmannstraße 2. Der Gesamtbestand seiner Sammlung wird von den Brüdern Gnecchi 1889 mit ca. 7000 Stücken angegeben, 1903 mit etwa 9000 Exemplaren. Die bedeutenden Serien von Anhalt, Brandenburg-Franken, Lauenburg sowie der neufürstlichen Häusern versteigerte die Firma Sally Rosenberg im Rahmen ihrer Auktion vom 7.10.1913 und folgende Tage in Frankfurt am Main, das herzogliche Münzkabinett in Gotha erwarb schon vor der Versteigerung seiner braunschweig-lüneburgischen Prägungen jene der sächsischen Albertiner aus seinem Besitz im Direktverkauf. Carl Schwalbach verfasste mit seinen beiden Veröffentlichungen 'Die neuesten deutschen Münzen unter Thalergröße vor Einführung des Reichsgeldes' (1. Auflage: Leipzig 1879) und 'Die neuesten deutschen Thaler, Doppelthaler und Doppelgulden' (1. Auflage: Leipzig 1883) zwei Kataloge zur Münzkunde der deutschen Einzelstaaten im 19. Jahrhundert, die mehreren Sammlergenerationen als Nachschlage- und Zitierwerke dienten und diverse Auflagen und Nachdrucke erfuhren.

Detlef Tietjen weist die im Auktionskatalog enthaltenen Partien Paderborn und Mühlhausen in Thüringen Sammlung 'Wewer' zu. J. Wewer stammte aus dem Dorf Neuenbeken (heute Ortsteil von Paderborn) und war an der dortigen Marienkirche als Küster beschäftigt (Arnold Schwede, Das Münzwesen im Hochstift Paderborn 1566-1803, Paderborn 2004, S. 17, Anm. 1). 1938 ließ er seine Spezialsammlung Paderborn und Corvey durch Ludwig Grabow in Rostock versteigern, nachdem er vergebens versucht haben soll, diese Partien in ihrer Gesamtheit dem Paderborner Rechtsanwalt und Notar Carl Auffenberg (* 1873, † 1945) zu verkaufen (Schwede a.a.O., Anm. 2). Wewer war seit 1897 Mitglied der Paderborner Abteilung des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens und hat diesem vermutlich bald nach seinem Eintritt eine Gruppe preußischer Kupfer- und Silbermünzen seit Beginn des 19. Jahrhunderts zum Geschenk gemacht (Arnold Schwede, Münzen und Medaillen. Zur 175jährigen Münzgeschichte im Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abteilung Paderborn 1999. https://altertumsverein-paderborn.de/muenzen-und-medaillen/). 1940/41 schenkte er, nun ansässig in Paderborn und die Berufsbezeichnung 'Rendant' tragend, der Paderborner Abteilung des Vereins eine augusteische Bronzemünze, die um 1900 in Neuenbeken gefunden worden war (Westfälische Zeitschrift 96, 1940, S. 98).

Schätzpreis
40 €
Zuschlag
40 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Los 7938 1

H.S. ROSENBERG, Auktion [18] vom 25.-28.11.1913, Hannover.

Auctions-Catalog [18]. Enthaltend: Die Sammlung des Herrn Carl Schwalbach in Leipzig. Münzen von Braunschweig-Lüneburg. Ferner aus anderem Besitz: Medaillen auf Aerzte und Naturforscher etc. Kriegsmedaillen, Orden und Ehrenzeichen. Münzen und Medaillen von Paderborn und Mühlhausen i. Th. 2 unpaginierte, 88 S., 9 Tfn. 1778 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. Sämtliche Lose der Sammlung Schwalbach (Nrn. 1-985), die Lose 1154-1417 (der überwiegende Teil der im Katalog enthaltenen Serie der Kriegsmedaillen, Orden und Ehrenzeichen) sowie die Lose 1733-1778 zuzüglich der nicht im Katalog aufgenommenen, jedoch an der Auktion verkauften Nrn. 1779-1782, sind die Zuschlagspreise handschriftlich beigeschrieben worden. 441 Gramm.

