Auktion 424 - Teil 1 (Los 501 - 568)
Beendet

Münster, Osnabrück und der Westfälische Frieden

Die Fugger, Leuchtenberg und Passau

Die Sammlung eines deutschen Fabrikanten und Geschichtsfreundes, Teil 3, u. a.

DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN MÜNSTER

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Schätzpreis 25.000 €
Zuschlag 22.000 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

DER WESTFÄLISCHE FRIEDEN VON MÜNSTER UND OSNABRÜCK Nürnberg, Stadt.

Goldmedaille zu 8 Dukaten 1748, von P. P. Werner, Nürnberg, auf die 100-Jahrfeier des Westfälischen Friedens. LEGIBVS SACRISQVE LIBERTAS RESTITVTA Geharnischter Mars mit Schild kniet nach r. und ergreift die Hand der Friedensgöttin Pax mit Füllhorn und Kornähren, l. steht Libertas mit Stab und Füllhorn, am Boden der Freiheitshut, im Abschnitt MONAST Û ET OSNABR Û IN / VESTF ÛÛ MDCXLVIII / P ÛÛÛ//SAECVLVM (Büste Helios) GERM (Phönix auf Kugel) ANIAE (Büste Selene) PACATAE Geflügelter Schlangenstab, der in Herakleskeule endet und aus dessen Seiten je eine Mohnkapsel und eine Kornähre ragen, im Abschnitt NORIB ÛÛ MDCCXLVIII. 46,40 mm; 27,82 g. Deth./Ord. 257 (dort in Silber); Pax in Nummis -. GOLD. In Gold von größter Seltenheit. Prachtexemplar. Winz. Kratzer, fast Stempelglanz

Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 316, Berlin 2019, Nr. 326. Seit Anfang 1645 trafen sich Gesandte aller kriegsführenden Parteien in den westfälischen Städten Münster und Osnabrück zu Friedensverhandlungen, wobei in Osnabrück der Kaiser, die in die katholischen und protestantischen Lager gehörenden Reichsstände sowie Schweden und in Münster der Kaiser, Frankreich und die übrigen am Krieg beteiligten Mächte verhandelten. Frankreich und Schweden hatten bereits 1638 beschlossen, nur gemeinsam Frieden zu schließen. Auf schwedischer Seite wurden die Verhandlungen von Adler Salvius und Johan Oxenstierna (der Sohn des schwedischen Reichskanzlers Axel Oxenstierna) geleitet. Nach dreieinhalb Jahren wurde der Westfälische Friede endlich am 24. Oktober 1648 in Münster und Osnabrück unterzeichnet. Schweden erhielt Vorpommern mit den Inseln Rügen, Usedom und Wollin, Teile von Hinterpommern, Wismar, das aus dem Erzbistum Bremen gebildete Herzogtum Bremen und Verden sowie eine Kriegsentschädigung von 5 Millionen Reichstalern. Am 16. Juni 1650 wurde die konkrete Umsetzung der Friedensbestimmungen im Friedensexekutionsrezeß von Nürnberg beschlossen.
Der Westfälische Frieden spielt bis heute eine große Rolle im Bewußtsein der Öffentlichkeit. So wurde nicht nur 1748 mit dieser prachtvollen Goldmedaille an das 100jährige Jubiläum des Friedensschlusses erinnert. Auch 1998 trafen sich die gekrönten und ungekrönten Staatsoberhäupter der am Frieden beteiligten Mächte zur 350-Jahrfeier in der Friedensstadt Osnabrück.