Auktion 423
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Münzen und Medaillen von Tirol, Die Sammlung Dipl.-Ing. Hermann Wohnlich

HABSBURGISCHE ERBLANDE-ÖSTERREICH RÖMISCH-DEUTSCHES REICH

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Schätzpreis 10.000 €
Startpreis 8.000 €

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Beschreibung

Schauguldiner o. J. (nach 1511), Hall. Stempel von Ulrich Ursenthaler. Geprägt zur Erinnerung an seine 1. Hochzeit, daher auch Hochzeitsguldiner genannt. Ç MAXIMILIAN9 Û MAGNANIM9 Û ARCHIDVX Û AVSTRIE Û BVRGVND Jugendliches Brustbild Maximilians I. r. im hochgeschlossenen Mantel und mit Ehrenkranz, zu den Seiten ETA - TIS Û 19 Û//Ç MARIA Û KAROLI Û FILIA Ú HERES Ú BVRGVND Ú BRAB Û CONIVGES Jugendliches Brustbild seiner Gemahlin Maria von Burgund im Alter von 20 Jahren mit hochgesteckten Haaren r., unter dem Brustbild die Jahreszahl 1479, zu den Seiten Û ETAT - IS Û Z0 Û. 43,38 mm; 30,16 g. Dav. -; Egg S. 158, 15; M./T. 83; Voglh. 3; Winter 37 a. RR Hübsche Patina, Felder leicht geglättet, fast vorzüglich

Exemplar der Auktion Schweizerischer Bankverein 38, Zürich 1995, Nr. 2719. Der vorliegende Schauguldiner bezieht sich auf ein Ereignis, das für das Haus Habsburg von epochaler Bedeutung wurde: Die Hochzeit des Habsburger Erzherzogs Maximilian, des späteren Kaisers (des "letzten Ritters") mit Maria von Burgund fand in Gent im Jahr 1479 statt. Maria war Tochter Karls des Kühnen und Erbin des Herzogtums Burgund, einem der reichsten Länderkomplexe, der die Gebiete des eigentlichen Burgund in Nord- und Westfrankreich sowie Lothringen, Luxemburg und die Niederlande umfasste. Der Guldiner wurde 1517 - nach dem Tod seiner zweiten Gemahlin Maria Bianca Sforza - in Hall in Tirol geprägt und stammt von dem Stempelschneider Ulrich Ursentaler aus Hall. Er zeigt Maximilian im Alter von 19 Jahren und Maria im Alter von 20 Jahren. Maximilian hatte eine Vorliebe für große Schaumünzen mit seinem Bildnis, auf deren Gestaltung er selbst Einfluß nahm. Maria beherrschte beide Landessprachen (Flämisch und Französisch) perfekt, lernte aber auch Latein und erhielt Religions- und Geschichtsunterricht. Musik war ihr Lieblingsfach. Maria galt als eine der schönsten Frauen ihrer Zeit. Maximilian liebte sie sehr. An einen Freund schrieb er über sie: "ich hab ein schönes, frommes und tugendhaftes weib und gott dafür danke. sie ist schneeweiß, braunes haar, ein kleines näsl, ein kleines häuptl und antlitz, augen braun und grau gemischt, schön und lauter ... der mund rein und rot. ein viel schönere jungfrau als ich gesehen hab und fröhlich".

Leider verunglückte Maria, die als Burgunderin eine perfekte Reiterin sein musste, im Jahre 1482 durch einen Sturz vom Pferd tödlich. Sie war damals 25 Jahre alt.