Katalog - eLive Auction Literatur 2025

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eLive Auction Literatur 2025 - Tag 3 (Lose 7408 - 8107)
Beendet
NUMISMATISCHE LITERATUR AUKTIONSKATALOGE UND LAGERLISTEN
Los 8001 1

P. & P. SANTAMARIA, privater Sammelband mit 12 Festpreiskatalogen, 1929-1933.

Beinhaltend eine lückenlose Reihe der stets unter dem Titel 'Catalogo di monete, medaglie e libri di numismatica in vendita a prezzi segnati' erschienenen Ausgaben: 1, 2, 3/4, 5/6 [geschlossene Reihe des 7. Jahrgangs, 1929], mit 68 S., 4 Tfn. 1656 Nrn.; 7-9 [geschlossene Reihe des 8. Jahrgangs, 1930]. 76 S., einige Abb. im Text, Tf. 1877 Nrn. 10-11 [geschlossene Reihe des Jahrgangs 1931]. 36 S., 3 Tfn und 32 S., 2 Tfn. 1616 Nrn. 12-13 [geschlossene Reihe des 9. Jahrgangs, 1932]. 24, 32 S., 1217 Nrn. 14 [das einzige erschienene Heft des 10. Jahrgangs, 1933]. 64 S. 1806 Nrn. Halbleineneinband, wohl des dritten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit Eckbezügen und einem bedruckten papiernen Rückenschild. Die Deckel außen mit Gustavsmarmorpapier bezogen. Beigefügt: DTO. Ausgabe 15, 12I. Jahrgang, Juli 1934. 40 S., 4 Tfn. 903 Nrn. 930 Gramm. (2)

Auf dem Spiegel des Vorderdecks das kleine Exlibris für Efrem Marcel Pegan. Efrem Marcel Pegan (* 1939 in Ljubljana) entwickelte bereits in Kindesjahren, inspiriert von der familieneigenen Münzsammlung und Bibliothek, ein Interesse für die die Geschichte, Kultur und materiellen Hinterlassenschaften der Antike. Er studierte Klassische Archäologie, Alte Geschichte und Philologie und wurde später mit seiner 1984 publizierten Dissertation 'Tiberius Claudius Marinus Pacatianus' an der Universität Ljubljana promoviert. Er zählt zu den Mitbegründern der seit 1958 erscheinenden Zeitschrift 'Numizmaticni vestnik', fungierte über etliche Jahre hinweg als Redakteur für dieses Periodikum und publizierte bis in jüngste Zeit nicht nur darin zahlreiche Beiträge, sondern auch in deutschen und österreichischen Fachzeitschriften. Von 1959 bis 1974 arbeitete er in seiner Heimatstadt am Slowenischen Nationalmuseum, anfangs als Restaurator, seit 1964 als Konservator im Münzkabinett. In München, wo er seit 1967 einen Wohnsitz hatte, gründete er gemeinsam mit der langjährigen Buchhändlerin Gertrud Gürsching ein Numismatisches Antiquariat, dessen aus einschlägiger Fachliteratur und bald auch aus Münzen bestehendes Warenangebot in Festpreislisten dem Publikum offerierte. Sein Versandgeschäft betrieb er lange unter Namen 'Münchener Numismatisches Antiquariat GmbH', ab 1990 betrieb er die Firma schlicht unter seiner Namensform 'Dr. E. M. Pegan'. Er gab insgesamt 52 Festpreisten heraus und veranstaltete 1987 seine erste Auktion, der 32 weitere bis ins Jahr 2003 folgen sollten (https://arts.units.it/retrieve/e2913fdc7a48 -f688-e053-3705fe0a67e0/centur_cal_fav_19.pdf). Heute lebt er wieder in seiner slowenischen Heimat. Vom wesentlichen Teil seiner Fachbibliothek trennte er sich erst 2020 und veräußerte sie in die Schweiz.

Schätzpreis
40 €
Zuschlag
45 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Los 8002 1

P. & P. SANTAMARIA, Auktion vom 24.1.1938, Rom.

Monete greche e romane: Collezioni Marchese Roberto Venturi-Ginori, Dott. ing. Comm. Pietro Gariazzo. 8 unpaginierte, 134 S. 1 Blatt, 31 Tfn. Orig.-Broschur. Sämtliche Losen sind die Schätzpreise von alter Hand beigeschrieben worden, ebenfalls die Ausrufpreise und die erfolgten Zuschläge sowie der Namen der Saalkäufer. 490 Gramm.

Marchese Roberto Venturi Ginori Lisci (* 1883, † 1965 in Florenz) war ein Angehöriger eines Florentinischen Adelsgeschlechts. 1920 wurde er zum Fellow der Royal Numismatic Society ernannt, deren Mitgliedschaft er bis 1961 beibehielt (R.A.G. Carson/Hugh Pagan, A History of the Royal Numismatic Society 1836-1986/ Record of Members and Fellows, London 1986, S. 138). Nach der der Wiedereröffnung des 'Museo dell’Opera del Duomo' in Florenz anno 1948 wurde er der leitende Direktor dieser Institution.

Der promovierte Bauingenieur Pietro Antonio Gariazzo (* 1866 in Bialla, † 1943) hatte etliche Jahre im Belgisch-Kongo verbracht und sich dort am Ausbau des Streckennetzes betätigt. Als passsionierter Sammler trug er neben beachtlichen numismatischen Beständen auch auf anderen Gebieten Kollektionen zusammen, so von antiker und renaissancezeitlicher Glyptik, Fächern, Kunst auf Papier, aber auch von Objekten kongolesischer Herkunft. Nach dem Rückzug aus dem Berufsleben engagierte er sich in Turin als ehrenamtlicher Leiter der numismatischen Sammlung des Stadtmuseums. Zwischen 1931 und 1943 erstellte er ein Inventar der vorhandenen numismatischen Bestände und fungierte auch als numismatischer Konsultant des promovierten Archäologen und Museumdirektors Vittorio Viale. Bereits früh übertrug er dem Stadtmuseum Teile seiner numismatischen Sammlung: 364 Prägungen aus dem Piemont und Sardinien im Jahre 1931 und 1933 seine Sammlung Byzanz mit 1290 Gold-, Siber- und Bronzemünzen, im selben Jahr auch 640 antike Münzen aus der Magna Graecia und Sizilen. 1936 erwarb er für 5000 britische Pfund 229 römische und byzantinischen Goldmünzen aus Sammlung Trivulzio (Mailand), die er umgehend dieser Turiner Einrichtung schenkte, die im folgenden Jahr 135 griechische und kleinasiatische Münzen aus seinem Besitz empfing. Aus Gariazzos sammlerischen Nachlass bedachten seine Erben mit weiteren Schenkungen nicht nur das städtische Münzkabinett, sondern auch weitere Turiner Museen (S. Castronovo, Il Medagliere del Museo Civico d’arte Antica di Torino: storia, collezioni, problemi e prospettive S. 235-263, in: Federico Barello, Elisa Panero, Serafina Pennestrì, Musei Reali Torino, Le Collezioni Numismatische. Volume secondo: II. Il monetiere del Museo di Antichità. Medaglieri a Torino e in Piemonte. [Notiziario del Portale Numismatico dello Stato 14.2] Rom 2021).

Schätzpreis
50 €
Zuschlag
110 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Los 8003 1

P. & P. SANTAMARIA, Auktion vom 12.10.1949, Rom.

Conte Alessandro Magnaguti. Ex nummis historia I: Monete greche. XXII, 74 S., 2 Tfn. mit Monogrammen sowie 20 Tfn. mit Münzabbildungen. 484 Nrn. Die Tfn. sind innen lose aufbewahrt in einer dreigliedrigen Klapptaschenkonstruktion des Rückdeckels. Orig.-Broschur, der Umschlag oben im Bereich des Rückens etwas eingerissen. Inliegend lose die Orig.-Schätzpreisliste, sämtlichen Losbeschreibungen sind handschriftlich ihre Zuschlagpreise beigeschrieben worden. 638 Gramm.

