eLive Auction Literatur 2025 - Tag 3 (Lose 7408 - 8107)
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LEO HAMBURGER, Auktion [64] vom 23.11.1920 u.f.T., Frankfurt/Main.

Katalog [64]. Münzen und Medaillen. Sammlungen Baron M. v. R. in B.: Schlesische Münzen. Eberhard von Claer, Vilich † 1899: Medaillen Friedrichs des Grossen. Der Brakteatenfund von Lichtenberg. Anhang - Diverses. 4 unpaginierte, 75 S., 12 Tfn. 1492 Nrn. Halbleineneinband, wohl des letzten Drittels des 20. Jahrhunderts, mit Eckbezügen und goldgeprägtem Rücken. 308 Gramm.

Eberhard von Claer (* 1829 in Bonn, † 1899 in Vilich bei Bonn) war ein Spross des im späten 17. Jahrhundert aus Frankreich verdrängten Hugenottengeschlechts de Clair respektive de Clair, das Aufnahme im Rheinland gefunden hatte und später die noch heute ebenfalls gültige Namensform annahm. Der Jurist ging als königlich-preußischer Kammergerichtsreferendar in Pension (https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&cqlMode=true&query=nid%3D1055971300) und lebte auf der Wasserburg Lede am nördlichen Rande des rechtsrheinischen Ortes Vilich (heute Ortsteil von Bonn), die 1869 von Babette von Claer erworben, 1884 an Eberhard und Albert von Claer vererbt worden war und 1904 seitens der Familie veräußert worden ist.

Der Fund Lichtenberg enthielt Brakteaten der Wetterau, zweiseitige Prägungen (sogen. 'Halbbrakteaten') des Erzbistums Mainz, der Abtei Lorsch und des Bistums Worms. Dieser Fund wurde von Heinrich Buchenau bearbeitet und sodann unter dem Titel 'Der Lichtenberger Brakteatenfund, ein Beitrag zur Münzkunde der Wetterau und Umgebung' und erst nach der Versteigerung in den Blättern für Münzfreunde 1920, S. 73-89 mitsamt Anm., auf Tfn. 241-243 verzeichnet und besprochen. Die Niederlegung dieses Depots erfolgte um 1180 oder bald danach.

Auf dem Rücken des Einbands ein Supralibros aus dem Monogramm mit den Initialen E und P, auf der Titelseite die kleine zweizeilige Stempelung Bibliothek / Dr. Efrem Pegan. Efrem Marcel Pegan (* 1932 in Ljubljana, Slowenien), promovierter Archäologe, Numismatiker, Münzenhändler und langjähriger Inhabers der Firma 'Münchener Numismatisches Antiquariat' hatte bereits in Kindesjahren, inspiriert von der familieneigenen Münzsammlung und Bibliothek, sein Interesse an der Bibliophilie und Numismatik, Geschichte, Kultur und an den materiellen Hinterlassenschaften der Antike entwickelt. Er studierte Klassische Archäologie, Alte Geschichte und Philologie und wurde später mit seiner 1984 publizierten Dissertation 'Tiberius Claudius Marinus Pacatianus' an der Universität Ljubljana promoviert. Er zählt zu den Mitbegründern der seit 1958 erscheinenden Zeitschrift Numizmaticni vestnik, fungierte über etliche Jahre hinweg als Redakteur für dieses Periodikum und publizierte bis in jüngste Zeit nicht nur darin zahlreiche Beiträge, sondern auch in deutschen und österreichischen Fachzeitschriften. Von 1959 bis 1974 arbeitete er in seiner Heimatstadt am Slowenischen Nationalmuseum, anfangs als Restaurator, seit 1964 als Konservator im Münzkabinett. In München, wo er seit 1967 einen Wohnsitz hatte, gründete er gemeinsam mit der langjährigen Buchhändlerin Gertrud Gürsching ein Numismatisches Antiquariat, dessen aus einschlägiger Fachliteratur und bald auch aus Münzen bestehendes Warenangebot in Festpreislisten dem Publikum offerierte. Sein Versandgeschäft betrieb er lange unter Namen 'Münchener Numismatisches Antiquariat GmbH', ab 1990 betrieb er die Firma schlicht unter seiner Namensform 'Dr. E. M. Pegan'. Er gab insgesamt 52 Festpreislisten heraus und und veranstaltete 1987 seine erste Auktion, der 32 weitere bis ins Jahr 2003 folgen sollten. (https://arts.units.it/retrieve/e2913fdc-7a48-f688-e053-3705fe0a67e0/centur_cal_fav_19.pdf). Heute lebt er wieder in seiner slowenischen Heimat. Vom wesentlichen Teil seiner Fachbibliothek trennte er sich erst 2020 und veräußerte sie in die Schweiz.