Der Kaufmann Carl [respektive Karl Rudolf] Schwalbach (* 1856), wohnhaft in Leipzig, sammelte Münzen der deutschen Prägestände, vornehmlich unter Talergröße (Francesco und Ercole Gnecchi, Guida numismatica universale, 2. Auflage, Mailand 1889, S. 299f, Nr. 1691. Dto., 4. Auflage, Mailand 1903, S. 220, Nr. 2422). 1889 wohnte Schwalbach in der Reichsstraße 16, 1903 in der Hauptmannstraße 2. Der Gesamtbestand seiner Sammlung wird von den Brüdern Gnecchi 1889 mit ca. 7.000 Stücken angegeben, 1903 mit etwa 9.000 Exemplaren. Die bedeutenden Serien von Anhalt, Brandenburg-Franken, Lauenburg sowie der neufürstlichen Häuser versteigerte die Firma Sally Rosenberg im Rahmen ihrer Auktion vom 7.10.1913 und folgende Tage in Frankfurt am Main, das Herzogliche Münzkabinett in Gotha erwarb schon vor der Versteigerung seiner braunschweig-lüneburgischen Prägungen jene der sächsischen Albertiner aus seinem Besitz im Direktverkauf. Carl Schwalbach verfasste mit seinen beiden Veröffentlichungen 'Die neuesten deutschen Münzen unter Thalergröße vor Einführung des Reichsgeldes' (1. Auflage: Leipzig 1879) und 'Die neuesten deutschen Thaler, Doppelthaler und Doppelgulden' (1. Auflage: Leipzig 1883) zwei Kataloge zur Münzkunde der deutschen Einzelstaaten im 19. Jahrhundert, die mehreren Sammlergenerationen als Nachschlage- und Zitierwerke dienten und diverse Auflagen und Nachdrucke erfuhren.

Detlef Tietjen weist die im Auktionskatalog enthaltenen Partien Paderborn und Mühlhausen in Thüringen Sammlung 'Wewer' zu. J. Wewer stammte aus dem Dorf Neuenbeken (heute Ortsteil von Paderborn) und war an der dortigen Marienkirche als Küster beschäftigt (Arnold Schwede, Das Münzwesen im Hochstift Paderborn 1566-1803, Paderborn 2004, S. 17, Anm. 1). 1938 ließ er seine Spezialsammlung Paderborn und Corvey durch Ludwig Grabow in Rostock versteigern, nachdem er vergebens versucht haben soll, diese Partien in ihrer Gesamtheit dem Paderborner Rechtsanwalt und Notar Carl Auffenberg (* 1873, † 1945) zu verkaufen (A. Schwede a. a. O., Anm. 2). Wewer war seit 1897 Mitglied der Paderborner Abteilung des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens und hat diesem vermutlich bald nach seinem Eintritt eine Gruppe preußischer Kupfer- und Silbermünzen seit Beginn des 19. Jahrhunderts zum Geschenk gemacht (Arnold Schwede, Münzen und Medaillen. Zur 175jährigen Münzgeschichte im Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abteilung Paderborn 1999. https://altertumsverein-paderborn.de/muenzen-und-medaillen/). 1940/1941 schenkte er, nun ansässig in Paderborn und die Berufsbezeichnung 'Rendant' tragend, der Paderborner Abteilung des Vereins eine augusteische Bronzemünze, die um 1900 in Neuenbeken gefunden worden war (Westfälische Zeitschrift 96, 1940, S. 98).

Schätzpreis
30 €
Zuschlag
35 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Los 7939 1

H.S. ROSENBERG, Auktion [19] vom 25.5.1914 u.f.T.,, Hannover.

Auctions-Catalog [19]. Enthaltend: Die nachgelassene Sammlung des Herrn Oscar Engeler in Braunschweig: Münzen und Medaillen der Lande Braunschweig-Lüneburg und Hannover. 2 unpaginierte, 94 S., 5 Tfn. 1748 Nrn. Orig.-Broschur, der Umschlag an den Außenrändern fleckig. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit goldgeprägtem Rücken. Lose inliegend eine Fotokopie der Ergebnisliste. 600 Gramm.

Gemäß der Ergebnisliste fand die Auktion vom 25.-28.5.1914 statt.

Das Supralibros auf dem Rücken des Einbands kennzeichnet den Katalog als Bestandteil der Bibliothek von Dr. Efrem Marcel Pegan (* 1939 in Ljubljana). Dieser Bucheigner entwickelte bereits in Kindesjahren, inspiriert von der familieneigenen Münzsammlung und Bibliothek, ein Interesse für die Bibliophilie und Numismatik, die Geschichte, Kultur und materiellen Hinterlassenschaften der Antike. Er studierte Klassische Archäologie, Alte Geschichte und Philologie und wurde später mit seiner 1984 publizierten Dissertation 'Tiberius Claudius Marinus Pacatianus' an der Universität Ljubljana promoviert. Er zählt zu den Mitbegründern der seit 1958 erscheinenden Zeitschrift Numizmaticni vestnik, fungierte über etliche Jahre hinweg als Redakteur für dieses Periodikum und publizierte bis in jüngste Zeit nicht nur darin zahlreiche Beiträge, sondern auch in deutschen und österreichischen Fachzeitschriften. Von 1959 bis 1974 arbeitete er in seiner Heimatstadt am Slowenischen Nationalmuseum, anfangs als Restaurator, seit 1964 als Konservator im Münzkabinett. In München, wo er seit 1967 einen Wohnsitz hatte, gründete er gemeinsam mit der langjährigen Buchhändlerin Gertrud Gürsching ein Numismatisches Antiquariat, dessen aus einschlägiger Fachliteratur und bald auch aus Münzen bestehendes Warenangebot in Festpreislisten dem Publikum offerierte. Sein Versandgeschäft betrieb er lange unter dem Namen 'Münchener Numismatisches Antiquariat GmbH', ab 1990 betrieb er die Firma schlicht unter seiner Namensform 'Dr. E. M. Pegan'. Er gab insgesamt 52 Festpreislisten heraus und veranstaltete 1987 seine erste Auktion, der 32 weitere bis ins Jahr 2003 folgen sollten (https://arts.units.it/retrieve/e2913fdc7a48-f688-e053- 3705fe0a67e0/centur_cal_fav_19.pdf). Heute lebt er wieder in seiner slowenischen Heimat. Vom wesentlichen Teil seiner Fachbibliothek trennte er sich erst 2020 und veräußerte sie in die Schweiz.

