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Los 7814

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Beschreibung
RUDOLF KUBE, Auktion [1] vom 29.-31.1.1906, Berlin.
Auktions-Katalog der Sammlung Korn. VIII, 1 unpaginierte, 120 S., 8 Tfn. [davon 1 größere, gefaltete]. 1025 Nrn. Orig.-Broschur. Beigefügt: RUDOLF KUBE, Auktion [5] vom 25.1.1909 u.f.T., Berlin. Auctions-Katalog [5]. Bedeutende Spezialsammlung Stralsunder Gepräge. Universalsammlung des † Herrn Hermann in B. Sammlung neuerer Taler, Doppeltaler u. Doppelgulden (nach Schwalbach). Sammlung von Napoleon-Medaillen. Diverses, Bücher. 2 unpaginierte, 103 S., 5 Tfn. 2677 Nrn. Orig.-Broschur. RUDOLF KUBE, Auktion [13] vom 11.3.1918 u.f.T., Berlin. Auctions-Katalog [13]. Doubletten des Königl. Münzkabinetts zu Berlin (Brandenburg-Preussische Denkmünzen). Sammlung preussischer Münzen des † Herrn Regier.-Baurat Holverscheidt. In der Umgegend von Nordhausen gefundene Brakteaten. Münzen und Medaillen aus dem Besitze des Herrn A. R. in B. Varia aus verschiedenem Besitz. Numismatische Bücher. XVIII, 168 S., 9 Tfn. 2053 Nrn. Orig.-Broschur, der Umschlag im Bereich des Rückens mit stärkeren Defekten. RUDOLF KUBE (Inh. Dr. Hoffmann) und EDMUND RAPPAPORT, Auktion vom 3.6.1924 u.f.T., Berlin. Versteigerungs-Katalog. Sammlung eines rheinischen Industriellen und Dubletten des Staatlichen Münzkabinetts, Berlin: A. Brandenburg-Preussische Münzen und Medaillen. B. Varia (Münzen und Medaillen verschiedener Länder und Zeiten). 86 S., 12 Tfn. 2294 Nrn. Orig.-Broschur. Dazu: EDMUND RAPPAPORT, Auktion [3] vom 29.4.1902 u.f.T., Berlin. Catalog einer Universal-Münzen- und Medaillen-Sammlung (meist grössere Prägungen). 4 unpaginierte, 68 S. 1891 Nrn. Orig.-Broschur. 1263 Gramm. (5)
[Anmerkung zu Katalog 5:] Schon bald offenbarte Rudolf Kube im Zuge der Bewerbung seiner frühereren Auktionskataloge die Identität des Besitzers der bedeutentenden 'Spezialsammlung Stralsunder Gepräge'. Der Geheime Baurat Paul Friedrich Bratring (* 1840, † 1913 in Berlin) hatte diese bedeutende Kollektion zusammengestellt. Nach dem Abschluss seines Studiums an der Technischen Hochschule Charlottenburg im Jahre 1878, hatte er danach zunächst als examinierter Baumeister und -leiter für die von Berlin nach Königsberg führende königliche Ostbahn gearbeitet. Von 1881 an war er in Charlottenburg als beamteter Stadtbaurat tätig und war dort als Architekt insbesondere für die Errichtung öffentlicher Gebäude verantwortlich. Seit 1905 durfte er den Titel 'Geheimer Baurat' führen und bekam 1907 den Ehrentitel 'Stadtältester' zuerkannt. Bratring ließ seine Stralsunder Prägungen versteigern, nachdem er seine Arbeit 'Über das Münzwesen der Stadt Stralsund in neueren Zeiten' erstellt hatte, die er 1907 in 6 Teilen in den Berliner Münzblättern veröffentlichte. Vom Hauptteil seiner bedeutenden Sammlung mit Münzen und Medaillen von Pommern, Schweden und Brandenburg-Preussen trennte sich Paul Bratring hingegen erst später und übergab diese umfangreiche Partie der Firma Adolph Hess Nachf. zur Versteigerung, die diese am 25.11.1912 und folgende Tage in Frankfurt am Main auflöste. Ein Hinweis auf den Besitzer der im vorliegenden Katalog ebenfalls enthaltene 'Sammlung neuerer Taler, Doppeltaler und Doppelgulden' ist nach Ausweis eines weiteren, für uns einsehbaren Exemplars dieses Auktionskatalogs aus dem Besitz des Rostocker Münzenhändlers und Auktionators Ludwig Grabow zu finden. Auf dem Titelblatt hat Grabow an entsprechender Stelle handschriftlich 'B. Braselmann in B.' als Sammler vermerkt
[Anmerkung zu Katalog 13:] Gemäß des von Julius Menadier in seiner Funktion als Direktor des Königlichen Münzkabinetts verfassten Vorworts dieses Auktionskatalogs waren in der Museumssammlung zahlreiche Dubletten angefallen infolge der testamentarischen Schenkung der 5700 Exemplare umfassenden Medaillensammlung von Kühlewein. Die als überzählig ausgesonderten Stücke wurden schließlich der Firma Rudolf Kube zur Auktion übergeben.