Graf Alessandro [Matteo Giacomo Maria Gaspare Raffaele] Magnaguti (* 1887 im Schloss Cerlongo bei Goito, Provinz Mantua, † 1966 in Sermide, Provinz Mantua) war ein Spross der mantuanischen Adelsfamilie Gonzaga. Nach seiner schulischen Ausbildung am Liceo classico di Verona und dem Abschluss seines Studiums der Rechtswissenschaften im Jahre 1913 trat er noch zu Friedenszeiten seine militärische Dienstzeit an, die nahtlos in seine Zeit als Kavallerie-Offizier im Ersten Weltkrieg überging. Nach seinem Abschied aus der Armee widmete er sich der Verwaltung seiner umfangreichen Liegenschaften und seinen Hobbies. Er beschäftigte sich mit der Erforschung der mantuanischen Geschichte und mit der Numismatik, schätzte aber auch Literatur und Poesie und war auch auf diesen Gebieten schöpferisch schreibend tätig. Bereits im 18. Lebensjahr hatte er mit der Anlage seiner Münzen- und Medaillensammlung begonnen und diese über Jahrzehnte mit großer Leidenschaft und mit hohem finanziellem Einsatz weiter ausgebaut. Er sammelte sowohl Münzen des antiken Griechenlands und Roms als auch mittelalterliche und neuzeitliche Prägungen, wobei er sich bei diesen nicht allein auf Italien beschränkte, sondern auch solche der großen Herrscherfamilien Europas einbezog. Auf seine erste numismatische Veröffentlichung im Jahre 1907 folgten eine stolze Reihe weiterer, die ihren Höhepunkt fanden mit der von ihm selbst unter dem Titel 'Ex nummis historia' erarbeiteten zwölfteiligen Reihe der Kataloge von jenen seiner Münzen und Medaillen, die er aus seiner Sammlung ausschied und der Firma P. & P. Santamaria zur Versteigerung übergab. Diese Partien wurden zwischen 1949 und 1959 in zwölf Auktionen aufgelöst. Magnagutis Kataloge enthielten nicht die in regulären Auktionsverzeichnissen enthaltenen obligatorischen Angaben zur Versteigerung (zeitliche und örtliche Daten zur Veranstaltung, Name und Briefadresse des Versteigerers, Auktionsbedingungen und Schätzpreise) und unterstreichen dadurch auch ihren vorrangigen Charakter als wissenschaftliche Nachschlagewerke. Durch ein den jeweiligen Katalogen lose hinzugefügtes Blatt mit den Versteigerungskonditionen sowie der Schätzpreisliste wurde die Kundschaft mit den für die Versteigerung rechtlich und organisatorisch grundlegenden Daten versorgt. Ein umfangreicher Teil der Sammlung Magnaguti mit einer herausragenden Partie der Prägungen der Markgrafen und Herzöge von Gonzaga blieb von den Verkäufen unberührt und blieb noch weit über Alessandro Magnagutis Tod im Besitz seiner Familie. Dieser bereits 1972 staatlicherseits zum unteilbaren Kulturerbe erklärte Bestand wurde von den Erben erst 1995 en bloc an die damaligen Banca Agricola Mantovana veräußert. Das Kreditinstitut ließ zu dieser numismatischen Erwerbung einen achtbändigen Katalog produzieren und präsentierte den Bestand der Öffentlichkeit in einer sorgfältig erarbeiteten Dauerausstellung. Seitdem die Bank 2008 unter einer neuen Führung steht, sind die Schauräume nicht mehr für Einzelbesucher, sondern nur nach Voranmeldung für Gruppen zugänglich.

Schätzpreis
30 €
Zuschlag
55 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Los 8004 1

P. & P. SANTAMARIA, Auktion vom 14.10.1949, Rom.

Conte Alessandro Magnaguti. Ex Nummis Historia II: Monete dell'Aes grave, monete romane della Repubblica e dell'Impero (fino à Nerva 98 d.C.). 100 S., 28 Tfn. 641 Nrn. Die Tfn. sind innen lose aufbewahrt in einer dreigliedrigen Klappkonstruktion des Rückdeckels. Orig.-Broschur. 618 Gramm.

Graf Alessandro [Matteo Giacomo Maria Gaspare Raffaele] Magnaguti (* 1887 im Schloss Cerlongo bei Goito, Provinz Mantua, † 1966 in Sermide, Provinz Mantua) war ein Spross der mantuanischen Adelfamilie Gonzaga. Nach seiner schulischen Ausbildung am Liceo classico di Verona und dem Abschluss seines Studiums der Rechtswissenschaften im Jahre 1913 trat er noch zu Friedenszeiten seine militärische Dienstzeit an, die nahtlos in seine Zeit als Kavallerie-Offizier im Ersten Weltkrieg überging. Nach seinem Abschied aus der Armee widmete er sich der Verwaltung seiner umfangreichen Liegenschaften und seinen Hobbies. Er beschäftigte sich mit der Erforschung der mantuanischen Geschichte und mit der Numismatik, schätzte aber auch Literatur und Poesie und war auch auf diesen Gebieten schöpferisch schreibend tätig. Bereits im 18. Lebensjahr hatte er mit der Anlage seiner Münzen- und Medaillensammlung begonnen und diese über Jahrzehnte mit großer Leidenschaft und mit hohem finanziellem Einsatz weiter ausgebaut. Er sammelte sowohl Münzen des antiken Griechenlands und Roms als auch mittelalterliche und neuzeitliche Prägungen, wobei er sich bei diesen nicht allein auf Italien beschränkte, sondern auch solche der großen Herrscherfamilien Europas einbezog. Auf seine erste numismatische Veröffentlichung im Jahre 1907 folgten eine stolze Reihe weiterer, die ihren Höhepunkt fanden mit der von ihm selbst unter dem Titel 'Ex nummis historia' erarbeiteten zwölfteiligen Reihe der Kataloge von jenen seiner Münzen und Medaillen, die er aus seiner Sammlung ausschied und der Firma P. & P. Santamaria zur Versteigerung übergab. Diese Partien wurden zwischen 1949 und 1959 in zwölf Auktionen aufgelöst. Magnagutis Kataloge enthielten nicht die in regulären Auktionsverzeichnissen enthaltenen obligatorischen Angaben zur Versteigerung (zeitliche und örtliche Daten zur Veranstaltung, Name und Briefadresse des Versteigerers, Auktionsbedingungen und Schätzpreise) und unterstreichen dadurch auch ihren vorrangigen Charakter als wissenschaftliche Nachschlagewerke. Durch ein den jeweiligen Katalogen lose hinzugefügtes Blatt mit den Versteigerungskonditionen sowie der Schätzpreisliste wurde die Kundschaft mit den für die Versteigerung rechtlich und organisatorisch grundlegenden Daten versorgt. Ein umfangreicher Teil der Sammlung Magnaguti mit einer herausragenden Partie der Prägungen der Markgrafen und Herzöge von Gonzaga blieb von den Verkäufen unberührt und blieb noch weit über Alessandro Magnagutis Tod im Besitz seiner Familie. Dieser bereits 1972 staatlicherseits zum unteilbaren Kulturerbe erklärte Bestand wurde von den Erben erst 1995 en bloc an die damaligen Banca Agricola Mantovana veräußert. Das Kreditinstitut ließ zu dieser numismatischen Erwerbung einen achtbändigen Katalog produzieren und präsentierte den Bestand der Öffentlichkeit in einer sorgfältig erarbeiteten Dauerausstellung. Seitdem die Bank 2008 unter einer neuen Führung steht, sind die Schauräume nicht mehr für Einzelbesucher, sondern nur nach Voranmeldung für Gruppen zugänglich.

