Katalog - Auktion 346

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Auktion 346
Beendet
DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
Los 281 1

POMMERN. POMMERN, HERZOGTUM NACH DER LANDESVEREINIGUNG VON 1625. Bogislaw XIV., (1620-) 1625-1637.
Reichstaler 1633, Stettin. 28,94 g. Mit C · ET · V · P · R · 1633 · am Ende der Vorderseitenumschrift und ohne Rosette. Dav. 7282; Hildisch 323 var.; Olding 217 a; Slg. Hahn (Auktion Künker 224) 1348 var. (dort Münzstätte Köslin).
R Sehr attraktives Exemplar mit hübscher Patina, sehr schön-vorzüglich

Exemplar der Slg. Dr. Heinrich Neumann, Auktion Fritz Rudolf Künker 283, Osnabrück 2016, Nr. 5052.

Schätzpreis
1.500 €
Zuschlag
1.700 €

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Los 282 1

POMMERN. POMMERN, HERZOGTUM NACH DER LANDESVEREINIGUNG VON 1625. Bogislaw XIV., (1620-) 1625-1637.
Reichstaler 1635, Stettin. 29,07 g. Der Wappenschild auf der Rückseite ist unten rund. Dav. 7287; Hildisch 327 var.; Olding 221 b; Slg. Hahn (Auktion Künker 224) 1355 (dort Münzstätte Köslin).
R Sehr attraktives Exemplar mit herrlicher Patina, vorzüglich

Exemplar der Slg. Dr. Heinrich Neumann, Auktion Fritz Rudolf Künker 283, Osnabrück 2016, Nr. 5057 und der Auktion H. D. Rauch 15, Wien 1974, Nr. 1362.

Schätzpreis
1.500 €
Zuschlag
2.400 €

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Los 283 1

POMMERN. STETTIN, STADT. Unter Schweden. Karl XI., 1660-1697.
Silbermedaille 1679, mit Signatur E. F., auf das Ende der Belagerung und die Rückgabe der Stadt an die schwedische Krone. Stadtansicht mit dem Hafen// Stadtansicht aus einer anderen Blickrichtung, oben Zepter und Schwert gekreuzt, darüber Bügelkrone. 47,02 mm; 28,97 g. Hildebrand I, S. 422, 75; Slg. Pogge 1240.
RR Feine Patina, fast vorzüglich

Schätzpreis
2.000 €
Zuschlag
2.600 €

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Los 284 1

RANTZAU. GRAFSCHAFT. Christian, 1650-1663.
Dukat 1656, Rantzau. 3,49 g. Brustbild r.//Münzzeichen Kleeblatt hinter gekreuzten Zainhaken (Mathias Freude senior, Münzmeister in Hamburg 1637-1668) Dreifach behelmtes, vierfeldiges Wappen mit Mittelschild, unten zu den Seiten 16 - 56. Fb. 2449; Lange 1006; Meyer 2. In US-Plastikholder der PCGS mit der Bewertung AU 55 (39194890).
GOLD. RR Attraktives Exemplar, winz. Druckstelle, fast vorzüglich

Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 163, Berlin 2010, Nr. 160.

Nach dem Aussterben der Linie Pinneberg des Hauses Schaumburg wurde die Grafschaft Pinneberg im Jahr 1640 zwischen Dänemark und Holstein-Gottorp aufgeteilt. Herzog Friedrich III. von Holstein-Gottorp verkaufte 1649 die an ihn gefallenen Kirchspiele Barmstedt und Elmshorn an Christian von Rantzau, den Münzherrn des hier angebotenen, sehr seltenen Dukaten. Im Jahr 1650 erreichte Christian die Erhebung seiner Länder zur Grafschaft und die Aufnahme in den Reichsgrafenstand.

Im Jahr 1655 erhielt Graf Christian die Mitgliedschaft als Stand des niedersächsischen Reichskreises mit Sitz und Stimme wie die anderen Kreisstände. Dies war auch die Vorbedingung für die Ausübung des ihm von Kaiser Ferdinand III. zugestandenen Münzrechtes. Bereits am 28. Februar 1655 schloß der Graf in Hamburg mit dem dortigen städtischen Münzmeister Matthias Freude einen Vertrag, demzufolge Freude in Hamburg die Stempel und Zaine vorbereiten und dann nach Schloß Rantzau zur Prägung von Dukaten und Talern transportieren sollte.

