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Los 8087

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Beschreibung
SPINK & SON, Auktion vom 20.2.1911 u.f.T., Genf.
Collections numismatiques de feu Dr. Paul-Ch. Stroehlin. Troisième partie comprenant: Monnaies et médailles suisses. 8 unpaginierte, 431 S. 54 Tfn. 6173 Nrn. Orig.-Broschur, Buchblock und Umschlag gebrochen, das vordere Deckblatt defekt und lose. Inliegend eine Fotokopie der Ergebnisliste. Beigefügt: JOSEPH BAER & CO., [Festpreis-] Katalog 577. Bibliotheca Numismatica, enthaltend die Bibliothek des Numismatikers Paul C. Stroehlin in Genf. Teil I: Numismatische Handbücher und Sammelwerke. Spezialwerke zur antiken und orientalischen Münzkunde, enthaltend Bücher über Münzen, Medaillen, Gemmen und die Geldgeschichte der Aegypter, Assyrer, Griechen, Römer, Juden, Perser, Araber, Türken, Inder, Chinesen, Japaner etc. Frankfurt/Main o.J. (1910, zum Erscheinungsjahr siehe: Internationale Sammler Zeitung 2. Jahrgang 1909, Nr. 9, 1. Mai 1910, S. 144). 73 S. 1295 Nrn. Orig.-Broschur. 1318 Gramm.
An dieser Versteigerung fungierte Leonard Forrer als Experte der Firma Spink & Son Ltd., Auktionator war der Genfer Briefmarken- und Antiquitätenhändler Charles Muriset-Gicot, der 1904 die Mitgliedschaft der Schweizerischen Numismatischen Gesellschaft erworben hatte.
Paul Frédéric Charles Stroehlin (* 1864 in Genf, † 1908 in Les Eaux-Vives bei Genf) stammte aus einer württembergischen Familie, die Anfang des 19. Jahrhunderts nach Genf eingewandert war und sich dort rasch etablieren konnte. Von 1882 bis 1888 studierte er Geschichte und Numismatik an den Universitäten Berlin und Leipzig. 1889 kehrte er in seine Heimatstadt zurück und führte als Münzenhändler und sammelnder Privatier ein reges Leben. So redigierte er seit 1891 die Schweizerische Numismatische Rundschau und stand von 1899 bis zu seinem Ableben der Schweizerischen Numismatischen Gesellschaft als Präsident vor. In Eigeninitiative gab er das monatlich erscheinende 'Journal des collectionneurs' heraus. Als Mitglied der Freimaurer gründete er 1897 das Musée de la loge Union et Travail in Genf und betätigte sich von 1902 bis 1908 als Konservator am Musée épigraphique cantonal de Genève. Noch zu Lebzeiten trennte er sich von Teilen seiner Münzen- und Medaillensammlung, die die Firma L. & L. Hamburger, Frankfurt am Main, im Rahmen zweier Auktionen auflöste (Auktion [29] vom 20.1.1902 u.f.T und Auktion [31] vom 26.5.1902 u.f.T.: in der Zählung späterer Versteigerungen des numismatischen Nachlasses von Paul Stroehlin fanden diese keine Berücksichtigung). Nach Stroehlins Hinscheiden wurden seine hinterlassenen Münzen und Medaillen im Rahmen dreier weiterer Auktionen aufgelöst: den 1. und den 3. Teil versteigerte Spink & Son Ltd., vertreten durch Leonard Forrer, in Genf, in Kollaboration mit Charles Muriset-Gicot vom 15. bis 20. November 1909 sowie am 20. Februar 1911 und folgende Tage, während der 2. Teil bei Sotheby, Wilkinson & Hodge in London zwischen dem 30. Mai und dem 8. Juni 1910 unter den Hammer gelangte.
Die Druckwerke aus Stroehlins hinterlassener numismatischer Bibliothek wurden seitens der Firma Joseph Baer & Co. in Frankfurt am Main in zwei Katalogen zum Festpreis offeriert, der 1910 herausgegebene 1. Teil ist in unserem Los enthalten, das Verkaufsverzeichnis mit dem 2. Teil, enthaltend die Literatur zur Münzkunde des Mittelalters und der Neuzeit, verausgabte Baer & Co ebenfalls im Jahre 1910 als Katalog 578.