Auktionskataloge und Lagerlisten
Los 7576

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| Schätzpreis | 30 € |
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L. & L. HAMBURGER, Auktionen 20, 22 und 23.
Die bezeichneten Versteigerungskataloge sind vereint in einem Buchblock, der aus einem alten, festen Einband herausgelöst worden ist. Er beinhaltet en detail: Auktion [20] vom 4.-5.10.1899, Frankfurt/Main. Catalog [20]. Münzen und Medaillen aus dem Nachlasse des Herrn Albert Satttler in Basel und eines norddt. Amateurs. Antike, Mittelalter und Neuzeit. Reiche Serie Schweizer. Numismatische Bibliothek weiland des Prinzen Alexander von Hessen und bei Rhein. 32 S. 651 Nrn. Vorgebunden: Auktion [22] vom 4.4.1900 u.f.T., Frankfurt/Main. Catalog [22]. Münzcabinet eines rheinischen Sammlers, dabei besonders reiche Serien von Cöln und Frankfurt a. M. Sammlung eines russischen Amateurs und Dubletten einer berühmten deutschen Sammlung. Antike, Mittelalter und Neuzeit. 4 unpaginierte, 68 S. 1443 Nrn. Auktion [23] vom 5.11.1900 u.f.T., Frankfurt/Main. Catalog [23]. Münz-Sammlungen eines grossen italienischen Amateurs sowie eines nordischen Cavaliers. Antike Münzen, darunter eine Serie Denare der römischen Republik und der ersten Kaiserzeit von glänzendster Erhaltung. Mittelalter und Neuzeit, viele grosse Seltenheiten aller Länder enthaltend. Noth- und Belagerungsmünzen, sowie Papiergeld. 4 unpaginierte, 80 S. 1657 Nrn. Am Schluss von Katalog [23] ist die zugehörige Orig.-Ergebnisliste mit eingebunden worden. Der diese 3 Kataloge umfassende Buchblock ist aufbewahrt in einer wohl im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts als Halbleineneinband für einen dickeren Inhalt gefertigten Buchdecke. 433 Gramm.
Der Verleger, Antiquar und Münzenhändler Albert Sattler († 1899) hat auch als numismatischer Autor zahlreiche Beiträge geliefert. Er war Präsident der Schweizerischen Numismatischen Gesellschaft.
Alexander Ludwig Georg Friedrich Emil von Hessen und bei Rhein (* 1823 in Darmstadt, † 1888 ebendort) wurde eine militärische Karriere zugedacht, da für ihn als nachgeborenen Sohn keine unmittelbare Option auf den großherzoglich-hessischen Thron bestand. So trat er bereits als Zehnjähriger in die hessische Armee ein. 1840 begleitete er seine Schwester Prinzessin Marie, die im Folgejahr den russischen Prinzen und Thronfolger Alexander heiratete, an den Zarenhof in St. Petersburg. Dort trat er in die Armee ein, wo er rasch in hohe Ränge befördert wurde, 1843 zum Generalmajor und bald darauf zum General. Aufgrund seiner am Zarenhofe nicht tolerierten Liebesbeziehung zur Hofdame Julia Hauke verließ er unerlaubt seine Truppe und kehrte nach Petersburg lediglich zurück, um sich zusammen mit seiner Liebsten aus Russland zu entfernen. Als Konsequenz seines Vorgehens wurde er degradiert und aus der russischen Armee entlassen. Auf dem Weg zurück nach Darmstadt heiratete das Paar in Breslau. Nach ihrer Rückkehr verlieh Alexanders Bruder, der regierende Großherzog Ludwig III. seiner nicht standesgemäßen Schwägerin Julia den Titel 'Gräfin von Battenberg', der 1858 eine Erhöhung zur 'Fürstin von Battenberg' erfuhr. Somit entstand eine Nebenlinie des Hauses Hessen-Darmstadt. Prinz Alexander trat 1852 in die Dienste des kaiserlich-österreichischen Militärs. Auch hier machte er Karriere, wurde 1853 zum Generalmajor, im Zuge seiner Teilnahme am sardischen Krieg 1859 zum Feldmarschall-Leutnant und 1868 zum General befördert. 1873 empfing er diesen Rang auch in der großherzoglich-hessischen Armee. Zu seinem 50. militärischen Dienstjubiläum ernannte ihn der preußische König Wilhelm I. zum Chef des Schleswig-Holsteinischen Dragoner-Regiments Nr. 13.
Als engagierter Sammler von Münzen und Medaillen erstellte Prinz Alexander Ludwig Georg Friedrich Emil von Hessen und bei Rhein (* 1823 in Darmstadt, † 1888 ebendort) die folgenden Kataloge seiner Bestände der hessischer Prägungen sowie des Erzbistums und der Stadt Mainz, die in seinen letzten Lebensjahren erschienen: Hessisches Münzcabinet des Prinzen Alexander von Hessen. Darmstadt 1877; I. Nachtrag zum Catalog des Hessischen Münzcabinets des Prinzen Alexander von Hessen. Darmstadt 1881; II. Nachtrag zum Catalog des Hessischen Münzcabinets des Prinzen Alexander von Hessen. Darmstadt 1885; Numismatisch-Genealogische Serien. Schloss Heiligenberg 1889. Die Versteigerung von Münzen und Medaillen aus seinem numismatischen Nachlass hatten Leopold und Leo Hamburger bereits am 21. Oktober 1888 und folgende Tage durchgeführt, seine numismatische Bibliothek ist in dem vorliegenden Auktionskatalog dokumentiert.
Gemäß Detlef Tietjen verbirgt sich hinter dem im Titel des Katalogs 22 erwähnten 'Münzcabinet eines rheinischen Sammlers' die Kollektion des Kölners 'Ph. Heimann'.