Schätzpreis
8.000 €
Zuschlag
8.000 €

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Los 285 1

REGENSBURG. STADT.
Silbermedaille 1641, von H. G. Bahre (?), auf den Reichstag in Regensburg. Brustbild Ferdinands III. r. mit Lorbeerkranz, oben Krone, unten der Regensburger Wappenschild in Kartusche, zu den Seiten klein die Signatur HG-BR//Fünf Zeilen Schrift in Kranz, oben gekrönter Doppeladler, umher Wappenkreis, bestehend aus den Wappen der sieben Kurfürsten. Plato 88; Slg. Montenuovo 811 (dort im anderen Gewicht). In US-Plastikholder der NGC mit der Bewertung MS 61 (5711816-003).
Selten, besonders in dieser Erhaltung. Attraktives Exemplar mit herrlicher Patina, vorzüglich +

Schätzpreis
1.000 €
Zuschlag
1.100 €

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Los 286 1

REGENSBURG. STADT.
1/2 Reichstaler 1706, mit Titel Josefs I. 14,54 g. Mit Zweigrand. Beckenb. 6244; Slg. Bach (Auktion Künker 238) 4725.
Selten, besonders in dieser Erhaltung.
Sehr attraktives Exemplar mit feiner Patina, vorzüglich-Stempelglanz

Schätzpreis
1.500 €
Zuschlag
1.600 €

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Los 287 1

REGENSBURG. STADT.
3 Dukaten o. J. (1745-1765), mit Titel von Franz I. 10,44 g. OMNIA IN MANU DOMINI . Stadt­ansicht, oben strahlender Name Jehovas, im Abschnitt Kartusche mit RATISBONA und die Signatur B (Münzmeister Johann Christian Busch)//FRANCISCUS I · D · G · ROM · IMP · SEMP · AVG · Geharnischtes Brustbild von Franz I. r. mit Lorbeerkranz, umgelegtem Mantel und der Kette des Ordens vom Goldenen Vlies, am Armabschnitt I . L . OEXLEIN . (Johann Leonhard Oexlein, Stempel­schneider in Regensburg und Nürnberg, 1737-1787). Beckenb. 317, III; Fb. 2536 (dort un­genau beschrieben); Slg. Bach (Auktion Künker 238) 4796. In US-Plastikholder der NGC mit der Bewer­tung MS 61 (5777883-004).
GOLD. RR Attraktives Exemplar mit feiner Goldtönung, vorzüglich

Aus der Sammlung eines Ästheten und Kunstfreundes.
Exemplar der Slg. Christoph Bernoulli, Auktion Münzen und Medaillen AG 83, Basel 1996, Nr. 122.

Schätzpreis
20.000 €
Zuschlag
46.000 €

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Los 288 1

REGENSBURG. STADT.
Schautaler 1763, auf das Friedensfest mit Vogelschießen anläßlich des Friedens von Hubertusburg. 28,14 g. Beckenb. -; Dav. 2620; Slg. Bach (Auktion Künker 238) -; Slg. Peltzer 1611.
Attraktives Exemplar mit hübscher Patina, vorzüglich-Stempelglanz

Schätzpreis
2.000 €
Zuschlag
2.600 €

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Los 289 1

REGENSBURG. STADT.
Konv.-Taler 1791, mit Titel Leopolds II. 28,16 g. Beckenb. 7117; Dav. 2631; Slg. Bach (Auktion Künker 238) 4924 (dieses Exemplar).
Sehr selten in dieser Erhaltung. Prachtexemplar.
Winz. Schrötlingsfehler am Rand, min. Justierspuren, vorzüglich-Stempelglanz

Exemplar der Auktion Gerhard Hirsch 64, München 1969, Nr. 1439 und der Slg. Dr. Karl Walter Bach, Auktion Fritz Rudolf Künker 238, Osnabrück 2013, Nr. 4924.

Erratum: In US-Plastikholder der NGC mit der Bewertung MS 63+ PL (5777884-002).

