AV-Aureus, 278, Siscia; 5,16 g. Gepanzerte Büste r. mit Lorbeerkranz//Victoria steht r. auf Globus mit Kranz und Palmzweig, r. und l. je ein Gefangener.
Calicó 4212 (dies Exemplar); Coh. -; Pink, Aufbau S. 52; RIC -; Rosenbaum -. Von großer Seltenheit. Fast vorzüglichAus der Sammlung eines hessischen Pharmazeuten.
Exemplar der Auktion NAC 27, Zürich 2004, Nr. 488; der Auktion NAC 34, Zürich 2006, Nr. 197; der Auktion Fritz Rudolf Künker 136, Osnabrück 2008, Nr. 1214 und der Auktion Hess-Divo 314, Zürich 2009, Nr. 1602.
Probus bemühte sich während seiner Regierungszeit um die Konsolidierung des Reiches durch Grenzschutz und innere Reformen, nachdem gerade unter Valerianus und Gallienus massive außenpolitische Konflikte ausgetragen worden waren. Das vorliegende Stück mag dabei auf seine erfolgreichen Operationen in Gallien um 278 verweisen. Neben Maximinus Thrax, Claudius Gothicus und Aurelian kann er als „Soldaten“kaiser par excellence begriffen werden: Als Militär aus eher einfach Verhältnissen hat er sich in der Armee hochgedient und war in den Ritterstand aufgestiegen. Er genoss die volle Unterstützung seiner Soldaten und wurde von diesen zum Kaiser ausgerufen. So gründete er seine Herrschaft einzig auf militärischen Erfolg. Dieser Umstand vereint zwar alle sogenannten „Soldatenkaiser“, jedoch stammten etwa die Gordiani, Decius, Trebonianus Gallus sowie Valerianus und Gallienus aus der senatorischen Schicht, Philippus I. und Carus waren jeweils Prätorianerpräfekte. Im Gegensatz zu Probus konnten diese Kaiser bereits auf gewisse (Macht-) Ressourcen zurückgreifen, während er sich diese selbst schaffen musste (dazu: Johne, Klaus Peter; Hartmann, Udo: Krise und Transformation des Reiches im 3. Jahrhundert, in: Johne, Klaus-Peter; Hartmann, Udo; Gerhardt, Thomas (Hrsg.): Die Zeit der Soldatenkaiser. Krise und Transformation des Römischen Reiches im 3. Jahrhundert n. Chr. (235-284), Berlin 2008, S. 1025-1053).