Oscar (respektive Oskar) Engeler wohnte 1913 in dr ist nachweisbar in der Leonardstraße 3 in Braunschweig (Braunschweigisches Adtreßbuch für das Jahr 1913, Braunschweig 1913. S. 103).

Schätzpreis
30 €
Zuschlag
30 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Los 7940 1

H.S. ROSENBERG, Auktion [20] vom 3.3.1919 u.f.T., Hannover.

Auktions-Katalog. Enthaltend: Die nachgelassene Sammlung des Herrn Otto Büschhoff in Braunschweig: Münzen und Medaillen der Lande Braunschweig-Lüneburg und Hannover. Deutsche Reichsmünzen. 2 unpaginierte, 107 S., 5 Tfn. 2102 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. Handschriftliche Einträge der Zuschlagspreise durchgehend von Nr. 1-786, die nachfolgenden Lose lediglich singulär oder über kurze Passagen mit Einträgen von Zuschlagspreisen. 443 Gramm.

Ein Otto Büschhoff wurde 1895 als Hauptmann außer Dienst aus dem Landwehr-Bataillon Infanterie, 1. Aufgebot (I. Braunschweig) verabschiedet (Militär-Wochenblatt Band 99, Teil 2, 1914. S. 2641). Da weitere Hinweise nicht erschlossen werden konnten, ist es fraglich, ob der Münzensammler Otto Büschhoff mit der traditionsreichen Braunschweiger Weinhandlung Pappée & Büschhoff in Verbindung stand, die bereits 1849 am Hagenmarkt in Brauschweig bestand, damals schon mit dem Titel 'Hof-Weinhändler' (Braunschweigisches Adreß-Buch 1849, S. 74), später ihre Geschäftsräume in die Liegenschaften An der Katharinenkirche 14 und 15 verlegte und zumindest in den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts hier noch existierte (Jürgen Hodemacher, Braunschweigs Straßen - ihre Namen und ihre Geschichte. Band 1: Innenstadt, Cremlingen 1995). Zumindest in jüngeren Jahren erweiterte diese Firma ihre Geschäftsfelder auf die Bereiche Weingroßkellerei, Weinimport, Spirituosengroßhandel und Likörfabrik.

Das auf dem Rücken eingeprägte Supralibros beinhaltet das Monogramm des Archäologen, Numismatikers, Münzenhändlers und langjährigen Inhabers der Firma 'Münchener Numismatisches Antiquariat', Dr. Efrem Pegan (* 1932 in Slowenien ).

Schätzpreis
25 €
Zuschlag
30 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Los 7941 1

H.S. ROSENBERG, Auktion [21] vom 27.6.1921 u.f.T., Hannover.

Auktions-Katalog. Inhalt: Münzen und Medaillen verschiedener Länder. Darunter größere Reihen von Braunschweig, Dänemark, Russland, Sachsen und Schweden. 4 unpaginierte, 146 S., 8 Tfn. 3290 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. 554 Gramm.

Schätzpreis
25 €
Zuschlag
30 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Los 7942 1

H.S. ROSENBERG, Auktion [22] vom 15.12.1925 u.f.T., Hannover.

Auktions-Katalog [22]. Münzen und Medaillen von Braunschweig-Lüneburg. 2 unpaginierte, 93 S., 34 Tfn. 954 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. 112 Gramm.

Das Auktionsgut stammt gemäß Detlef Tietjen aus der Sammlung 'Deecke'. Heinrich Ludwig Ernst Deecke (* 1805 in Lübeck, † 1862 ebendort) studierte Theologie an den Universitäten Halle und Göttingen und wurde zum Dr. phil. promoviert. Ob die Sammlung auf ihn oder einen seiner Nachkommen zurückgeht, bleibt fraglich. Sicher ist jedoch, dass er über einen reichhaltigen numismatischen Bestand einst besaß, aber zumindest davon einen Teil, der auch Lübecker Prägungen enthielt, vor 1866 an einen gewissen B. G. Kayser in Schwerin veräußert hatte (Georg Deecke, Professor Dr. Ernst Deecke, sein Leben und Wirken. Beilage zum Jahresbericht 1912 des Katharineum zu Lübeck, Lübeck 1912, S. 66).