Schätzpreis
1.000 €
Zuschlag
1.400 €

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Los 290 1

REGENSBURG. STADT.
Dukat o. J. (1792-1806), mit Titel von Franz II. Beckenb. 457; Fb. 2571; Slg. Bach (Auktion Künker 238) 4930.
GOLD. Prachtexemplar. Min. gewellt, kl. Kratzer, vorzüglich-Stempelglanz
Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 302, Berlin 2018, Nr1166 und der Auktion Fritz Rudolf Künker 324, Osnabrück 2019, Nr 4171.

Schätzpreis
2.500 €
Zuschlag
4.000 €

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Los 291 1

ROSTOCK. STADT.
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Breiter doppelter Reichstaler 1616, auf die Taufe des Prinzen Heinrich von Mecklenburg-Güstrow am 28. Juli 1616. 56,84 g. MON · NOV · ROSTOCH · AD · LEG · IMP · IN · PVBL · PROV · LÆTIT Behelmtes Stadtwappen mit je fünf Fahnen an den Büffelhörnern//Zehn Zeilen Schrift, darüber Strahlen, umher Lorbeerkranz. Dav. A 381; Kunzel 72 A/a.
Von großer Seltenheit. Vorzüglich

Schätzpreis
40.000 €
Zuschlag
36.000 €

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Los 292 1

ROSTOCK. STADT.
Breiter Reichstaler 1616, auf die Taufe des Prinzen Heinrich von Mecklenburg-Güstrow am 28. Juli 1616. 28,76 g. Behelmtes Stadtwappen mit je fünf Fahnen an den Büffelhörnern//Zehn Zeilen Schrift, darüber Strahlen, umher Lorbeerkranz. Dav. 381; Kunzel 72 A/a.
Von großer Seltenheit. Feine Patina, vorzüglich

Schätzpreis
7.500 €
Zuschlag
14.000 €

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Los 293 1

SACHSEN. SACHSEN, KURFÜRSTENTUM. Friedrich III. der Weise, Johann und Georg, 1507-1525.
Taler o. J. (1512-1523), Annaberg. Klappmützentaler. 28,86 g. Mit Münzzeichen 'Kreuz' auf Vorder- und Rückseite. Dav. 9709 A; Keilitz 44; Schnee 21.
Attraktives Exemplar, fast vorzüglich

Schätzpreis
1.500 €
Zuschlag
2.400 €

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Los 294 1

SACHSEN. SACHSEN, KURFÜRSTENTUM. Friedrich III. der Weise, 1486-1525.
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Breiter Guldengroschen o. J. (1512), Hall, mit Titel Maximilians I., auf die Generalstatthalterwürde. 28,69 g. Stempel von Ulrich Ursenthaler d. Ä. FRID' ° DVX · SAX' (Wappenschild) ELECT' · IMPER (Wappenschild) QVE · LOCVM : TEN (Wappenschild) E'S : GENERA' (Wappenschild) Geharnischtes Brustbild r. mit Drahthaube//(Verzierung) · MAXIMILIANVS · (Verzierung) · ROMANORVM · (Verzierung) · REX · * · SEMPER * AVGVST · Reichsadler, den Kopf nach l. gewandt, auf der Brust zweifeldiger Wappenschild. Dav. vgl. 9699; Keilitz 70.2; Koppe in: Numismatisches Nachrichtenblatt, 66. Jahrgang, 2017, S. 387; Schnee 37.
RR Attraktives Exemplar mit feiner Tönung, vorzüglich

Die vorliegende und nachfolgende Renaissanceprägung bezieht sich auf die Generalstatthalterwürde, die dem Kurfürsten am 8. August 1507 von König Maximilian I. auf dem Reichstag von Konstanz übertragen worden war. Nachdem Maximilian I. von seiner am 4. Februar 1508 in Trient erfolgten Wahl zum römischen Kaiser zurückgekehrt war, erlosch das Statthalteramt Friedrichs des Weisen. Ihm wurde aber ehrenhalber gestattet, den Titel des Generalstatthalters auf Lebenszeit zu führen. Der vorliegende und nachfolgende Guldengroschen gehören in eine Serie von repräsentativen Prägungen, die das Amt hervorheben.

Mit den Stempeln dieses Guldiners sollten ursprünglich Doppelstücke geprägt werden. Kaiser Maximilian hatte auch doppelte Guldengroschen und Goldabschläge in Auftrag gegeben.