Schätzpreis
30 €
Zuschlag
35 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Los 8005 1

P. & P. SANTAMARIA, Auktion vom 26.6.1950, Rom.

Conte Alessandro Magnaguti. Ex nummis historia III: Monete di Traiano, Adriano e loro famiglie (98-138). 6 unpaginierte, 161 S., 34 Tfn. 1128 Nrn. Die Tfn. sind innen lose aufbewahrt in einer dreigliedrigen Klapptaschenkonstruktion des Rückdeckels. Orig.-Broschur, der Umschlag oben im Bereich des Rückens leicht eingerissen. Die Orig.-Auktionsbedingungen sowie die Orig.-Schätzpreisliste sind lose beigefügt. 942 Gramm.

Graf Alessandro [Matteo Giacomo Maria Gaspare Raffaele] Magnaguti (* 1887 im Schloss Cerlongo bei Goito, Provinz Mantua, † 1966 in Sermide, Provinz Mantua) war ein Spross der mantuanischen Adelfamilie Gonzaga. Nach seiner schulischen Ausbildung am Liceo classico di Verona und dem Abschluss seines Studiums der Rechtswissenschaften im Jahre 1913 trat er noch zu Friedenszeiten seine militärische Dienstzeit an, die nahtlos in seine Zeit als Kavallerie-Offizier im Ersten Weltkrieg überging. Nach seinem Abschied aus der Armee widmete er sich der Verwaltung seiner umfangreichen Liegenschaften und seinen Hobbies. Er beschäftigte sich mit der Erforschung der mantuanischen Geschichte und mit der Numismatik, schätzte aber auch Literatur und Poesie und war auch auf diesen Gebieten schöpferisch schreibend tätig. Bereits im 18. Lebensjahr hatte er mit der Anlage seiner Münzen- und Medaillensammlung begonnen und diese über Jahrzehnte mit großer Leidenschaft und mit hohem finanziellem Einsatz weiter ausgebaut. Er sammelte sowohl Münzen des antiken Griechenlands und Roms als auch mittelalterliche und neuzeitliche Prägungen, wobei er sich bei diesen nicht allein auf Italien beschränkte, sondern auch solche der großen Herrscherfamilien Europas einbezog. Auf seine erste numismatische Veröffentlichung im Jahre 1907 folgten eine stolze Reihe weiterer, die ihren Höhepunkt fanden mit der von ihm selbst unter dem Titel 'Ex nummis historia' erarbeiteten zwölfteiligen Reihe der Kataloge von jenen seiner Münzen und Medaillen, die er aus seiner Sammlung ausschied und der Firma P. & P. Santamaria zur Versteigerung übergab. Diese Partien wurden zwischen 1949 und 1959 in zwölf Auktionen aufgelöst. Magnagutis Kataloge enthielten nicht die in regulären Auktionsverzeichnissen enthaltenen obligatorischen Angaben zur Versteigerung (zeitliche und örtliche Daten zur Veranstaltung, Name und Briefadresse des Versteigerers, Auktionsbedingungen und Schätzpreise) und unterstreichen dadurch auch ihren vorrangigen Charakter als wissenschaftliche Nachschlagewerke. Durch ein den jeweiligen Katalogen lose hinzugefügtes Blatt mit den Versteigerungskonditionen sowie der Schätzpreisliste wurde die Kundschaft mit den für die Versteigerung rechtlich und organisatorisch grundlegenden Daten versorgt. Ein umfangreicher Teil der Sammlung Magnaguti mit einer herausragenden Partie der Prägungen der Markgrafen und Herzöge von Gonzaga blieb von den Verkäufen unberührt und blieb noch weit über Alessandro Magnagutis Tod im Besitz seiner Familie. Dieser bereits 1972 staatlicherseits zum unteilbaren Kulturerbe erklärte Bestand wurde von den Erben erst 1995 en bloc an die damaligen Banca Agricola Mantovana veräußert. Das Kreditinstitut ließ zu dieser numismatischen Erwerbung einen achtbändigen Katalog produzieren und präsentierte den Bestand der Öffentlichkeit in einer sorgfältig erarbeiteten Dauerausstellung. Seitdem die Bank 2008 unter einer neuen Führung steht, sind die Schauräume nicht mehr für Einzelbesucher, sondern nur nach Voranmeldung für Gruppen zugänglich.

Schätzpreis
30 €
Zuschlag
35 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Los 8006 1

P. & P. SANTAMARIA, Auktion vom 15.1.1953, Rom.

Conte Alessandro Magnaguti. Ex nummis historia V: Monete dell'Impero d'Oriente da Arcadio (383-408) ad Isacco II Angelo (1185-1195), monete dell Medio-Evo (V-XIV sec.), i Comuni e le Repubbliche Italiane, Venezia. VI, 110 S., 25 Tfn. 599 Nrn. Die Tfn. sind innen lose aufbewahrt in einer dreigliedrigen Klapptaschenkonstruktion des Rückdeckels. Orig.-Broschur, der Rückkenbezug weitgehend verloren, die Deckel lose, doch der Buchblock mit intakter Fadenheftung. Inliegend die Orig.-Schätzpreisliste. 699 Gramm.

Aus der Bibliothek des US-amerikanischen Münzenhändlers Herbert Kreindler, Exemplar Kolbe & Fanning, Auktion 133, vom 13.2. 2014, Nr. 4764.

Graf Alessandro [Matteo Giacomo Maria Gaspare Raffaele] Magnaguti (* 1887 im Schloss Cerlongo bei Goito, Provinz Mantua, † 1966 in Sermide, Provinz Mantua) war ein Spross der mantuanischen Adelfamilie Gonzaga. Nach seiner schulischen Ausbildung am Liceo classico di Verona und dem Abschluss seines Studiums der Rechtswissenschaften im Jahre 1913 trat er noch zu Friedenszeiten seine militärische Dienstzeit an, die nahtlos in seine Zeit als Kavallerie-Offizier im Ersten Weltkrieg überging. Nach seinem Abschied aus der Armee widmete er sich der Verwaltung seiner umfangreichen Liegenschaften und seinen Hobbies. Er beschäftigte sich mit der Erforschung der mantuanischen Geschichte und mit der Numismatik, schätzte aber auch Literatur und Poesie und war auch auf diesen Gebieten schöpferisch schreibend tätig. Bereits im 18. Lebensjahr hatte er mit der Anlage seiner Münzen- und Medaillensammlung begonnen und diese über Jahrzehnte mit großer Leidenschaft und mit hohem finanziellem Einsatz weiter ausgebaut. Er sammelte sowohl Münzen des antiken Griechenlands und Roms als auch mittelalterliche und neuzeitliche Prägungen, wobei er sich bei diesen nicht allein auf Italien beschränkte, sondern auch solche der großen Herrscherfamilien Europas einbezog. Auf seine erste numismatische Veröffentlichung im Jahre 1907 folgten eine stolze Reihe weiterer, die ihren Höhepunkt fanden mit der von ihm selbst unter dem Titel 'Ex nummis historia' erarbeiteten zwölfteiligen Reihe der Kataloge von jenen seiner Münzen und Medaillen, die er aus seiner Sammlung ausschied und der Firma P. & P. Santamaria zur Versteigerung übergab. Diese Partien wurden zwischen 1949 und 1959 in zwölf Auktionen aufgelöst. Magnagutis Kataloge enthielten nicht die in regulären Auktionsverzeichnissen enthaltenen obligatorischen Angaben zur Versteigerung (zeitliche und örtliche Daten zur Veranstaltung, Name und Briefadresse des Versteigerers, Auktionsbedingungen und Schätzpreise) und unterstreichen dadurch auch ihren vorrangigen Charakter als wissenschaftliche Nachschlagewerke. Durch ein den jeweiligen Katalogen lose hinzugefügtes Blatt mit den Versteigerungskonditionen sowie der Schätzpreisliste wurde die Kundschaft mit den für die Versteigerung rechtlich und organisatorisch grundlegenden Daten versorgt. Ein umfangreicher Teil der Sammlung Magnaguti mit einer herausragenden Partie der Prägungen der Markgrafen und Herzöge von Gonzaga blieb von den Verkäufen unberührt und blieb noch weit über Alessandro Magnagutis Tod im Besitz seiner Familie. Dieser bereits 1972 staatlicherseits zum unteilbaren Kulturerbe erklärte Bestand wurde von den Erben erst 1995 en bloc an die damaligen Banca Agricola Mantovana veräußert. Das Kreditinstitut ließ zu dieser numismatischen Erwerbung einen achtbändigen Katalog produzieren und präsentierte den Bestand der Öffentlichkeit in einer sorgfältig erarbeiteten Dauerausstellung. Seitdem die Bank 2008 unter einer neuen Führung steht, sind die Schauräume nicht mehr für Einzelbesucher, sondern nur nach Voranmeldung für Gruppen zugänglich.