Schätzpreis
30 €
Zuschlag
30 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Los 7943 1

H.S. ROSENBERG, Sammelband mit beiden Katalogen der Auktionen der Sammlung Knigge.

Beinhaltend: Auktions-Katalog [23] vom 9.12.1929 u.f.T., Hannover. Münz- und Medaillen-Kabinet des Freiherrn Wilhelm Knigge. 1. Abteilung: Münzen und Medaillen von Braunschweig-Lüneburg. 110 S., 27 Tfn. 1864 Nrn. Beigefügt: Auktions-Katalog [24] vom 8.12.1930 u.f.T. Münz- und Medaillen-Kabinet des Freiherrn Wilhelm Knigge. 2. Abteilung: Münzen und Medaillen von Braunschweig-Lüneburg und Hannover. 4 unpaginierte S., (anknüpfend an die Zählung der 1. Abteilung:) S. 111-236, Tf. 28-51. Nr. 1865-3941. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. Beide Kataloge enthalten bei den jeweiligen Losen die handgeschriebenen Einträge sämtlicher Zuschlagspreise. 1516 Gramm.

Wilhelm [Otto Ludwig] Freiherr Knigge (* 1840 in Hannover, † ‚1928 in Harkerode bei Hettstedt) erbte aus Familienbesitz das Rittergut Harkerode, den Brauhof, das Unterschloss Arnstein sowie das bei Königslutter gelegene Gut Beienrode. Er begann erst im Jahre 1891 mit dem Aufbau seiner numismatischen Sammlung. Dabei konzentrierte er sich auf die Münzen- und Medaillen der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg und auf die Prägungen der niedersächsischen Städte. Seine Kollektion wuchs im Laufe von weniger als 30 Jahren an zu einer der bedeutendsten dieser Gebiete. Einen Zwischenstand seiner Sammlungstätigkeit dokumentiert das hier offerierte, 1901 durch H. S. Rosenberg verlegte dokumentarische Verzeichnis mit 5551 Positionen, das nicht nur die herzoglichen, sondern auch die städischen Prägungen mit einbezieht, während die Auktionskataloge von 1928 und 1930 ausschließlich die Münzen und Medaillen der Welfen erfassen. So veräußerte noch im Jahre 1941 Wilhelms Sohn und Erbe, Kurt [Moritz Ernst Leopold] Freiherr Knigge (* 1885, † 1959) 501 Prägungen der Stadt Hannover, darunter 3 Goldmünzen an das Kestner-Museum zu Hannover (Helmut Zimmermann, Münzen- und Medaillensammler in der Geschichte des Kestner-Museums, in: Hannoversche Geschichtsblätter 44, 1990, S. 7).

Schätzpreis
60 €
Zuschlag
60 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Los 7944 1

H.S. ROSENBERG, Sammelband mit beiden Katalogen der Auktionen der Sammlung Knigge.

Beinhaltend: Auktions-Katalog [23] vom 9.12.1929 u.f.T., Hannover. Münz- und Medaillen-Kabinet des Freiherrn Wilhelm Knigge. 1. Abteilung: Münzen und Medaillen von Braunschweig-Lüneburg. 110 S., 27 Tfn. 1864 Nrn. Beigebunden: Auktions-Katalog [24] vom 8.12.1930 u.f.T. Münz- und Medaillen-Kabinet des Freiherrn Wilhelm Knigge. 2. Abteilung: Münzen und Medaillen von Braunschweig-Lüneburg und Hannover. 4 unpaginierte S., (anknüpfend an die Zählung der 1. Abteilung:) S. 111-236, Tf. 28-51. Nr. 1865-3941. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des dritten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit goldgeprägtem Rücken. Beide Kataloge enthalten bei den jeweiligen Losen die handgeschriebenen Einträge sämtlicher Zuschlagspreise. 1591 Gramm.

Schätzpreis
60 €
Zuschlag
60 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Los 7945 1

H. S. ROSENBERG, Set aus beiden Katalogen der Sammlung Knigge.

Beinhaltend: Auktion [23] vom 9.12.1929 u.f.T., Hannover. Münz- und Medaillen-Kabinet des Freiherrn Wilhelm Knigge. 1. Abteilung: Münzen und Medaillen von Braunschweig-Lüneburg. 110 S., 27 Tfn. 1864 Nrn. Auktion [24] vom 8.12.1930 u.f.T., Hannover. Münz- und Medaillen-Kabinet des Freiherrn Wilhelm Knigge. 2. Abteilung: Münzen und Medaillen von Braunschweig-Lüneburg und Hannover. 4 unpaginierte S., (anknüpfend an die Zählung der 1. Abteilung:) S. 111-236, Tf. 28-51. Nr. 1865-3941. Orig.-Broschuren. Im Katalog 23 sind in Tinte sämtliche Zuschlagpreise und die Namen der Saalkäufer notiert, ferner finden sich bei etlichen Positionen handschriftliche Einträge der Vorkommen von entsprechenden Exemplaren aus früheren Auktionen. Katalog 24 mit einer Vielzahl von Einträgen mit Vergleichspreisen früherer entsprechender Vorkommen. 1445 Gramm. (2)