Schätzpreis
12.500 €
Zuschlag
13.000 €

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Los 295 1

SACHSEN. SACHSEN, KURFÜRSTENTUM. Friedrich III. der Weise, 1486-1525.
Guldengroschen o. J. (1512), Nürnberg, mit Titel Maximilians I., auf die Generalstatthalterwürde. 28,89 g. Stempel von Hans Kraft, nach einem Porträt von Lucas Cranach. FRID’ ° DUX ° SAXN’ - ELEC ° IPER ° QVE’ LO - C ° TENES’ ° GENERA’ Geharnischtes Brustbild r. mit Drahthaube// MAXIMILIANVS * X * ROMANORVM * X * REX * X * AVGVSTVS * X * Reichsadler mit Wappen auf der Brust. Dav. 9703; Keilitz 70.4; Schnee 38.
Sehr selten, besonders in dieser Erhaltung.
Sehr attraktives Exemplar mit herrlicher Patina, fast vorzüglich

Schätzpreis
15.000 €
Zuschlag
15.000 €

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Los 296 1

SACHSEN. SACHSEN, KURFÜRSTENTUM. Johann Friedrich der Großmütige, 1532-1547.
Silbergußmedaille o. J. (um 1532), von M. Gebel. Geharnischtes Brustbild r. mit umgelegter Kette//Dreifach behelmtes, vierfeldiges Wappen mit Mittelschild. 46,18 mm; 28,45 g. Habich 1080; Slg. Lanna 874.
Von großer Seltenheit.
Prachtvoller, scharfer, leicht retouchierter Originalguß mit schöner alter Patina,
winz. Henkelspur, vorzüglich

Aus der Sammlung eines Ästheten und Kunstfreundes.
Exemplar der Auktion Münzen und Medaillen AG 90, Basel 2000, Nr. 455.
Mit Expertise von Dr. Bernhard Schulte, Münzen und Medaillen AG, Basel.

Matthes Gebel gilt als der bekannteste Nürnberger Medaillenkünstler seiner Zeit. Er schuf zwischen 1526 und 1555 zahlreiche Porträtmedaillen von Privatpersonen, darunter viele bekannte Nürnberger Patrizier wie Alexander Imhoff, Christoph Kress von Kressenstein oder Raimund Fugger. Auch einige bekannte Herrscher ließen Schaumünzen mit ihren Porträts von Matthes Gebel anfertigen, so zum Beispiel Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen oder Markgraf Georg von Brandenburg-Ansbach. Gebel, der um 1500 geboren wurde, stammte selbst nicht aus Nürnberg, erhielt aber 1523 das Nürnberger Bürgerrecht. Seine Ausbildung scheint neben der Goldschmiedekunst auch die Bildhauerei umfasst zu haben, da er in den überlieferten Akten als solcher bezeichnet wird. Ein weiteres Zeugnis dafür sind die in Stein geschnitzten Modelle, die er für seine Medaillen anfertigte. Nach rund 30 Jahren großer Produktivität – allein bei Habich sind über 350 Medaillen verzeichnet – stellte Gebel seine Tätigkeit ohne bekannten Grund Mitte der 1550er Jahre ein. Er verstarb am 22. April 1574.

Schätzpreis
5.000 €
Zuschlag
15.000 €

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Los 297 1

SACHSEN. SACHSEN, KURFÜRSTENTUM. Johann Friedrich der Großmütige und Moritz, 1541-1547.
Silbergußmedaille 1544, von Hans Reinhart d. Ä. 'Dreifaltigkeitsmedaille' oder 'Moritzpfennig'. PROPTER - SCELVS - POPV - LI MEI - PERCV - SSI - EVM (blumenartige Verzierung) - ESAIÆ - LIII (Jesaja 53, 5: 'Er ist um der Missetat meines Volkes willen geschlagen worden') Thronender Gottvater im kaiserlichen Ornat mit Krone, Zepter und Reichsapfel, vor ihm das freie, aufgelötete Kruzifix mit der Taube des Heiligen Geistes; zu den Seiten je ein betender Engel und Engelsköpfe//REGNANTE - MAVRITIO - D G DVCE SAXONIÆ, zc GROSSVM - HVNC LIPSIÆ HR (kursiv, verbunden) CVDEBAT - ANo - M D XLIIII - MENSE - IANV ('Als Moritz, durch Gottes Gnade Herzog von Sachsen, regierte, hat H R diesen Grossus in Leipzig geschlagen. Im Jahre 1544, im Monat Januar') Auf einer von zwei Engeln gehaltenen Tafel das athanasianische Glaubensbekenntnis in 22 Zeilen, darüber Schild mit IHS. 102,99 mm; 253,52 g. Habich XX, 1, 1962.
Ein Meisterwerk der deutschen Medaillenkunst an altem Henkel. Prachtvolle, vorzügliche Arbeit

Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 247, Osnabrück 2014, Nr. 5936.

Hans Reinhart der Ältere gehört zu den außergewöhnlichsten Künstlern des 16. Jahrhunderts. Abseits der bekannten Zentren deutscher Medaillenprägekunst - Nürnberg und Augsburg - schuf er innerhalb eines vergleichsweise kurzen Zeitraums (1535/1545) meisterhafte Medaillen mit den Porträts seiner bedeutenden Zeitgenossen (u.a. Kardinal Albrecht von Brandenburg, Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen und Kaiser Karl V.) und mit religiös-biblischen Bezügen (Sündenfall, Moses am Dornbusch oder Kreuzigung). Dabei ist über den Lebensweg dieses Künstlers nur wenig bekannt: Vermutlich um 1510 wurde er in Dresden (oder Torgau) geboren und ist 1539 als Bürger von Leipzig schriftlich bezeugt. Dort wurde ihm die Aufnahme in die Gold- und Silberschmiedezunft zunächst verweigert, da er nur ein 'Tischler' und 'Groschengießer' gewesen sei. So musste Hans Reinhart zunächst eine fünfjährige Goldschmiedelehre absolvieren.

Bis zu seinem Tod im Jahre 1581 schuf er wenigstens 26 durch Signatur gesicherte Arbeiten. Weitere 30 Medaillen lassen sich ihm oder seiner Werkstatt stilistisch zuordnen. In den 1530er Jahren hat Reinhart darüber hinaus als dekorativer Holzbildhauer an verschiedenen mitteldeutschen und sächsischen Schlossbauten gewirkt. Offensichtlich beherrschte er also sowohl das Handwerk des Holzschnitzers wie das des Gold- und Silberschmiedes. Seine oftmals mit dem Monogramm 'HR' signierten Arbeiten gestaltete er wiederholt nach Bildern des Malers und Graphikers Lucas Cranach d.Ä. (1472-1553). Im Gegensatz zu den meisten Künstlern seiner Zeit arbeitete Reinhart d.Ä. aber besonders innovativ mit der Einarbeitung vollplastischer Miniaturskulpturen und aufgelöteter Einzelelemente, wie auch bei dem vorliegenden Exemplar (Kruzifix, Bartlocken, Taube und Zepter). Die Dreifaltigkeitsmedaille von 1544 stellt nicht nur das Hauptwerk des Renaissancekünstlers dar, sondern bildet zugleich auch den krönenden Abschluß seines Medaillenschaffens, das wohl mit der Aufnahme in die Leipziger Goldschmiedezunft 1547 endete. Dieses außergewöhnliche Schaustück erinnert an die besonders von Herzog Moritz vor dem Ausbruch des Schmalkaldischen Krieges (1546-1547) betriebenen konfessionellen Einigungsbestrebungen zwischen Katholiken und Protestanten, für die das Athanasianische Bekenntnis eine geeignete Grundlage zu bieten schien. War doch die Trinitätslehre für beide Konfessionen ein gemeinsamer Glaubenssatz. Der griechische Kirchenvater Athanasius (295-373) war der Begründer der Lehre von der Einheit Gottes und der Gottheit Christi gewesen. Die Tafelinschrift HAEC EST FIDES CATHOLICA, VT VNVM DEVM IN TRINITATE ET TRINITATEM IN VNITATE VENEREMVR ist dem dritten Satz des Athanasianischen Glaubensbekenntnis entlehnt, die folgenden Worte bis MAIESTAS dem fünften und sechsten Satz desselben (mit unwesentlicher Umstellung), der Schluß O VENERANDA (usw.) ist laut Wilhelm Ernst Tentzel ein Seufzer der alten Kirche und laut Karl Domanig einem kirchlichen Hymnus entnommen. Die Übersetzung der Inschrift lautet nach Wilhelm Ernst Tentzel: 'Dies ist der rechte christliche Glaube, daß wir einen einigen Gott in drei Personen und drei Personen in einiger Gottheit ehren. Eine andere Person ist der Vater, eine andere der Sohn, eine andere der Heilige Geist. Aber der Vater, Sohn und Heiliger Geist sind (hier EST = 'ist') einiger Gott, gleich in der Herrlichkeit, gleich in ewiger Majestät. Oh, Du hochgelobte Einigkeit. Oh, Du anbetungswürdige Dreieinigkeit. Durch dich sind wir erschaffen, Du wahre Ewigkeit. Durch Dich sind wir erlöst, Du höchste Liebe. Dich beten wir an, Du Allmächtiger. Dir singen wir. Dir sei Lob und Ehre.'