Schätzpreis
20 €
Zuschlag
20 €

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Los 8007 1

P. & P. SANTAMARIA, Auktion vom 6.6.1956, Rom.

Collezione di un distinto raccoglitore milanese. Monete d’oro greche, romane, bizantine italiane ed estere. 28 S., 12 Tfn. 293 Nrn. Orig.-Broschur. Inliegend die Orig.-Schätzpreisliste. Beigefügt: Auktion vom 4.5.1961, Rom. Monete greche, romane e bizantine, italiane medioevali, moderne e contemporanee, prove e progetti di monete italiane. 46 unpaginierte S., 43 Tfn. 701 Nrn. Orig.-Broschur. Inliegend die Orig.-Schätzpreisliste. 627 Gramm. (2)

Schätzpreis
30 €
Zuschlag
30 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Los 8008 1

P. & P. SANTAMARIA, Auktion vom 24.2.1958 u.f.T., Rom.

Collezioni del Conte Luigi Brunacci e di altri raccoglitori. Monete della Repubblica Romana. Monete Greche, dell' Imperio Romano, Byzantine, di zecche italiane ed estere. 4 unpaginierte, 140 S., 30 Tfn. 1467 Nrn. Ganzleineneinband, wohl des dritten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit goldgeprägtem Rücken. Lose inliegend die Orig.-Schätzpreisliste. Beigefügt: P. & P. SANTAMARIA, Auktion vom 7.10.1959, Rom. Monete greche, romane e bizantine. Monete di zecche italiane. 26 unpaginierte S., 21 Tfn. Orig.-Broschur, der Umschlag oben und unten im Bereich des Rückens mit Läsionen. Inliegend die Orig.-Schätzpreisliste. 815 Gramm. (2)

Schätzpreis
30 €
Zuschlag
35 €

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Los 8009 1

FELIX SCHLESSINGER, Auktion [1] vom 22.10.1928, Hannover.

Braunschweigische Münzen und Medaillen. 4 unpaginierte, 112 S., 19 Tfn. 2174 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit silbergeprägtem Rücken. 573 Gramm.

Diese Auktion fand in Kooperation mit der dort ansässigen Firma Henry Seligmann in Hannover statt, in deren Auktionsfolge dieser Katalog gemeinhin mit Nr. 3 gezählt wird.

Detlef Tietjen weist diese dem Sammler 'Feldheim' zu. Auch die 'Münzen und Medaillen der Städte und Herrschaften Niedersachsens sowie des Königreichs Westfalen', die Franz Ferdinand Kraus bereits in seiner Auktion vom 20.-21.10.1924 aufgelöst hatte, sollen gemäß Tietjen aus der Sammlung 'Feldheim, Hannover' stammen. Es ist nicht gesichert, ob dieser mit dem Anfang des 20. Jahrhunderts in der Georgstraße 19 in Hannover niedergelassenen Paul Feldheim identisch ist, der hier einen Kunstverlag betrieb und Ansichtskarten herausgab.

Schätzpreis
40 €
Zuschlag
40 €

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Los 8010 1

FELIX SCHLESSINGER, Auktion [2] vom 24.6.1929 u.f.T., Berlin.

Sammlung von Talern und Goldmünzen, ferner Schweiz, antike Goldmünzen. 93 S., 21 Tfn. 2753 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit silbergeprägtem Rücken. Hinter dem Titelblatt ist eine Fotokopie der Schätzpreisliste mit eingebunden worden. 628 Gramm.

Schätzpreis
30 €
Zuschlag
30 €

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Los 8011 1

FELIX SCHLESSINGER, Auktion [3] vom 11.11.1929 u.f.T., Berlin.

Sammlung aus norddeutschem Besitz. I. Abteilung: Kaiser- und Königreiche, Geistliche und Städte. Polnische Münzen und Medaillen. 4 unpaginierte, 58 S., 18 Tfn. 1451 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit silbergeprägtem Rücken. 509 Gramm.

Gemäß Detlef Tietjen ist die Sammlung aus norddeutschem Besitz' von 'Edmund Nordheim' in Hamburg aufgebaut worden. Nordheim (* 1874 in Hamburg, gestorben 1940 in Paris) stammte aus einer wohlsituierten jüdischen Familie, die zu den wohltätigen Förderern der Deutsch-Israelitschen Gemeinde in Hamburg zählte. Zusammen mit zwei weiteren persönlich haftenden Geschäftsführern leitete er die Handelgesellschaft 'Moritz Nordheim jun.' in der Katharinenstraße 20, die im großen Stil Tierhäute auch aus Übersee importierte und veräußerte. Dieses Unternehmen war aus der 1836 gegründeten Firma seines kinderlosen Großonkels Marcus Nordheim (* 1812 in Memmelsdorf, Unterfranken, gestorben 1899 in Hamburg; ursprünglich den Namen Marx Nordheimer tragend) hervorgegangen, der ein Vermögen von rund 10 Millionen Mark hinterlassen hatte. Bereits 1906 war Edmund Northeim dem Verein der Münzfreunde in Hamburg e.V. beigetreten und gehörte später auch der Österreichischen Numismatischen Gesellschaft an. 1916 erwarb er ebenfalls die Mitgliedschaft im Verein für Hamburgische Geschichte. Seine numismatische Sammlung hatte der Großkaufmann breit angelegt. Sie umfasste sowohl Münzen der Antike (Griechenland, Rom, Kelten) als auch europäische Prägungen des Mittelalters und der Neuzeit. Eine besondere Vorliebe entwickelte er für die schweizerischen Münzen. Des Weiteren verfügte er über eine numismatische Bibliothek. Doch geriet das Unternehmen während der Inflation und abermals durch die Weltwirtschaftkrise in wirtschaftliche Schieflage, so dass 1924 die Gesellschaft aufgelöst wurde und Edmund die Traditionsfirma als alleiniger Inhaber noch einige Jahre fortführte, sie aber letztendlich im Jahre 1930 einer Kommanditgesellschaft überschrieb, die aber die Verbindlichkeiten des vormaligen Inhabers sowie die an ihn gerichteten offenen Forderungen indes nicht übernahm. Bereits im Vorfeld dieses geschäftlichen Unglücks hatte Nordheim den Entschluss gefasst, seine numismatische Sammlung und Bibliothek zu veräußern. So ließ er sie von 1929 bis 1931 in Berlin und London versteigern (Felix Schlessinger, Auktionen vom 11.11.1929 u.f.T., vom 31.3.1930 u.f.T., vom 20.10.1930 u.f.T. [alle sind mit der verschlüsselten Provenienzangabe 'aus norddeutschem Besitz' ausgewiesen, stammte gar auch die gänzlich dazu zeitnah ohne Hinweis auf ihren Besitzer versteigerte 'Sammlung Schweizer Münzen und Medaillen' vom 26.5.1930 u.f.T. ebenfalls aus dem Besitz von Edmund Northeim?], Spink & Sons in Kooperation mit Glendining's, Auktion vom 3.12.1929, Glendining's, Auktion vom 9.3.1931]). Infolge der politischen Verhältnisse emigrierte Edmund Nordheim 1933 nach Frankreich, nachdem er seine Mitgliedschaft im Verein der Münzfreunde und im Verein für Hamburgische Gechichte gekündigt hatte. Infolge der Besetzung der französischen Hauptstadt durch die deutsche Wehrmacht im Jahre 1940 verlor er jeglichen Lebenswillen und beging Suizid (Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte, 96, 2010, S.172-174).