Wilhelm [Otto Ludwig] Freiherr Knigge (* 1840 in Hannover, † 1928 in Harkerode bei Hettstedt) erbte aus Familienbesitz das Rittergut Harkerode, den Brauhof, das Unterschloss Arnstein sowie das bei Königslutter gelegene Gut Beienrode. Er begann erst im Jahre 1891 mit dem Aufbau seiner numismatischen Sammlung. Dabei konzentrierte er sich auf die Münzen- und Medaillen der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg und auf die Prägungen der niedersächsischen Städte. Seine Kollektion wuchs im Laufe von weniger als 30 Jahren zu einer der bedeutendsten dieser Gebiete. Einen Zwischenstand seiner Sammlungstätigkeit dokumentiert das 1901 durch H. S. Rosenberg verlegte dokumentarische Verzeichnis 'Münz- und Medaillen-Kabinet des Freiherrn Wilh. Knigge' mit 5551 Positionen, das nicht nur die herzoglichen, sondern auch die städtischen Prägungen miteinbezieht, während die Auktionskataloge von 1928 und 1930 ausschließlich die Münzen und Medaillen der Welfen erfassen. So veräußerte noch im Jahre 1941 Wilhelms Sohn und Erbe, Kurt [Moritz Ernst Leopold] Freiherr Knigge (* 1885, † 1959), 501 Prägungen der Stadt Hannover, darunter 3 Goldmünzen an das Kestner-Museum zu Hannover (Helmut Zimmermann, Münzen- und Medaillensammler in der Geschichte des Kestner-Museums, in: Hannoversche Geschichtsblätter 44, 1990, S. 75).

