OTTO HELBING, Sammelband mit Auktionskatalogen [27-29], 1904-1907, München.
Beinhaltend: Auktion [27] vom 12.12.1904 u.f.T., München. Auctions-Catalog [27], enthaltend die Sammlungen des Herrn Albert Weinreb in Jägerndorf u. A.: Münzen und Medaillen aller Länder und Zeiten, ferner die Sammlung des † Herrn Karl Faber in Stuttgart: Antike Münzen, Münzen und Medaillen von Württemberg, numismat. Bücher etc., sowie die Sammlung des † Herrn Konrad Kirchner, kgl. Regierungs u. Kreisbaurath in München: Münzen und Medaillen des Bisthums Bamberg etc. 8 unpaginierte, 235 S., 16 Tfn. 5552 Nrn. Auktion [28] vom 5.2.1906 u.f.T., München. Auctions-Catalog [28], enthaltend die nachgelassene Sammlung des sel. Herrn Carl Hör, Finanzpractikant in Carlsruhe, sowie die Sammlung des Herrn Friedrich Breymayer in Schwäb. Gmünd u. A.: Münzen und Medaillen verschiedener Länder aller Zeiten. 12 unpaginierte, 196 S., 15 Tfn. 3853 Nrn. Auktion [29] vom 13.5.1907 u.f.T., München. Auctions-Catalog [29], enthaltend die Sammlungen des Herrn Commerzienrath Ludwig Gebhardt in Nürnberg, des Herrn Gustav Gube in Reichenberg (Böhmen), u. A.: Münzen und Medaillen verschiedener Länder aller Zeiten, ferner die Sammlung des Herrn Professor Dr. Curtius in Bonn (Päpstliche Medaillen) und des Herrn H. E. in J. (Brandenburg-preussische Münzen etc.). 8 unpaginierte, 209 S., 14 Tfn. 4431 Nrn. Halbleineneinband, wohl um 1910, mit Eckbezügen und goldgeprägtem Rücken. Die Deckel außen mit Wellenmarmorpapier bezogen. Sämtliche Zuschlagspreise sind den jeweiligen Positionen der Kataloge 27 und 28 beigeschrieben worden, zudem ist vor den Tafeln dieser beiden Kataloge und auch des Katalogs 29 die zugehörige Orig.-Ergebnisliste mit eingebunden worden. 2011 Gramm.
Albert Weinreb (* 1864 in Jägerndorf [Krnov], gestorben 1925 ebendort), Mitglied der jüdischen Gemeinde, betrieb in seinem Geburtsort einen Kohlen-, Kalk- und Zementhandel unter dem Namen 'Albert Weinreb, Niederlage von Emanuel Friedländer & Co.' (Verhandlungsschriften der Sitzungen der Handels- und Gewerbekammer für Schlesien in Troppau im Jahre 1917. Troppau 1918, S. 56). Er trat 1901 in die Numismatische Gesellschaft in Wien ein. Zuletzt wies ihn die Numismatische Gesellschaft in Wien aus als Privatier, also eine Person, die sich aus dem Geschäftsleben zurückgezogen hat.
Der Stuttgarter Karl Faber hinterließ nicht allein die im Katalog erfasste numismatische Kollektion, sondern auch eine Antiquitätensammlung, die später der Auktionator Rudolf Bangel im Zuge zweier Auktionen in Frankfurt am Main aufgelöst hat: Auktion vom 16.-18.2.1909, Katalog Nr. 726: Verzeichnis über Gemälde, Kunstblätter (dabei Japan-Holzschnitte), Antiquitäten und Kunstsachen (dabei Medaillen und Münzen): u. a. Sammlungen: Hermann Ottos u. Carl Faber † Stuttgart ... , Auktion vom 16.-18.3.1909. Katalog Nr. 728: Verzeichnis über Gemälde, Kunstblätter - europäische und asiatische Kunst -, Antiquitäten, antike Möbel, Kunstsachen, Waffen: aus dem Kongo-Gebiet u. a.; 2te Abteilung aus den Sammlungen Hermann Ottos und Carl Faber, † Stuttgart.
Konrad Kirchner (* 1840 in Bamberg, † 1902 ebendort) hatte eine Ausbildung als Bauingenieur am Münchner Polytechnikum durchlaufen. 1864 trat er in das Berufsleben ein und bekleidete seit 1867 Positionen im öffentlichen Dienst. Er war im Laufe der Jahre an diversen fränkischen und bayerischen Landbauämtern tätig und wurde schließlich 1896 als Regierungs- und Kreisbaurat nach München berufen. In dieser Stellung blieb er bis zu seinem Ableben. Münzen und Medaillen sammelte er seit seiner frühen Jugend. Besonderes Augenmerk legte er auf die fränkischen Prägestätten im Allgemeinen, doch insbesondere auf die fränkischen Münzen und Medaillen.
Der Sammler Gustav Gube wird 1879 als Kaufmann geführt (Rechenschaftsbericht des Reichenberger Turnvereines, Reichenberg 1879, S. 48) und 1911 als Privatier (Mitteilungen aus dem Vereine der Naturfreunde in Reichenberg Bde. 40-45, 1911, S. 77, S. 146).
Der Nürnberger Kaufmann, Großhändler und Kommerzienrat Carl Ludwig Gebhardt (* 1832, † 1911) war Gemeindebevollmächtigter und zeitweise Landrat. 1894 wurde er als 882. Mitglied in den Pegnesischen Blumenorden aufgenommen, einer 1644 in Nürnberg gegründeten, bis heute ebendort bestehenden Sprachgesellschaft.
Den im Titel unter der Sigle 'H. E. in J.' aufgeführte Sammler benennt Detlef Tietjen mit 'H. E(ckert) in J.'