eLive Auction Literatur 2025 - Tag 3 (Lose 7408 - 8107)
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FELIX SCHLESSINGER, Auktion [8] vom 16.3.1931 u.f.T., Berlin.

Sammlung Kirsten: Hamburgische Münzen und Medaillen. Deutsches Reichsgold. Antike. 4 unpaginierte, 59 S., 17 Tfn. 1876 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit silbergeprägtem Rücken. Hinter dem Titelblatt ist die Orig.-Schätzpreisliste mit eingebunden worden. 545 Gramm.

Die Sammlung wird gemeinhin Hans Kirsten zugeschrieben. Kirsten (* 1868 in Hamburg, † 1942 ebendort) war ein Sohn von Adolph Kirsten (* 1839 in Hamburg, † 1915 ebendort), der 1866 die Schiffsmaklerfirma A. Kirsten und 1878 die gleichnamige Reederei gegründet hatte und damit zu großem Wohlstand gekommen war. Nach Bestehen der Reifeprüfung machte Hans eine kaufmännische Ausbildung, zu der auch Aufenthalte in Frankreich und Nordamerika zählten. In das väterliche Unternehmen trat er 1895 ein und wurde 1899 dessen Mitinhaber. Zudem besaß er seit 1915 wie zuvor schon sein Vater Anteile am Hamburger Schifffahrtsunternehmen H. J. Perlbach & Co. Nachf. und hatte von 1924 bis 1925 in der Hamburger Vereinsbank einen Aufsichtsratssitz. Mit seinem nicht unerheblichen Vermögen konnte er eine der bedeutendsten Sammlungen Hamburger Münzen und Medaillen aufbauen und publizierte zu diesem Gebiet auch einige kleinere Arbeiten. Im Verein der Münzfreunde in Hamburg e. V. engagierte er sich und führte diesen zeitweilig als Erster Vorsitzender. 1926 sah er sich gezwungen, aufgrund seiner gescheiteren Spekulationsgeschäfte den Rückzug aus allen seinen Firmenbeteiligungen vorzunehmen und sich ins Privatleben zurückzuziehen (https://www.stolpersteine-hamburg.de/?MAIN_ID=7&BIO_ID=2446). Die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise mögen Hans Kirsten zur Versteigerung seiner numismatischen Sammlung veranlassst haben.

Auf der Titelseite sowie auf der Schätzpreisliste die Besitzerstempelung Dr. W. Theile / Rechtsanwalt / = Leipzig =. Der promovierte Jurist Wolfgang Theile ist für 1934 gemeinsam mit seinen Kollegen Hugo Theile und Dr. E. Langbein als Anwalt einer in Leipzig, Schloßgasse 2, niedergelassenen Kanzlei bezeugt (Klockhaus' Handels- und Gewerbe-Adressbuch des Deutschen Reiches 1934/35, Berlin 1934, S. R.-V. 44).