Auktionskataloge und Lagerlisten
Los 7575

Bieten
| Schätzpreis | 40 € |
| Zuschlag |
Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.
L. & L. HAMBURGER, Auktion [15] vom 26.10.1898 u.f.T., Frankfurt/Main.
Catalog [15]. Sammlung schlesischer Medaillen des Georg Pniower in Breslau, meist durch besonders schöne Erhaltung ausgezeichnet. Universal-Sammlungen des Herrn Pettinati in Sestri sowie eines bekannten französischen Sammlers. Antike, Mittelalter u. Neuzeit, besonders reich in den Serien Oesterreich, Russland, Schweiz, Elsaß, Ueberseeische u. Freimaurer-Medaillen. 4 unpaginierte, 94 S., 2 Tfn. 1532 Nrn. Halbleineneinband, wohl des letzten Drittels des 20. Jahrhunderts, mit Eckbezügen und goldgeprägtem Rücken. Die Deckel außen mit Elefantenhautpapier bezogen. Die Tfn. leicht stockfleckig. 350 Gramm.
Der Kaufmann und Weingroßhändler Georg Pniower [d. Ä.] (* 1844, † 1899 in Breslau) hatte im Laufe von nur 12 Jahren einen bedeutenden Bestand brandenburg-preußischer Prägungen aufgebaut, wobei er sein Augenmerk insbesondere auf die Medaillen lag. Diesen Bestand ließ er bereits in der Auktion vom 21.-22.5.1894 der Firma Adolph Hess Nachf. in Frankfurt am Main auflösen. Seine Sammlung von Münzen und Medaillen zur Geschichte seiner schlesischen Heimat, einschließlich der darauf bezogenen Gedenkstücke aus der Zeit der preußischen Herrschaft, behielt er zunächst noch zurück und übergab sie rund ein Jahr vor seinem Tode der Firma L. & L. Hamburger zur Auktion, die der vorliegende Katalog dokumentiert.
Auf dem vorderen Deckblatt die längsovale Besitzerstempelung ALB. USTER, ebenfalls auf der Titelseite, dort mit der handschriftlich aufgebrachten Kennzahl No. 24 A. Albert Uster ist für das Jahr 1894 als Mitglied des Philatelisten-Vereins Luzern mit der Adresse Luzern Hofgasse 14 nachweisbar (Verzeichnis der dem Verbande Schweiz. Philatelisten-Vereine angehörige Mitglieder. Beilage zu Nr. 2 der 'Schweizer-Briefmarken-Zeitung' VII, 1894, Basel 1894, S. 21). Im Jahre 1919 trat er in die Schweizerische Numismatische Gesellschaft ein (Revue suisse de numismatique 22, 1920, S. 353). In der in dieser Quelle aufgeführten Mitgliederliste ist er dort mit der Berufsbezeichnung ménacien (Mechaniker) und wohnhaft in 'Luzern, Wegstraße' notiert.
Auf dem Rücken des Einbands ein Supralibros mit dem Monogramm aus den Initialen E und P des promovierten Archäologen, Numismatikers, Münzenhändlers und langjährigen Inhabers der Firma 'Münchener Numismatisches Antiquariat', Dr. Efrem Marcel Pegan (* 1932 in Ljubljana, Slowenien). Inspiriert von der familieneigenen Münzsammlung und Bibliothek, hatte er bereits in Kindesjahren sein Interesse an der Bibliophilie und Numismatik, Geschichte, Kultur und an den materiellen Hinterlassenschaften der Antike entwickelt. Er studierte Klassische Archäologie, Alte Geschichte und Philologie und wurde später mit seiner 1984 publizierten Dissertation 'Tiberius Claudius Marinus Pacatianus' an der Universität Ljubljana promoviert. Er zählt zu den Mitbegründern der seit 1958 erscheinenden Zeitschrift 'Numizmaticni vestnik', fungierte über etliche Jahre hinweg als Redakteur für dieses Periodikum und publizierte bis in jüngste Zeit nicht nur darin zahlreiche Beiträge, sondern auch in deutschen und österreichischen Fachzeitschriften. Von 1959 bis 1974 arbeitete er in seiner Heimatstadt am Slowenischen Nationalmuseum, anfangs als Restaurator, seit 1964 als Konservator im Münzkabinett. In München, wo er seit 1967 einen Wohnsitz hatte, gründete er gemeinsam mit der langjährigen Buchhändlerin Gertrud Gürsching ein Numismatisches Antiquariat, dessen aus einschlägiger Fachliteratur und bald auch aus Münzen bestehendes Warenangebot in Festpreislisten dem Publikum offerierte. Sein Versandgeschäft betrieb er lange unter dem Namen 'Münchener Numismatisches Antiquariat GmbH', ab 1990 betrieb er die Firma schlicht unter seiner Namensform 'Dr. E. M. Pegan'. Er gab insgesamt 52 Festpreisten heraus und veranstaltete 1987 seine erste Auktion, der 32 weitere bis ins Jahr 2003 folgen sollten. Heute lebt er wieder in seiner slowenischen Heimat. Vom wesentlichen Teil seiner Fachbibliothek trennte er sich erst 2020 und veräußerte sie in die Schweiz.