Æ-Doppelsesterz, 261, Colonia; 21,98 g. Drapierte Büste r. mit Strahlenbinde//Hercules steht r. mit Keule, Löwenfell und Bogen.
Bastien 104; Elmer 223; RIC² 88. R Sehr schön/fast sehr schönExemplar der Auktion Münzen und Medaillen GmbH 45, Weil am Rhein 2017, Nr. 869.
Münzstätte und Datierung sind umstritten. Wir folgen an dieser Stelle Pierre Bastien. Im RIC² wird das Stück jedoch der Münzstätte Treveri zugewiesen und in die Jahre 260/261 datiert.
Die Deutung des Reverses von Alföldi als Hercules von Köln-Deutz (Studien zur Geschichte der Weltkrise des 3. Jahrhunderts nach Christus, Darmstadt 1967, S. 367) wird in der neueren Forschung angezweifelt: Demnach wurde der Hercules Deusoniensis in Deuso verehrt - jenem Ort, an dem Postumus wohl von den Truppen zum Kaiser ausgerufen wurde. Dazu und zu der Lokalisierung von Deuso siehe Wenskus, Reinhard, Religion abâtardie. Materialien zum Synkretismus in der vorchristlichen politischen Theologie der Franken, in: Keller, Hagen (Hg.), Iconologia Sacra - Mythos, Bildkunst und Dichtung in der Religions- und Sozialgeschichte Alteuropas, Festschrift für Karl Hauck zum 75. Geburtstag, Berlin u. a. 1994, S. 204 f.