Schätzpreis
30 €
Zuschlag
30 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Los 8012 1

FELIX SCHLESSINGER, Auktion [4] vom 31.3.1930 u.f.T., Berlin.

Sammlung aus norddeutschem Besitz II. Abteilung: Merovinger - Karolinger - England - Frankreich - Niederlande - Altfürstliche und Neufürstliche Herren. 4 unpaginierte, 69 S., (anknüpfend an die Zählung der I. Abteilung:) Tf. 19-37. Nr. 1452-3512. Orig.-Broschur. 376 Gramm.

Gemäß Detlef Tietjen ist die Sammlung 'aus norddeutschem Besitz' von 'Edmund Nordheim' in Hamburg aufgebaut worden. Nordheim (* 1874 in Hamburg, gestorben 1940 in Paris) stammte aus einer wohlsituierten jüdischen Familie, die zu den wohltätigen Förderern der Deutsch-Israelitschen Gemeinde in Hamburg zählte. Zusammen mit zwei weiteren persönlich haftenden Geschäftsführern leitete er die Handelgesellschaft 'Moritz Nordheim jun.' in der Katharinenstraße 20, die im großen Stil Tierhäute auch aus Übersee importierte und veräußerte. Dieses Unternehmen war aus der 1836 gegründeten Firma seines kinderlosen Großonkels Marcus Nordheim (* 1812 in Memmelsdorf, Unterfranken, gestorben 1899 in Hamburg; ursprünglich den Namen Marx Nordheimer tragend) hervorgegangen, der ein Vermögen von rund 10 Millionen Mark hinterlassen hatte. Bereits 1906 war Edmund Northeim dem Verein der Münzfreunde in Hamburg e. V. beigetreten und gehörte später auch der Österreichischen Numismatischen Gesellschaft an. 1916 erwarb er ebenfalls die Mitgliedschaft im Verein für Hamburgische Geschichte. Seine numismatische Sammlung hatte der Großkaufmann breit angelegt. Sie umfasste sowohl Münzen der Antike (Griechenland, Rom, Kelten) als auch europäische Prägungen des Mittelalters und der Neuzeit. Eine besondere Vorliebe entwickelte er für die schweizerischen Münzen. Des Weiteren verfügte er über eine numismatische Bibliothek. Doch geriet das Unternehmen während der Inflation und abermals durch die Weltwirtschaftkrise in wirtschaftliche Schieflage, so dass 1924 die Gesellschaft aufgelöst wurde und Edmund die Traditionsfirma als alleiniger Inhaber noch einige Jahre fortführte, sie aber letztendlich im Jahre 1930 einer Kommanditgesellschaft überschrieb, die aber die Verbindlichkeiten des vormaligen Inhabers sowie die an ihn gerichteten offenen Forderungen indes nicht übernahm. Bereits im Vorfeld dieses geschäftlichen Unglücks hatte Nordheim den Entschluss gefasst, seine numismatische Sammlung und Bibliothek zu veräußern. So ließ er sie von 1929 bis 1931 in Berlin und London versteigern (Felix Schlessinger, Auktionen vom 11.11.1929 u.f.T., vom 31.3.1930 u.f.T., vom 20.10.1930 u.f.T. [alle diese sind mit der verschlüsselten Provenienzangabe 'aus norddeutschem Besitz' ausgewiesen, stammte gar auch die gänzlich dazu zeitnah ohne Hinweis auf ihren Besitzer versteigerte 'Sammlung Schweizer Münzen und Medaillen' vom 26.5.1930 u.f.T. ebenfalls aus dem Besitz von Edmund Northeim?], Spink & Sons in Kooperation mit Glendining's, Auktion vom 3.12.1929, Glendining's, Auktion vom 9.3.1931). Infolge der politischen Verhältnisse emigrierte Edmund Nordheim 1933 nach Frankreich, nachdem er seine Mitgliedschaft im Verein der Münzfreunde und im Verein für Hamburgische Geschichte gekündigt hatte. Infolge der Besetzung der französischen Hauptstadt durch die deutsche Wehrmacht im Jahre 1940 verlor er jeglichen Lebenswillen und beging Suizid (Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte, 96, 2010, S.172-174).

Auf der Titelseite in Bleistift der Erwerbseintrag Buller 21.10.60. Der Rechtsanwalt und Notar Alfons Buller (* 1903 in Glandorf, † 1984 in Osnabrück) kam aus seinem Interesse an landesgeschichtlichen Themen mit der Numismatik in Berührung, sammelte seit dem Jahre 1950 Münzen und Medaillen und entwickelte sich zu einem Kenner der nordwestdeutschen und niederländischen Münzgeschichte. Er war Mitglied im Verein der Münzfreunde für Westfalen und Nachbargebiete und beteiligte sich rege bei den Treffen des 'Münzbolds', eines noch heute bestehenden Kreises von namhaften Münzfreunden aus Osnabrück und dem Umland, die sich monatlich in privater Atmosphäre begegnen und austauschen (Peter Berghaus, in: Numismatisches Nachrichtenblatt 33. Jahrgang, 1984, Heft 6, 1984, S. 174).

Schätzpreis
30 €
Zuschlag
30 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Los 8013 1

FELIX SCHLESSINGER, Auktion [5] vom 26.5.1930 u.f.T., Berlin.

Sammlung Schweizer Münzen und Medaillen. 2 unpaginierte, 31 S., 11 Tfn. 591 Nrn. Orig.-Broschur. Hablbleineneinband, wohl des vierten Jahrfünfts des 20. Jahrhunderts mit größtenteils kaschierten Eckbezügen und goldgeprägtem Rücken. Die Rückenprägung weist den Katalog irrtümlich als Nr. 4 [statt 5] aus. Die Deckel außen mit Elefantenhautpapier bezogen. Mit eingebunden sind das bedruckte vordere Deckblatt der Orig.-Broschur vor dem Titelbaltt und die Orig.-Schätzpreisliste hinter den Tafeln. 433 Gramm.

Es ist nicht auszuschließen, dass es sich bei den schweizerischen Münzen und Medaillen, die in dem hier offerierten Katalog erfasst worden sind, um jenen Bestand altschweizerischer Prägungen handelte, der einen wichtigen Bestandteil der Sammlung von Edmund Nordheim (* 1874 in Hamburg, gestorben 1940 in Paris) gebildet hat (zur Person siehe die Anmerkung zu unserer Kat.-Nr. 7533). Nordheim ließ die europäischen Münzen und Medaillen seiner breit angelegten numismatischen Sammlung aufgrund seiner wirtschaftlichen Schwierigkeiten von 1929 bis 1931 durch Felix Schlessinger in mehreren Partien unter der Provenienzanganbe 'aus norddeutschem Besitz' versteigern (Auktionen vom 11.11.1929 u.f.T., vom 31.3.1930 u.f.T., vom 20.10.1930 u.f.T.), seine Schweiz-Kollektion, für die er auch bekannt war, war in den genannten Versteigerungen indes nicht enthalten. Doch fällt Schlessingers Auktion vom 26.5.1930 u.f.T. der 'Sammlung Schweizer Münzen und Medaillen', die ohne Hinweis auf ihren Besitzer durchgeführt worden ist, eben gerade in den durch die Auflösung der 'Sammlung aus norddeutschen Besitz' abgesteckten Zeitraum.

Schätzpreis
30 €
Zuschlag
30 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Los 8014 1

FELIX SCHLESSINGER, Auktion [7] vom 20.10.1930 u.f.T., Berlin.

