OTTO HELBING NACHF. (INHABER: KARL KREß), Sammelband mit den Katalogen der Auktionen 80-82 (Sammlung Kohlmann).
Beinhaltend: Auktion 80 vom 16.9.1940 u.f.T., München. Versteigerungs-Katalog 80. Goldmünzen aller Zeiten und Länder. Antike Münzen, Römisch-Deutsches Reich, Geistlichkeit, Weltliche Herren, Städte: Besonders reiche Reihen von Sachsen und Württemberg. 160 S., 30 Tfn. 4444 Nrn. Auktion 81 vom 3.12.1940 u.f.T., München. Versteigerungs-Katalog 81. Antike Münzen. Spanien und Spanisch-Amerika, Römisch-Deutsches Reich, Österreich, Geistlichkeit (Salzburg). Weltliche Herren, Städte. Große Seltenheiten. Literatur. 104 S., 32 Tfn. 2196 Nrn. Auktion 82 vom 22.4.1941 u.f.T., München. Versteigerungs-Katalog 82. Münzen aller Länder. Italien, Frankreich, Niederlande, England, Rußland, Afrika, Asien, Amerika, Australien. Antike Münzen, Goldmünzen, Römisch-Deutsches Reich, Salzburg, Literatur. Frontispiz (Abbildung einer Porträtaufnahme des Sammlers Hans Kohlmann), 112 S., 32 Tfn. 2978 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. Lose beigefügt sind die Orig.-Schätzpreislisten der Auktionen 80 und 82 sowie eine geheftete Fotokopie der Schätzpreisliste der Auktion 81. 1569 Gramm.
Alle drei Kataloge enthalten Partien der Sammlung des Juristen Hans Benno Arnold Kohlmann (* 1867 in Leipzig-Reudnitz, † Juli 1939). Nach einem Studium in Gießen und Leipzig und anschließenden Berufsjahren an verschiedenen Orten arbeitete er von 1904 an im Wesentlichen in Chemnitz, zunächst als Landrichter, schließlich als Landgerichtsrat. Von 1921 bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1932 war er als Oberlandesgerichtsrat in Dresden beschäftigt. Sein schon in frühen Jahren entwickeltes großes Interesse für Geschichte, Altertumskunde und Kunst regte ihn auch zum Sammeln von Münzen und Medaillen an. Diese Leidenschaft bewog ihn auch, bereits in dem ersten Jahr seines Ruhestandes den Vorsitz des numismatischen Vereins in Dresden zu übernehmen und fortan die Geschicke dieser Gemeinschaft zu lenken (Nachruf: Blätter für Münzfreunde 74. Jahrgang, 1939, S. 429f).
Der erste Teil der thematisch weit gestreuten Sammlung Kohlmann ist im Katalog 80 unter den Nrn. 1-2999 verzeichnet, der zweite Teil im Katalog 81 unter den Nrn. 300-1000 und der dritte Teil im Katalog 82 unter den Nrn. 1-1690.
Gemäß des Einlieferungsverzeichnisses im Katalog 80, S. 4, stammten 145 Lose in der sich über die Nrn. 3000-3615 erstreckenden Partien der Prägungen des Herzogtums Württemberg, der geistlichen und weltlichen Herren sowie der Städte in Schwaben aus dem Nachlass des Forstrats Otto Lanz. Eine umfangreichere Partie aus dessen Erbe hatte die Firma Otto Helbing Nachf. in ihrer Auktion 78 vom 20.3.1935 und folgende Tage (hier die Los-Nrn. 1-867) vermarktet. Otto Lanz (* 1867 in Ravensburg, † 1929 in Stuttgart) begann seine berufliche Laufbahn 1898 als Revieramtsassistent am Revieramt Herrenalb, wurde im Jahre 1900 zum Königlich württembergischen Hofjagdinspektor ernannt. In dieser Position erfüllte er seinen Dienst bis über das Ende des Ersten Weltkrieges und die Abschaffung der Monarchie in Württemberg hinaus bis ins Jahr 1919. Sodann wurde Lanz im Zuge der Neuorganisation des Jagd- und Forstwesens im Volksstaat Württemberg zum Forstrat ernannt und leitete bis 1928 das Forstamt Stuttgart (https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olf/einfueh.php?bestand=5498). In seiner Freizeit betätigte er sich auch als numismatischer Autor (Die Münzen und Medaillen von Ravensburg im Verlaufe seiner Münzgeschichte, Stuttgart 1927; Das Geld Oberschwabens von 1300-1500, in: Beiträge zur süddeutschen Münzgeschichte, Festschrift zum 25jährigen Bestehen des Württembergischen Vereins für Münzkunde, Stuttgart 1927, S. 91-103; Münz- und Geldgeschichte von Isny, in: Württembergische Vierteljahrshefte für Landesgeschichte, Neue Folge Band 35, 1929, S. 99-203).