Die Vorlagen zur Gestaltung der Medaille entstammen der Graphik und Bauplastik des sächsischen Raumes zu Beginn des 16. Jahrhunderts: Sowohl ein Holzschnitt von Lucas Cranach d.Ä. (1472-1553) aus Wittenberg um 1512, als auch die 'Schöne Tür' an der Annenkirche in Annaberg und das Portal der Schlosskirche von Chemnitz von Hans Witten (um 1470/80-nach 1522) zeigen das Motiv in leicht abgewandelter Form. Hans Reinhart d.Ä dürfte durch seine Arbeit als Holzschnitzer im sächsischen Raum die genannten Werke seiner kunstschaffenden Zeitgenossen gekannt haben. Möglicherweise handelte es sich auch um eine Auftragsarbeit des 1539 zum Protestantismus übergetretenen Herzogs Moritz von Sachsen.

Die Beliebtheit der Dreifaltigkeitsmedaille lässt sich anhand der zahlreichen Nachahmungen und Nachgüsse ablesen. Belegt sind Medaillen mit den Jahreszahlen 1544, 1556, 1561, 1566, 1568 und 1574, die teilweise noch auf die Werkstatt des ältesten Sohnes Hans Reinhart d.J. (gest. 1622) oder auf die Initiative privater Gießer zurückgehen könnten. Viele der bekannten Exemplare unterscheiden sich leicht voneinander: Das Kruzifix ist einmal groß, das andere Mal klein gearbeitet, in dem Schild über der Tafel der Rückseite ist das sächsische Wappen, aber auch an seiner Stelle das Name-Jesu-Trigramm zu finden. Die Schaumünze ist weiterhin mit und ohne Blätter- und Früchtekranzrahmen belegt. Bei einem Exemplar sind Vorder- und Rückseite getrennt gegossen worden (um auf einem Bucheinband als Appliquen befestigt zu werden) und eine weitere Vorderseite der Schaumünze diente als Deckel einer Hostienbüchse.

Der Wunsch nach einer friedlichen Einigung der Konfessionen und einer Lösung der Glaubensstreitigkeiten war eben auch in den Generationen nach Luther ein zentrales Thema des Kunst- und Geisteslebens. Dafür ist diese prachtvolle Renaissancemedaille ein anschaulicher Beleg.
Literatur:

Domanig, Karl: Die Hans Reinhart'sche Dreifaltigkeitsmedaille, in: Mitteilungen der Österreichischen Gesellschaft für Münz- und Medaillenkunde in Wien 24, Neue Folge 9 (1913), S. 69-73.

Habich, Georg: Die deutschen Schaumünzen des XVI. Jahrhunderts, München 1929-1934, Bd. II, 1, S. 278-287.
Kahn, Julius: Die Dreifaltigkeitsmedaille Hans Reinharts, in: Blätter für Münzfreunde 40 (1905), Sp. 3339-3343.

# Kuhn, Hermann: Hans Reinhart, ein Meister der mitteldeutschen Renaissance-Medaille, in: Blätter für Münzfreunde 76 (1941), S. 169-184.

