Auktionskataloge und Lagerlisten
Los 7692

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ADOLPH HESS, vollständiges Set der Kataloge der Auktionen der I.-III. Abteilung der Sammlung Reimmann.
Hier ein vollständiges, einheitlich gebundenes Set, der in 2. revidierter Auflage herausgegebenen Auflage, beinhaltend: Auktion vom 7.-12.12.1891, Frankfurt/Main. [Catalog 46] Münzen- und Medaillen-Cabinet des Justizraths Reimmann in Hannover. Erste Abtheilung. VIII, 583 S., 6 Tfn. 3026 Nrn. Auktion vom 21.-31.3.1892, Frankfurt/Main. [Catalog 47] Münzen- und Medaillen-Cabinet des Justizraths Reimmann in Hannover. Zweite Abtheilung. IV, 735 S., 6 Tfn. Nr. 3027-7145, anschließend an die erste Abtheilung. Auktion vom 17.-25.10.1892, Frankfurt/Main. [Catalog 49] Münzen und Medaillen-Cabinet des Justitzraths Reimmann, Hannover. Dritte Abtheilung. IV, 632 S., 6 Tfn. Nr. 7146-10146, anschließend an die zweite Abtheilung. Drei Halbledereinbände, wohl um 1900, mit 5 Bünden, Eckbezügen und goldgeprägten Rücken, die Deckel außen mit Gustavmarmorpapier bezogen, die Vorsätze aus mehrfarbigem Marmorpapier. Die Buchdecken, insbesondere deren ledernen Bezüge, berieben. Am Schlusss jeder Abteilung ist hinter den Tfn. die zugehörige Ergebnisliste mit eingebunden worden. 3165 Gramm.
Der Jurist Johann Friedrich Christian Reimmann (* 1804 in Hannover, † 1891) hatte in Göttingen studiert und sich 1826 in Hannover als Rechtsanwalt niedergelassen, wo er bis zu seinem Tode seine Kanzlei betrieb. 1862 zum Obergerichtsanwalt ernannt, konnte er 1886 sein 50jähriges Berufsjubiläum feiern, zu dem ihm die preußische Regierung die 3. Klasse des Kronenordens verlieh. Obwohl er im hohen Alter seine Anwaltstätigkeit aufgab, amtierte er noch bis zu seinem Lebensende als Notar. Angeregt durch eine religiöse Medaille, die ihm ein Berufskollege geschenkt hatte, begann er bereits in den späten 1820ern mit dem Sammeln von Münzen und Medaillen. In der Hoffnung, seine umfangreiche und hochbedeutende Sammlung geschlossen erhalten zu können, ging der 1868 zum Witwer gewordene kinderlose Sammler mit der Verwaltung seiner Heimatstadt in langjährige Verkaufsverhandlungen, die aber letztendlich scheiterten. Vermutlich wohl auch im Hinblick auf dieses Projekt verfasste er seit etwa 1870 einen zweibändigen deskriptiven Katalog seiner Sammlung, den er 1877 im Druck publizierte. Für spätere numismatische Erwerbungen, die nicht in das gedruckte Verzeichnis übernommen werden konnten, legte er ein handschriftliches Verzeichnis an, das er bis zu seinem Tode weiterführte. Adolph Hess legte Reimanns Publikationen aus dem Jahre 1877 im Jahre 1892 wieder neu auf und nutze sie unter Hinzufügung eines jeweiligen Vorworts als Auktionskatalog der 1. und 2. Abteilung. Seinen dritten Versteigerungskatalog mit der 3. Abteilung dieser Sammlung erstellte Hess unter Verwendung des von Reimmann erstellten handschriftlichen Nachtrags.
Im Katalog der 1. Abteilung sind Goldmünzen, Taler- und Medaillenprägungen der Kaiserreiche, Königreiche und der Geistlichen Fürsten, Stifter usw. beschrieben, in jenem der 2. Abteilung Taler und Medaillenprägungen der alt- und neufürstlichen Häuser und der Städte, ferner Italien, Schweiz und Niederlande. Derjenige der 3. Abteilung verzeichnet Erwerbungen.
Auf dem Spiegel des Vorderdeckels jeweils ein kleines Empfehlungsetikett von Fritz Klein / Buchbinder / Villach. Fritz Klein betrieb in der Kärntner Stadt eine Buchbinderei sowie eine 'Papier- und Schreibrequisitienhandlung' (Kärtner Nachrichten, 2. Jahrgang, Nr. 48 vom 19. Juni 1895, S. 8).