Auktion 423
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Münzen und Medaillen von Tirol, Die Sammlung Dipl.-Ing. Hermann Wohnlich

HABSBURGISCHE ERBLANDE-ÖSTERREICH RÖMISCH-DEUTSCHES REICH

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Startpreis 8.000 €

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Beschreibung

Doppelter Schauguldiner 1509, Hall. 61,57 g. Stempel von Ulrich Ursentaler. Geprägt auf die Annahme des Kaisertitels. g (umgeben von fünf Punkten) MAXIMILIANVS Û DEI Û GRA Û ROM Û IMP Ü SEMP Ù AVG Û ARCHIDVX Û AVSTRIE ° Der geharnischte Kaiser mit Helm und Bügelkrone reitet r., in der Rechten die Reichsadlerfahne, unten die Jahreszahl I509//g PLVRIVMQ ° EVROPE ° PROVIyCIARÆ ° REX ° ET ° PRIyCEPS ° POTEyTISIM  Gekrönter Reichsadlerschild, umher die Kette des Ordens vom Goldenen Vlies, zu den Seiten gekröntes Wappen von Ungarn und der mit dem Erzherzogshut bedeckte österreichische Bindenschild, unten die Wappenschilde von Neapel, Dalmatien, Portugal, Böhmen und England sowie zwei Feuereisen, außen umher ein Wappenkranz aus weiteren 19 Schilden (Alt-Österreich, Burgund, Flandern, Brabant, Holland, Lothringen, Artois, Limburg, Luxemburg, Seeland - Cilli, Österreich ob der Enns, Elsaß, Krain, Habsburg, Schwaben, Tirol, Kärnten, Steiermark). 54,90 mm; 62,43 g. Dav. 282 a; Egg S. 156, 13; M./T. 82 (dort als Goldabschlag); Winter 36 a. Sehr selten, besonders in dieser Erhaltung. Ungewöhnlich sauber ausgeprägtes Exemplar. Hübsche Patina, vorzüglich

Exemplar der Slg. Schulthess-Rechberg, Auktion Leu 34, Zürich 1983, Nr. 301. Egg bemerkt in seinem Werk über die Münzen Kaiser Maximilians, daß das Schaustück von 1509 in den folgenden Jahren scheinbar immer wieder geprägt wurde. Als sich der Kaiser 1517 in den Niederlanden aufhielt, forderte er drei Stempeleisen der Haller Münze an, um dort Ehrenpfennige prägen zu können. Nach langem Zögern sandte die Tiroler Regierung schließlich drei Eisen, die sie aber mit einer Rosette auf der Vorderseitendarstellung kenntlich machte. Die Krönungsdoppelguldiner sind typische Repräsentationsstücke und Propagandagepräge. Der Kaiser im Harnisch zu Pferd entspricht der Idee des großen Maximiliandenkmals in St. Ulrich und Afra in Augsburg, das nie vollendet wurde, aber in vielen Zeichnungen und Holzschnitten erhalten ist. Die Rückseite mit den Wappen der sieben Königreiche und 19 Länder ist eines der vielen Beispiele für die Absicht Maximilians, durch Wappenkombinationen Eindruck zu machen und sein Selbstverständnis als König vieler Provinzen Europas und mächtigster Fürst zu dokumentieren.