Dem Katalog der 1. Abteilung ist lose beigefügt eine auf dem gedruckten Rechnungsformular der Münzenhandlung H. S. Rosenberg in Bleistift erstellte Aufstellung betreffs der an dieser Auktion getätigten Käufe des Herrn Ad. Christensen, Lübeck, die diese Person als den ursprünglichen Eigentümer jenes Versteigerungsverzeichnisses ausweist. Die Titelseite des Katalogs der 2. Abteilung trägt den vierzeiligen Besitzereintrag Ad. Christensen / 18/11.[19]30 /Lübeck / Jg. Wullenweverstr. 3. Adolfo Christern (*1885 in Maracaibo, Venezuela, † nach 1966) war ein Sohn des gebürtigen Lübeckers Carl Wilhelm [Friedrich] Christern (* 1851) und dessen Ehefrau Sofia [Amalia], Tochter des in Venezuela von 1881-1888 amtierenden deutschen Botschafters Heinrich Bornhorst. Zu seiner schulischen Ausbildung schickten ihn seine Eltern nach Lübeck, wo ihm am Katharineum eine solide Wissensgrundlage vermittelt wurde (Das Katharineum, Mitteilungsblatt für die Eltern, Schüler und Freunde unserer Schule Jahrgang 11 Heft 34, März 1959, S. 3), dennoch scheint sein Lebensmittelpunkt in den ersten Jahrzehnten seines Lebens in Venezuela gelegen zu haben. Sein Vater hatte sich 1872 in Maracaibo niedergelassen und zunächst als Angestellter bei Handelsunternehmen gearbeitet. Bereits 1876 gründete er gemeinsam mit Geschäftspartnern das kleine, vornehmlich auf den Umschlag von Trockenwaren, insbesondere Kaffee, ausgerichtete Handelshaus 'Tarre, Christern & Co', das mit dem Ausscheiden von August Tarre 1879 unter dem Namen 'Christern & Co.' weitergeführt wurde. Der Erwerb einer Gerberei am Stadtrand Maracaibos noch im selben Jahr erweiterte die Geschäftsfelder, die sich im Laufe der Jahre sowohl im Bereich des Im- und Exports als auch in der Produktion, aber auch im nationalen Handel mehr und mehr diversifizierten. So prosperierte das Unternehmen zu einem wichtigen Handelsunternehmen Venezuelas und versetzte Carl Wilhelm Christern und seine Familie beträchtlichen Wohlstand. Im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts nahm er in der Unternehmensführung einige zukunftsträchtige Veränderungen vor, indem er 1906 seinen Mitarbeiter Gustav Zingg (* 1878 in Hamburg, † 1963 in Caracas) die Generalvollmacht übertrug und diese bald auch seinem Sohn Adolfo zuteilwerden ließ, der nach einer kaufmännischen Ausbildung im Unternehmen integriert worden war. Nachdem Carl Wilhelm Christern die beiden aufstrebenden Führungskräfte 1911 zu Gesamtgesellschaftern gemacht hatte, zog er sich aus dem aktiven Geschäftsleben zurück um seinen Lebensabend gemeinsam mit seiner Ehefrau Sofie im heimatlichen Lübeck, wo er seinen Wohnsitz in der Herderstraße 4, zu verbringen, ohne aber sein Lebenswerk aus dem Auge zu lassen. In diesem Zuge erfolgte die Umwidmung des Unternehmens in 'Christern, Zingg & Co' im Jahre 1912, wobei die Hauptgeschäftsführung formell weiterhin in den Händen des einstigen Firmengründers lag. Alberto Christern setzte die rührige Geschäftspolitik seines Vaters gemeinsam mit Gustav Zingg erfolgreich fort. Das Unternehmen engagierte sich im Im- und Export (so zählte es 1914 zu den wichtigsten Kaffee- und Kakaoexporteuren Venezuelas), war zudem Leder- und Schuhsohlenproduzent, wickelte aber auch im Lande die Geschäfte der Hamburg-Amerika-Linie ab und vertrieb dort exklusiv begehrte industrielle Exportwaren aus dem Deutschen Reich, z. B. die von Hanomag in Hannover gefertigten Schiffsmotoren Hanomag-Llyod, die von den Chemnitzer Wanderer-Werken produzierten „Continental'-Schreibmaschinen oder die begehrten Rechenmaschinen der Marke 'Brunsviga' von Grimme, Natalis und Co. in Braunschweig. Vermutlich nach dem endgültigen Ausschied von Carl Wilhelm Christern setzte das Führungsduo seinen kaufmännischen Mitarbeiter Hans Hemmer Zittlosen (* 1886 in Vegesack, † 1957 in Bad Kissingen) als weiteren Gesamtgesellschafter ein. Alberto Christern verlegte gegen Mitte der zwanziger Jahre seinen Wohnsitz nach Lübeck (Carl Stoermer, Adolfo Christern zum 80. Geburtstag, in: Lübeckische Blatter 125. Jahrgang, 1965, S. 351). Ende 1929 veräußerte er seine Anteile an Christern, Zingg & Co. an Gustav Zingg, der auch Hans H. Zittlosens Anteile übernahm und ab 1930 den Geschäftsbetrieb unter dem Namen 'Gustav Zingg & Co.' weiter betrieb. In Lübeck begab sich Alberto Christern freilich nicht in den Ruhestand, sondern betätigte sich weiterhin unternehmerisch als Kaufmann. Er lebte dort bis zu seinem Tode in seinem Haus in der Jürgen-Wullenwever-Straße Nr. 3. Über seine beruflichen Tätigkeiten ist kaum etwas bekannt, doch ist bekannt, dass er im Zuge der 'Arisierung' jüdischen Eigentums die zur Niederlassung des Hamburger Modehauses Hirschfeld gehörigen Grundstücke erwarb (Sylvia Steckmest, Führende Modehäuser am Neuen Wall. Das Modehaus Gebr. Hirschfeld am Neuen Wall Nr. 17–23. In: Liskor – Erinnern, Magazin der Hamburger Gesellschaft für jüdische Genealogie e.V. 5. Jahrgang, 2000, Nr. 018, S. 22). Nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem er seinen einzigen Nachkommen verlor, trat er in der Hansestadt vornehmlich als Förderer gemeinnütziger Projekte in Erscheinung. So vermachte er das elterliche Haus in der Herderstraße 4 nach dem Tode seiner vor 1938 verwitweten Mutter (die gemäß des Eintrags im Lübecker Adressbuch von 1942 noch am Leben war) der Christengemeinschaft zu Lübeck, einer von den Leitsätzen der Anthroposophie geprägten Kultusgemeinschaft. 1959 ermöglichte die Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit den Erwerb eines seinem Wohnsitz unmittelbar benachbarten Hauses in der Jürgen-Wullenwever-Straße Nr. 1 und dessen Umbau zur sogenannten 'Mütterschule', einer noch heute bestehenden Einrichtung, indem er der 'Gemeinnützigen' zunächst ein zinsloses Darlehen über 95.000 DM zur Verfügung stellte, das er später in eine Schenkung umwandelte (Lübeckische Blätter 164. Jahrgang, 1999, S. 92). Der Gesellschaft für Geographie und Völkerkunde zu Lübeck e. V. hinterließ er in seinem Testament eine Summe von 50.000 DM, die sie im Jahre 1969 nutzen konnte für die Rückführung und Magazinierung der geretteten Bestände des Lübecker Völkerkundemuseums, die nach Hamburg ausgelagert worden waren (Lübeckische Blätter 144. Jahrgang, 1984, S. 2; (https://www.geoluebeck.de/index.php/wir-ueber-uns/voelkerkundesammlung).
Adolfo Christerns sammlerische Laufbahn entzieht sich unserer Kenntnis. An der Versteigerung der ersten Abteilung der Sammlung Knigge hat er sich persönlich im Saal beteiligt, wie dies aus seiner durchgehenden handschriftlichen Protokollierung der Zuschlagpreise und der Saalkäufer zu erschließen ist, ebenso wie seine in Rot und Blau gesetzten Markierungen der ihn im Besonderen interessierenden Positionen. Da er außer den Zuschlagpreisen auch die Namen der Saalkäufer notiert hat, dürften ihm die Teilnehmer an der Versteigerung wohlbekannt gewesen sein. Sein Katalog der zweiten Abteilung erweist ihn als einen offensichtlich bereits kenntnisreichen und erfahrenen Münzensammler, der dieses Verzeichnis vor der Auktion intensiv durchgearbeitet hat, indem er dem Großteil der Lose seine handschriftlichen Notizen über Resultate entsprechender Prägungen aus früheren Versteigerungen hinzugefügt hat. Insbesondere hat er dafür die Versteigerungsverzeichnisse der Sammlungen Schwalbach [Schw.], Bohlmann? [Bl.], Lehmann [L.], Bode [Bde.], Schulthess-Rechberg [Sch.] und Reimmann [Rei.] sowie die Restbestände der aufgelösten Firma Zschiesche & Köder [Zsch.] und etlicher weiterer Auktionen konsultiert. Seine Präsenz in der numismatischen Szene wird untermauert durch den Umstand, dass er im Auftrag des venezolanischen Konsulats in Hamburg dem Medailleur Karl Goetz den Auftrag erteilt haben soll zur Schöpfung einer münzartigen Probeprägung der Jahreszahl 1930 beizutragen (Tommas F. Stohr, siehe www.monedasdevenezuela.com/numismatica/debe-el-fuerte-de-gomez-incluirse-como-moneda-de-coleccion/; Kienast 398), deren Revers das Staatswappen Venezuelas und deren Avers das Porträt des venezolanischen Generals Juan Vicente Gome aufweist, der von 1908 bis zu seinem Tode 1935 diesen südamerikanischen Staat beherrschte. Daraus ableitend dürfte es kaum von der Hand zu weisen sein, dass Christern auch in einem entsprechenden Zusammenhang gestanden haben dürfte mit der bildlich eng verwandten Goetz-Medaille auf General Gomez mit der Ortsangabe HAMBURG und der Jahreszahl 1929 (Kienast 424). Jenes Schaustück ist wohl im Zusammenhang mit der Niederschlagung der 1928 und endgültig niedergeschlagenen 1929 Umsturzversuche in diesem südamerikanischen Staat (zu diesem historischen Ereignis siehe: Sönke Bauck, Vom Caudillismo zur Musterdemokratie Lateinamerikas? Politik, Gesellschaft und Militär in Venezuela [1928-1948]. Arbeitspapiere zur Lateinamerikaforschung II-13, Köln 2017, S, 27).