Steguweit, Wolfgang: Ein Höhepunkt in der Medaillenkunst der deutschen Renaissance. Die Dreifaltigkeitsmedaille von Hans Reinhart d.Ä. (um 1510-1581), in: MünzenRevue 12/2012, S. 141-147.

Steguweit, Wolfgang: Europäische Medaillenkunst von der Renaissance bis zur Gegenwart, Berlin 1995, S. 23-24 und 94-96.

Scher, Stephen K. (Hrsg.): The Currency of Fame. Portrait Medals of the Renaissance. The Frick Collection, New York 1994, S. 284 und 287-289 (Wolfgang Steguweit).
Tentzel, Wilhelm Ernst: Saxonia Numismatica, Dresden 1705/1714, S. 85-86 und Tf. 8, I-II.

Schätzpreis
75.000 €
Zuschlag
65.000 €

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Los 298 1

SACHSEN. SACHSEN, KURFÜRSTENTUM. Moritz, 1547-1553.
Taler 1552, Annaberg. 28,80 g. Dav. 9787; Keilitz/Kahnt 10.1; Schnee 690.
Selten in dieser Erhaltung.
Prachtvolle Patina, winz. Schrötlingsfehler am Rand, vorzüglich-Stempelglanz

Schätzpreis
2.000 €
Zuschlag
2.600 €

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Los 299 1

SACHSEN. SACHSEN, KURFÜRSTENTUM. Christian I., 1586-1591.
Hier geht's zur Video-Besichtigung
Dukat 1590, Dresden. 3,45 g. Münzmeister Hans Biener. * - CHRISTIAN · DVX · SAX · ELECTOR · Geharnischtes Hüftbild r., mit beiden Händen das Schwert schulternd// Kreuz, in den Winkeln vier Wappenschilde mit der getrennten Jahreszahl: 1 - Kurschild, 5 - Herzogtum Sachsen, 9 - Landgrafschaft Thüringen und 0 - Pfalzgrafschaft Sachsen. Fb. 2640; Keilitz/Kahnt 139.
GOLD. Von großer Seltenheit. Sehr attraktives Exemplar mit feinem Prägeglanz, vorzüglich

Christian I., der einzige überlebende Sohn des Kurfürsten August, wurde bereits 1581 mit dem Vorsitz des Geheimen Rates und 1584 mit der Wahrnehmung wesentlicher Befugnisse der inneren Verwaltung betraut. Während seiner fünfjährigen Regentschaft überließ der Kurfürst die Regierungsgeschäfte weitgehend seinem Kanzler Nicolaus Crell, der heimlich dem Calvinismus zuneigte und die Befugnisse des Landtages stark beschnitt. Unter diesem erheblichen Einfluß versuchte er - im Gegensatz zum starken Luthertum seines Vaters - ein Bündnis aller protestantischen Reichsstände zu erreichen. Dabei und bei der Unterstützung verfolgter Glaubensgenossen in Frankreich und den Niederlanden fand er in seinem Schwager Johann Casimir von der Pfalz einen entschlossenen Partner. Nach dem Tod Christians I. ließ der streng lutherische Herzog Friedrich Wilhelm von Sachsen-Altenburg, der Vormund seines Sohnes Christian II., den bei den Landständen verhaßten Kanzler Crell verhaften und nach einem juristisch zweifelhaften Gerichtsverfahren 1601 in Dresden hinrichten.

Der Prägeherr dieser prächtigen und sehr seltenen Goldmünze begann im Jahr 1589 mit der Christiansburg den Ausbau der Festung Königstein.

Schätzpreis
17.500 €
Zuschlag
34.000 €

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Los 300 1

SACHSEN. SACHSEN, KURFÜRSTENTUM. Johann Georg I., 1615-1656.
2 Dukaten 1630, Dresden, auf die 100-Jahrfeier der Übergabe der Augsburger Konfession. 6,58 g. Brozatus 717 (dort gehenkelt); Clauß/Kahnt 312; Fb. 2701; Slg. Opitz -; Slg. Whiting 112. In US-Plastikholder der NGC mit der Bewertung MS 63 (5774787-006).
GOLD. Prachtexemplar. Feine Goldpatina, kl. Randfehler, vorzüglich

Erratum: Geprägt mit den Stempeln Weidner II O/25.

Schätzpreis
3.000 €
Zuschlag
6.500 €

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