Sammlung aus norddeutschem Besitz III. Abteilung: Italien - Spanien - Rußland - Hamburg - Mittelalter. Numismatische Bibliothek. 4 unpaginierte, 69 S., 8 Tfn. (Anknüpfend an die Zählung der II. Abteilung:) Nr. 3513-4714 (Münzen) sowie 429 Nrn. (numismatische Literatur). Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit silbergeprägtem Rücken. Hinter dem Titelblatt ist die Orig.-Schätzpreisliste mit eingebunden worden.

Gemäß Detlef Tietjen ist die Sammlung aus norddeutschem Besitz' von 'Edmund Nordheim' in Hamburg aufgebaut worden. Nordheim (* 1874 in Hamburg, gestorben 1940 in Paris) stammte aus einer wohlsituierten jüdischen Familie, die zu den wohltätigen Förderern der Deutsch-Israelitschen Gemeinde in Hamburg zählte. Zusammen mit zwei weiteren persönlich haftenden Geschäftsführern leitete er die Handelgesellschaft 'Moritz Nordheim jun.' in der Katharinenstraße 20, die im großen Stil Tierhäute auch aus Übersee importierte und veräußerte. Dieses Unternehmen war aus der 1836 gegründeten Firma seines kinderlosen Großonkels Marcus Nordheim (* 1812 in Memmelsdorf, Unterfranken, gestorben 1899 in Hamburg; ursprünglich den Namen Marx Nordheimer tragend) hervorgegangen, der ein Vermögen von rund 10 Millionen Mark hinterlassen hatte. Bereits 1906 war Edmund Nordheim dem Verein der Münzfreunde in Hamburg e. V. beigetreten und gehörte später auch der Österreichischen Numismatischen Gesellschaft an. 1916 erwarb er ebenfalls die Mitgliedschaft im Verein für Hamburgische Geschichte. Seine numismatische Sammlung hatte der Großkaufmann breit angelegt. Sie umfasste sowohl Münzen der Antike (Griechenland, Rom, Kelten) als auch europäische Prägungen des Mittelalters und der Neuzeit. Eine besondere Vorliebe entwickelte er für die schweizerischen Münzen. Des Weiteren verfügte er über eine numismatische Bibliothek. Doch geriet das Unternehmen während der Inflation und abermals durch die Weltwirtschaftkrise in wirtschaftliche Schieflage, so dass 1924 die Gesellschaft aufgelöst wurde und Edmund die Traditionsfirma als alleiniger Inhaber noch einige Jahre fortführte, sie aber letztendlich im Jahre 1930 einer Kommanditgesellschaft überschrieb, die aber die Verbindlichkeiten des vormaligen Inhabers sowie die an ihn gerichteten offenen Forderungen indes nicht übernahm. Bereits im Vorfeld dieses geschäftlichen Unglücks hatte Nordheim den Entschluss gefasst, seine numismatische Sammlung und Bibliothek zu veräußern. So ließ er sie von 1929 bis 1931 in Berlin und London versteigern (Felix Schlessinger, Auktionen vom 11.11.1929 u.f.T., vom 31.3.1930 u.f.T., vom 20.10.1930 u.f.T. [alle diese mit der verschlüsselten Provenienzangabe 'aus norddeutschem Besitz' ausgewiesen, stammte gar auch die gänzlich dazu zeitnah ohne Hinweis auf ihren Besitzer versteigerte 'Sammlung Schweizer Münzen und Medaillen' vom 26.5.1930 u.f.T. ebenfalls aus dem Besitz von Edmund Northeim?], Spink & Sons in Kooperation mit Glendining's, Auktion vom 3.12.1929, Glendining's, Auktion vom 9.3.1931). Infolge der politischen Verhältnisse emigrierte Edmund Nordheim 1933 nach Frankreich, nachdem er seine Mitgliedschaft im Verein der Münzfreunde und im Verein für Hamburgische Geschichte gekündigt hatte. Infolge der Besetzung der französischen Hauptstadt durch die deutsche Wehrmacht im Jahre 1940 verlor er jeglichen Lebenswillen und beging Suizid (Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte, 96, 2010, S.172-174).

Auf der Titelseite sowie auf der Schätzpreisliste die Besitzerstempelung Dr. W. Theile / Rechtsanwalt / = Leipzig =. Der promovierte Jurist Wolfgang Theile ist für 1934 gemeinsam mit seinen Kollegen Hugo Theile und Dr. E. Langbein als Anwalt einer in Leipzig, Schloßgasse 2, niedergelassenen Kanzlei bezeugt (Klockhaus' Handels- und Gewerbe-Adressbuch des Deutschen Reiches 1934/35, Berlin 1934, S. R.-V. 44).

Schätzpreis
30 €
Zuschlag
35 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Los 8015 1

FELIX SCHLESSINGER, Auktion [8] vom 16.3.1931 u.f.T., Berlin.

Sammlung Kirsten: Hamburgische Münzen und Medaillen. Deutsches Reichsgold. Antike. 4 unpaginierte, 59 S., 17 Tfn. 1876 Nrn. Ganzleineneinband, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit braungeprägtem Rücken. Vor den Tfn. ist die Orig.-Schätzpreisliste mit eingebunden worden. Sämtlichen Losen sind die Zuschlagspreise von alter Hand in Bleistift beigeschrieben worden. 595 Gramm.

Die Sammlung wird gemeinhin Hans Kirsten zugeschrieben. Kirsten (* 1868 in Hamburg, † 1942 ebendort) war ein Sohn von Adolph Kirsten (* 1839 in Hamburg, † 1915 ebendort), der 1866 die Schiffsmaklerfirma A. Kirsten und 1878 die gleichnamige Reederei gegründet hatte und damit zu großem Wohlstand gekommen war. Nach Bestehen der Reifeprüfung machte Hans eine kaufmännische Ausbildung, zu der auch Aufenthalte in Frankreich und Nordamerika zählten. In das väterliche Unternehmen trat er 1895 ein und wurde 1899 dessen Mitinhaber. Zudem besaß er seit 1915, wie zuvor schon sein Vater, Anteile am Hamburger Schifffahrtsunternehmen H. J. Perlbach & Co. Nachf. und hatte von 1924 bis 1925 in der Hamburger Vereinsbank einen Aufsichtsratssitz. Mit seinem nicht unerheblichen Vermögen konnte er eine der bedeutendsten Sammlungen Hamburger Münzen und Medaillen aufbauen und publizierte zu diesem Gebiet auch einige kleinere Arbeiten. Im Verein der Münzfreunde in Hamburg e. V. engagierte er sich und führte diesen zeitweilig als Erster Vorsitzender. 1926 sah er sich gezwungen, aufgrund seiner gescheiteren Spekulationsgeschäfte den Rückzug aus allen seinen Firmenbeteiligungen vorzunehmen und sich ins Privatleben zurückzuziehen (https://www.stolpersteine-hamburg.de/?MAIN_ID=7&BIO_ID=2446). Die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise mögen Hans Kirsten zur Versteigerung seiner numismatischen Sammlung veranlasst haben.

Schätzpreis
40 €
Zuschlag
45 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Los 8016 1

FELIX SCHLESSINGER, Auktion [8] vom 16.3.1931 u.f.T., Berlin.

Sammlung Kirsten: Hamburgische Münzen und Medaillen. Deutsches Reichsgold. Antike. 4 unpaginierte, 59 S., 17 Tfn. 1876 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit silbergeprägtem Rücken. Hinter dem Titelblatt ist die Orig.-Schätzpreisliste mit eingebunden worden. 545 Gramm.