Schätzpreis
60 €
Zuschlag
65 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Los 7946 1

H.S. ROSENBERG, Konvolut aus den Katalogen der Sammlungen von Lehmann, Bode und Engeler.

Beinhaltend: Auktion [13] vom 29.11.-3.12.1909, Hannover. Auctions-Catalog [13]. Enthaltend: Die nachgelassene Sammlung des Herrn Generalleutnants Peter v. Lehmann, Wiesbaden: Münzen und Medaillen der Lande Braunschweig-Lüneburg und Hannover, sowie der angrenzenden Gebiete. 143 S., 10 Tfn. 2598 Nrn. Orig.-Broschur. Inliegend die Orig.-Ergebnisliste. Beigefügt: [Auktion 16] vom 11.-12.11.1912, Hannover. Auctions-Catalog [16]. Enthaltend: Die nachgelassene Sammlung des Herrn Geheimrath Carl Bode in Braunschweig: Münzen von Braunschweig-Lüneburg. Ferner aus anderem Besitz: Münzen und Medaillen verschiedener Länder. 2 unpaginierte, 32 S., 4 Tfn. 634 Nrn. Orig.-Broschur. Inliegend in Kopie die zugehörige Ergebnisliste. Auktion [19] vom 25.-28.5.1914, Hannover. Auctions-Catalog [19]. Enthaltend: Die nachgelassene Sammlung des Herrn Oscar Engeler in Braunschweig: Münzen und Medaillen der Lande Braunschweig-Lüneburg und Hannover. 2 unpaginierte, 94 S., 5 Tfn. 1748 Nrn. Orig.-Broschur, der Umschlag fleckig. Inliegend in Kopie die zugehörige Ergebnisliste. 984 Gramm. (3)

