Æ-1/4 Follis, 313/315, Treveri, 12. Teilstückemission; 0,72 g. Kopf r.//Eule auf Altar, davor Schild, Speer und Helm. RIC 65; Zschucke 12.13. Dazu: eine weitere seltene Auswurfmünze mit diesem Motiv und abweichender Averslegende (RIC 64; Zschucke 12.11-12).
2 Stück. Von großer Seltenheit. Schwarzgrüne Patina, kl. Randausbrüche, sehr schönConstantin I. (RIC 65): Exemplar der Auktion Grün 55, Heidelberg 2011, Nr. 379.
Datierung und Emissionszuweisung nach Zschucke "Die Bronze-Teilstück-Prägung der römischen Münzstätte Trier".
In seinem numismatischen Tagebuch schreibt Zschucke, dass „er es geschafft hat, mehr Varianten und „Miniatur“münzen aus Trier aus dieser Zeit zusammen zu tragen, als die beiden größten Münzkabinette der Welt (Paris und London)“. Die kleinen Bronzen bezeichnet er statt als Viertel- oder Achtelfolles als Auswurfmünzen. Sie seien in zu geringer Menge ausgeprägt worden, um ein reguläres Zahlungsmittel zu sein. Er ergänzte seine Teilstücksammlung um ebenfalls seltene Prägungen anderer Residenzstädte.
Das innovative Motiv der Eule auf dem Altar mit der ebenfalls ungewöhnlichen Legende SAPIENTIA PRINCIP/IS wurde für Constantin I. und Licinius kurz nach der Schlacht an der Milvischen Brücke in Rom und Trier emittiert. Im Kontext der Vereinbarung von Mailand, bei der die beiden Augusti über die Religionsausübung der Christen verhandelten, wurde ihre Weisheit und Voraussicht betont. Die Prägungen aus Trier stehen wahrscheinlich zusätzlich im Zusammenhang mit dem triumphalen Einzug Constantins in der Residenzstadt nach seinem bedeutenden Sieg gegen Maxentius (Wienand, J., Der Kaiser als Sieger, 2012, S. 403).