[Ludwig Friedrich Theodor] Carl von Kühlewein (* 1846 in Malchin, † 1916 in Berlin) war der Sohn des kaiserlich-russischen Hofrats und Erbadeligen Gustav Friedrich von Kühlewein (* 1800, † 1867), Besitzer des Ritterguts Piekow im Beeskow-Storkower Kreis, dessen Söhne 1895 auch die Anerkennung seines Adelsstandes durch den preußischen König erhielten. Von 1893 bis 1908 bekleidete er der Großen Berliner Pferde-Eisenbahn AG respektive nach der Umbenennung 1898 der Großen Berliner Straßenbahn AG den Posten des kaufmännischen Direktors, zudem erhielt er 1898 einen Sitz im Aufsichtsrat der Berliner Maschinenfabrik Ludwig Loewe & Co. AG, den er bis zu seinem Tode innehatte. Carl von Kühlewein hatte seit seiner Jugend 'einen wesentlichen Teil seiner Mussestunden' mit dem Sammeln von brandenburg-preußischen Münzen und Medaillen verbracht. Die im Laufe der Zeit 'mit unbeschränkten Mitteln' erworbene Kollektion von Münzen dieses Gebiets hatte er zu einem ungeklärten Zeitpunkt an einen wohlhabenden Sammler en bloc veräußert, um sich fortan dem Ausbau seiner Medaillensammlung zu widmen. Da er beabsichtigte, zu diesem Thema einen Katalog zu erstellen, integrierte er auch spätere Abschläge und Galvanos von fehlenden Typen in seinen Bestand. Wenngleich es ihm nicht vergönnt war, sein Publikationsvorhaben in die Tat umzusetzen, so verdanken wir ihm doch einige Beiträge zur brandenburg-preußischen Medaillenkunde, die er vornehmlich in der der Zeitschrift für Numismatik und in den Berliner Münzblättern veröffentlicht hat.
Der im März 1918 bereits verstorbene Sammler Holverscheidt ist für das Jahr 1891 als Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Inspektor sowie als Vorsteher des technischen Büros und der Plankammer des Eisenbahn-Betriebsamts der Berliner Stadt- und Ringbahn im Ressort des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten zu Berlin verzeichnet (Bureau des Königlichen Ministeriums des Innern [Red.], Adress-Kalender für die Königl. Haupt- und Residenzstädte Berlin und Potsdam sowie für Charlottenburg auf das Jahr 1891 S. 313), wie auch im Auktionskatalog lediglich mit seinem Familiennamen [a.a.O. in der Version Holverscheit, indes im Namenregister ebd., S. 660 indes in der Fassung Holverscheidt]. Als Geheimer Oberbaurat und Vortragender Rat im Ministerium der öffentlichen Arbeiten zu Berlin zählte er auch zu den Verfassern des in Berlin 1911 verlegten umfangreichen zweibändigen Werkes 'Das Deutsche Eisenbahnwesen der Gegenwart', das unter Förderung des Preußischen Ministers der öffentlichen Arbeiten, des Bayerischen Staatsministers für Verkehrsangelegenheiten und der Eisenbahn-Zentralbehörden anderer Deutscher Bundesstaaten von einer Anzahl leitender Beamten der deutschen Verkehrsverwaltungen und Professoren technischer Hochschulen erstellt worden war.