Die Sammlung wird gemeinhin Hans Kirsten zugeschrieben. Kirsten (* 1868 in Hamburg, † 1942 ebendort) war ein Sohn von Adolph Kirsten (* 1839 in Hamburg, † 1915 ebendort), der 1866 die Schiffsmaklerfirma A. Kirsten und 1878 die gleichnamige Reederei gegründet hatte und damit zu großem Wohlstand gekommen war. Nach Bestehen der Reifeprüfung machte Hans eine kaufmännische Ausbildung, zu der auch Aufenthalte in Frankreich und Nordamerika zählten. In das väterliche Unternehmen trat er 1895 ein und wurde 1899 dessen Mitinhaber. Zudem besaß er seit 1915 wie zuvor schon sein Vater Anteile am Hamburger Schifffahrtsunternehmen H. J. Perlbach & Co. Nachf. und hatte von 1924 bis 1925 in der Hamburger Vereinsbank einen Aufsichtsratssitz. Mit seinem nicht unerheblichen Vermögen konnte er eine der bedeutendsten Sammlungen Hamburger Münzen und Medaillen aufbauen und publizierte zu diesem Gebiet auch einige kleinere Arbeiten. Im Verein der Münzfreunde in Hamburg e. V. engagierte er sich und führte diesen zeitweilig als Erster Vorsitzender. 1926 sah er sich gezwungen, aufgrund seiner gescheiteren Spekulationsgeschäfte den Rückzug aus allen seinen Firmenbeteiligungen vorzunehmen und sich ins Privatleben zurückzuziehen (https://www.stolpersteine-hamburg.de/?MAIN_ID=7&BIO_ID=2446). Die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise mögen Hans Kirsten zur Versteigerung seiner numismatischen Sammlung veranlassst haben.

Auf der Titelseite sowie auf der Schätzpreisliste die Besitzerstempelung Dr. W. Theile / Rechtsanwalt / = Leipzig =. Der promovierte Jurist Wolfgang Theile ist für 1934 gemeinsam mit seinen Kollegen Hugo Theile und Dr. E. Langbein als Anwalt einer in Leipzig, Schloßgasse 2, niedergelassenen Kanzlei bezeugt (Klockhaus' Handels- und Gewerbe-Adressbuch des Deutschen Reiches 1934/35, Berlin 1934, S. R.-V. 44).

Schätzpreis
30 €
Zuschlag
35 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Los 8017 1

FELIX SCHLESSINGER, Auktion [8] vom 16.3.1931 u.f.T., Berlin.

Sammlung Kirsten: Hamburgische Münzen und Medaillen. Deutsches Reichsgold. Antike. 4 unpaginierte, 59 S., 17 Tfn. 1876 Nrn. Orig.-Broschur. Inliegend die Orig.-Schätzpreisliste sowie in Fotokopie die Ergebnisliste. Beigefügt: HANS MEUSS, Auktion [3] vom 12.11.1928, Hamburg. Auktions-Katalog [3], enthaltend: Hamburgische Münzen und Medaillen. Sammlung Friedrich Wilhelm Oetling, Hamburg. 6 unpaginierte, 110 S., 14 Tfn. 2613 Nrn. Orig.-Broschur. Lose inliegend die Orig.-Schätzpreisliste. Inliegend in Fotokopie die Ergebnisliste. 760 Gramm. (2)

Hans Kirsten (* 1868 in Hamburg, † 1942 ebendort) war ein Sohn von Adolph Kirsten (* 1839 in Hamburg, † 1915 ebendort), der 1866 die Schiffsmaklerfirma A. Kirsten und 1878 die gleichnamige Reederei gegründet hatte und damit zu großem Wohlstand gekommen war. Nach Bestehen der Reifeprüfung machte Hans eine kaufmännische Ausbildung, zu der auch Aufenthalte in Frankreich und Nordamerika zählten. In das väterliche Unternehmen trat er 1895 ein und wurde 1899 dessen Mitinhaber. Zudem besaß er seit 1915, wie zuvor schon sein Vater, Anteile am Hamburger Schifffahrtsunternehmen H. J. Perlbach & Co. Nachf. und hatte von 1924 bis 1925 in der Hamburger Vereinsbank einen Aufsichtsratssitz. Mit seinem nicht unerheblichen Vermögen konnte er eine der bedeutendsten Sammlungen Hamburger Münzen und Medaillen aufbauen und publizierte zu diesem Gebiet auch einige kleinere Arbeiten. Im Verein der Münzfreunde in Hamburg e. V. engagierte er sich und führte diesen zeitweilig als Erster Vorsitzender. 1926 sah er sich gezwungen, aufgrund seiner gescheiteren Spekulationsgeschäfte den Rückzug aus allen seinen Firmenbeteiligungen vorzunehmen und sich ins Privatleben zurückzuziehen (https://www.stolpersteine-hamburg.de/?MAIN_ID=7&BIO_ID=2446). Die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise mögen Hans Kirsten zur Versteigerung seiner numismatischen Sammlung veranlasst haben.

Friedrich Wilhelm Oetling (* 1861 in Hamburg, † 1935 ebendort) war Mitglied einer Hamburger Überseekaufmannsfamilie, die in der Hansestadt unter ihrem Namen ein Handelsunternehmen und eine Reederei führte sowie auch in Mexiko ein geschäftliches Standbein hatte. Er vermählte sich im Jahre 1890 mit Martha Susanne (* 1870, † 1940), einer Tochter des Hamburger Kaufmanns Adolph Kirsten (* 1839, † 1915). Hans Kirsten (* 1868 in Hamburg, † 1942 ebendort) war Oetlings Neffe.

Schätzpreis
30 €
Zuschlag
35 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Los 8018 1

FELIX SCHLESSINGER, Auktion [9] vom 7.12.1931 u.f.T., Berlin.

Münzen und Medaillen von Mecklenburg, Rostock/Wismar. Berlin 1931. 4 unpaginierte, 112 S., 34 Tfn. 1756 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit silbergeprägtem Rücken. Hinter dem Titelblatt mit eingebunden die Orig.-Schätzpreisliste. 778 Gramm.

