AR-Didrachme, 440/416 v. Chr.; 8,13 g. Hund steht l.//Kopf der Nymphe Aigeste l.
Hoover 1131 (dies Exemplar abgebildet); Hurter 107 j (dies Exemplar). R Sehr schönExemplar der Auktion Bank Leu 2, Zürich 1972, Nr. 98; der Sammlung R. Abecassis, Auktion Leu Numismatik AG 81, Zürich 2001, Nr. 96 und der Sammlung Dr. med. Cora Flinsch, Auktion Leu Numismatik AG 17, Winterthur 2025, Nr. 61.
Der Hund verkörpert laut Silvia Hurter den Flußgott Krimisos, den heutigen Belice. Diese Form der Verkörperung statt des üblichen androkephalen Stiers ist in der antiken Bildsprache einmalig. Der auf dem Revers abgebildete segestäische Aigestekopf ähnelt dem der Arethusa auf syrakusanischen Prägungen. Ein verbindendes Element ist besonders die frühzeitliche Krobylosfrisur. Wahrscheinlich beziehen sich die Münzbilder auf den Gründungsmythos von Segesta. Von diesem Mythos existieren verschiedene Varianten. Laut Maurus Servius Honoratus (Serv. zu V. A. 1, 550) schickte der Trojaner Hippotes, als Poseridon das trojanische Land verwüsten ließ, seine Tochter Egesta mit einem Schiff in die Fremde. Egesta gelangte nach Sizilien, wo sie von dem in einen Bären oder Hund verwandelten Flußgott Krimisos Acestes (Aigestes) gebar, der Segesta gründete. Siehe zum Flußgott Krimisos Hurter, S. M., Die Didrachmenprägung von Segesta, 2008, bes. S. 21 f.
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