Peter Lehmann (1871 nobilitiert, * 1814 in Eystrup, † 1904 in Wiesbaden) schlug nach seinem Abitur am Gymnasium in Oldenburg eine militärische Laufbahn ein, die ihn zu einem hochdekorierten Infanterieoffizier in der großherzoglich-oldenburgischen und der preußischen Armee führte. Von 1843 bis 1861 leistete er seinen Dienst im Fürstentum Birkenfeld, das seit 1817 eine linksrheinische oldenburgische Exklave war. 1861 wieder nach Nordwestdeutschland versetzt, diente er als Major und Stabschef der Hanseatischen Brigade. Als Oberst und Regimentskommandeur erfuhr er 1866 diverse Kampfeinsätze im Deutschen Krieg. Nach der Übernahme des Oldenburger Infanterie-Regiments in die preußische Armee anno 1867 bekam er im Deutsch-Französischen Krieg die Verantwortung als Brigadekommandeur übertragen und erhielt 1871 für seine Verdienste die Beförderung zum Generalmajor sowie mehrere hohe Auszeichnungen, u. a. den Orden Pour le Mérite, wenig später im selben Jahr die Erhebung in den erblichen Adelsstand. Von 1876 an fungierte er als Kommandant der Garnisonsstadt Mainz und erhielt hier die Beförderung zum Generalmajor. Im Folgejahr ging er in Pension und lebte fortan im benachbarten Wiesbaden, wo er sich, zeitlebens unverheiratet und kinderlos, mit Eifer seiner numismatischen Sammlung widmete, deren Grundstein er bereits 1826 als Elf- oder Zwölfjähriger mit dem Zusammenbringen seiner ersten Stücke gelegt hatte. 1837 begann er mit der Inventarisierung seines Bestandes, die er wohl bis zum Abschluss seiner Sammeltätigkeit weiterführte. Seine Inventarbücher lassen erkennen, daß er sich einhergehend mit seiner beruflichen Soldatenlaufbahn auch hochwertige, seltenere Stücke erwerben konnte und sein Interesse mehr und mehr allein den Prägungen des Herzogtums Oldenburg, der Herrschaft Jever, der welfischen und ostfriesischen Lande und niedersächsischen Städte galt, während er sich von Anderem im Zuge dieser Entwicklung trennte. Im hohen Alter überließ er seinem Landesherrn Großherzog Friedrich August von Oldenburg die bedeutenden Gruppen der Oldenburgischen und Jeverschen Münzen aus seiner Kollektion, wofür der Fürst ihn mit der Verleihung der Brillanten zum Großkreuz des Oldenburgischen Haus- und Verdienst-Ordens mit Schwertern am Ring und einem persönlichen Dankesschreiben belohnte. Das erklärt, weshalb der nach seinem Tode durch die Firma H. S. Rosenberg versteigerte Bestand mit seinen zahlreichen Seltenheiten nur recht wenige und eher bedeutungslose numismatische Zeugnisse von Oldenburg und Jever enthielt (Hartmut Trippler/Detlev Hölscher: Peter von Lehmann [1814-1904], Offizier und Münzensammler aus Oldenburg, in: Hanseatische Münzenhandlung Bremen GmbH/Detlev Hölscher [Hrsg:], Hanseatisch-Westfälischer Sammler-Merkur, Nr. 4, Bremen/Enger 2006, unpaginierte S. 4–15).

Ein Carl Bode ist für das Jahr 1855 als Inhaber einer Herzoglichen Hof-Wagen-Fabrik in Braunschweig bezeugt (Quellen-Nachweisung über Bezug und Absatz der Handelsartikel mit besonderer Berücksichtigung der vaterländischen Industrie als Handbuch und Rathgeber für Kaufleute, Fabricanten und Gewerbetreibende, Leipzig 1855, 3. Abt. S. 12). Ein Sparherdfabrikant namens Carl Bode in Braunschweig erhielt 1879 das Patent für einen Konditorei-Backofen (Patentblatt 1879, S. 291, Patent-Nr. 17428). Ob mit einer dieser Angaben der gleichnamige Münzensammler in Verbindung steht, muss derzeit offen bleiben.

Schätzpreis
50 €
Zuschlag
50 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Los 7947 1

SALLY ROSENBERG, Auktion [1] vom 29.-30.5.1899, Frankfurt/Main.

[Auctions-Catalog 1.] I. Münzen und Medaillen von Frankfurt a. M. (Sammlung J. V. Vanni u. A.). II. Städtemünzen III. Buchdrucker-Medaillen. 31 S., 2 Tfn. 593 Nrn. Orig.-Broschur, der Rücken später mit Klebeband verstärkt. Lose Inliegend die Orig.-Ergebnisliste. 112 Gramm.

Johann Valentin [Maximilian Joseph] Vanni [respektive Vaillant] (* 1821, † 1893) stammte aus einer italienischen Familie von Gipsabformern respektive -gießern. Sein Großvater, Marco Antonio Vanni (* 1781, † 1851) war 1818 nach Frankfurt zugezogen und hatte sich dort als der 'Gipsfigurant' niedergelassen. In seine beruflichen Fußstapfen traten auch seine männlichen Nachkommen Bartolomeo [respektive verdeutscht: Bartholomäus] Antonio Vanni (* 1809, † 1888) sowie dessen Sohn Johann Valentin [Maximilian Joseph] Vanni.

Schätzpreis
40 €
Zuschlag
45 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

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