Es ist seit Langem bekannt, daß diese anonym versteigerte Sammlung vom promovierten Naturwissenschaftler und Münzenhändler Richard Gaettens aufgebaut worden ist (Hierzu und zum Folgenden, siehe: Kricheldorf, in: Der Münzen und Medaillensammler, Berichte aus allen Gebieten der Geld-, Münzen- und Medaillenkunde S. 609 f.; Michael Kunzel/Jürgen Gottschalk, in: Numismatische Beiträge 3/1987, S. 116-123; Walter Müller in: Ulf Dräger/Monika Lücke/Walter Müller [Hrsg.], Impulse, Halle und die Numismatik, Wissenschaftlicher Tagungsband zum 8. Deutschen und 19. Mitteldeutschen Münzsammlertreffen, 14.-16. Oktober 2011, Halle [Saale] 2013, S. 108-119). [Hermann Ludwig] Richard Gaettens (* 1886 in Hagenow, Mecklenburg, † 1965 in Heidelberg), Sohn eines Amtsgerichtsrates, studierte von 1904 bis 1907 Chemie, Physik, Geologie und Mineralogie in Rostock und Heidelberg. Im Sommer 1909 an der Universität Rostock zum Dr. phil. promoviert, fand er 1910 eine Anstellung als Assistent am chemischen Institut der Universität in Halle an der Saale. Im selben Jahr gründete sein Studienfreund Albert Riechmann (* 1884 in Bangkok) in dieser Stadt eine aufstrebende Münzenhandlung, die ihre erste Lagerliste noch vor Ablauf des Jahres herausgab und bereits am 14.3.1911 und folgende Tage ihre erste Auktion durchführte, der noch 40 weitere folgen sollten. Riechmann und Gaettens zählten auch zu den Protagonisten der Gründung der Numismatischen Gesellschaft zu Halle an der Saale im Januar 1911. Gaettens, der bereits seit seinem zehnten Lebensjahr Münzen und Medaillen sammelte und sich auch im 1908 fundierten Rostocker numismatischen Verein engagierte, ergriff bald die Chance, seine Arbeit im Chemielabor, die sich für seine Gesundheit schädlich erwies, aufzugeben und seine numismatische Passion zu seinem Beruf zu machen, indem er im April 1912 als Mitinhaber in die Firma A. Riechmann eintrat. Während sich Gaettens von Anbeginn an um die fachlichen numismatischen Belange und den Münzen- und Medaillenhandel sowie um die Auktionen des fortan unter dem Namen A. Riechmann & Co. geführten Unternehmens kümmerte, konzentrierte sich Riechmann auf die Betreuung des 1913 gegründeten numismatischen Verlags und auf Verwaltungsaufgaben in der gemeinsamen Firma. Mit dieser Ausrichtung und ihrer Kompetenz zählte ihre Firma innerhalb weniger Jahre zu den bedeutendsten Münzenhandlungen und numismatischen Auktionshäusern in Deutschland und erwarb sich hier eine führende Rolle in der Vermarktung numismatischer Literatur. Derartig etabliert, konnten auch der Erste Weltkrieg und die schwere Verwundung, die Richard Gaettens als Kriegsfreiwilliger erlitt, überstanden werden. Albert Riechmann nahm auch die Ende 1918 neu gegründete Sortiments- und Antiquariatsbuchhandlung unter seine Obhut. Spätestens gegen Ende der zwanziger Jahre soll sich sich dieser aus dem Geschäft zurückgezogen haben. Um den Erhalt der Firma in der Weltwirtschaftskrise zu sichern, sah sich Richard Gattens in den Jahren von 1929 bis 1933 dazu gezwungen, Notverkäufe zu tätigen, zu dem auch die Veräußerungen des großzügigen Geschäftsgebäudes der Firma und seines Wohnhauses in Halle zählten. In diesem Zusammenhang steht auch die Versteigerung seiner im Laufe von knapp 35 Jahren aufgebauten Privatsammlung von Münzen und Medaillen der mecklenburgischen Herzogtümer sowie der Städte Rostock und Wismar, die damals den umfassendsten numismatischen Bestand dieser Gebiete darstellte. Den für Schlessingers Kundschaft gefertigten Katalog dieser Auktion erarbeitete Gaettens persönlich und brachte diesen im Folgejahr nochmals als monographische Fachpublikation im Verlag der Münzenhandlung A. Riechmann & Co. unter Veränderung der Vorsatztexte nun unter dem Titel 'Beiträge zur Münzgeschichte und Geldgeschichte. Mecklenburg, Rostock Wismar, Band 2' auf den Buvhmarkt. Wohl schon bald nach der Veräußerung seiner Spezialsammlung begann Gaettens mit dem Aufbau seiner privaten Kollektion von Münzen des deutschen Mittelalters, bei denen er sich vor allem auf die stauferzeitlichen Prägungen verlegte. Nach Veräußerung der Immobilien musste er kleinere Geschäfträume beziehen und die 10.000 Bände umfasssende Firmenbibliothek auslagern, doch so konnte er in der Saalestadt den Geschäftsbetrieb bis auf Weiteres aufrecht erhalten. Die letzte Auktion der Münzenhandlung A. Riechmann & Co. erfolgte hier im Jahre 1934. Gaettens führte in der Stadt die Geschäfte bis 1939 weiter und ließ dann vor Ort nur noch die Buchhandlung A. Riechmann & Co. bestehen, die bis Anfang der fünziger Jahre dort fassbar ist. Die Münzhandlung verlegte er unter ihrem bisherigen Namen mitsamt der gesamten Bibliothek indes nach Berlin. Doch nach nur rund einem Jahr verließ er die Hauptstadt wieder aufgrund der kriegerischen Bedrohungslage und bezog, einer Einladung des Fürsten von Hohenzollern folgend, seinen Wohnsitz auf dem Schloß Hohlstein bei Löwenberg in Niederschlesien und konnte 1942/1943 mit amtlicher Genehmigung auch die Firmenbibliothek dort ebenfalls unterbringen. Gegen Kriegsende floh er mit seinen wesentlichen Sammlungsbeständen nach Westen unter Zurücklassung der Bücherbestände. Diese fielen an den polnischen Staat und bilden heute einen Bestandteil der Universitätsbibliothek Wroclaw. Richard Gaettens ließ sich im südhessischen Neckarsteinach unweit von Heidelberg nieder, wo er seine Sammeltätigkeiten und Autorentätigkeiten fortsetzte. Bereits 1946 berief ihn die Universität Heidelberg zum Lehrbeauftragten für mittelalterliche Münz- und Geldgeschichte. Seine Sammlung der Münzen der Stauferzeit ließ er 1959 und im Folgejahr in Luzern im Zuge zweier seitens der Bank Leu & Co. AG und der Adolph Hess A. G. gemeinschaftlich durchgeführten Versteigerungen veräußern, wobei er auch in diesen Fällen die Bearbeitung der Kataloge übernahm. Nach seinem Tod versteigerte sein Sohn und Nachfolger Richard Gaettens junior die von seinem Vater wohl erst nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gebildete Sammlung von Kunstmedaillen und Plaketten (Auktion vom 1.4.1966, [Katalog XXI ]) sowie dessen Partie vorstauferzeitlicher deutscher Mittelaltermünzen; Auktion vom 18. November 1966, [Katalog XXII]).

Auf dem Titelblatt der handschriftliche Besitzereintrag Dr. K. Kennepohl.

Schätzpreis
100 €
Zuschlag
100 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Los 8019 1

FELIX SCHLESSINGER, Auktion 10 vom 2.5.1933 u.f.T., Berlin.

Sammlung aus ausländischem Museumsbesitz: Deutschland, Rußland, Frankreich, England, Skandinavien, Italien, Schweiz, Niederlande. 2 unpaginierte, 62 S., 27 Tfn. 1640 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit silbergeprägtem Rücken. Hinter dem Titelblatt mit eingebunden die Orig.-Schätzpreisliste. 615 Gramm.

Gemäß Detlef Tietjen stammten die Münzen und Medaillen dieser Versteigerung, der beiden unter demselben Titel folgenden Auktionen der Firma Schlessinger sowie auch der daran anschließenden Auktion aus den Beständen der Eremitage in Leningrad. Diese Versteigerungen sind somit Beispiele für den Umstand, dass die Sowjetunion in den frühen Jahren ihres Bestehens zwecks Gewinnung von Devisen Bestände aus ihren öffentlichen Sammlungen entnommen und über ausländische Auktionshäuser veräußert hatte (siehe: Waltraud Bayer, Pretiosen für Devisen: Sowjetische Kunstexporte nach Deutschland in der Zwischenkriegszeit, in: Jahrbücher für Geschichte Osteuropas Neue Folge, Band 48, Heft 2, 2000, S. 250-263).

Schätzpreis
30 €
Zuschlag
35 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Los 8020 1

FELIX SCHLESSINGER, Auktion 10 vom 2.5.1933 u.f.T., Berlin.

Sammlung aus ausländischem Museumsbesitz: Deutschland, Rußland, Frankreich, England, Skandinavien, Italien, Schweiz, Niederlande. 2 unpaginierte, 62 S., 27 Tfn. 1640 Nrn. Orig.-Broschur. Lose inliegend eine geheftete Fotokopie der Schätzpreisliste. 457 Gramm.

Gemäß Detlef Tietjen stammten die Münzen und Medaillen dieser Versteigerung, der beiden unter demselben Titel folgenden Auktionen der Firma Schlessinger sowie auch der daran anschließenden Auktion aus den Beständen der Eremitage in Leningrad. Diese Versteigerungen sind somit Beispiele für den Umstand, dass die Sowjetunion in den frühen Jahren ihres Bestehens zwecks Gewinnung von Devisen Bestände aus ihren öffentlichen Sammlungen entnommen und über ausländische Auktionshäuser veräußert hatte (siehe: Waltraud Bayer, Pretiosen für Devisen: Sowjetische Kunstexporte nach Deutschland in der Zwischenkriegszeit, in: Jahrbücher für Geschichte Osteuropas Neue Folge, Band 48, Heft 2, 2000, S. 250-263).

Schätzpreis
15 €
Zuschlag
20 €

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eLive Auction Literatur 2025, Tag 1 (Lose 6001 - 6706), Tag 2 (Lose 6707 - 7407), Tag 3 (Lose 7408 - 8107), April 2025
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