eLive Auction Literatur 2025 - Tag 3 (Lose 7408 - 8107)
Beendet

Auktionskataloge und Lagerlisten

NUMISMATISCHE LITERATUR AUKTIONSKATALOGE UND LAGERLISTEN

Bieten


Schätzpreis 30 €
Zuschlag 70 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

L. & L. HAMBURGER, Auktion [6] vom 29.5.1893 u.f.T., Frankfurt/Main.

Catalog [6] der reichen Sammlung Griechischer und Römischer Münzen des sel. Herrn Geheimrath Dr. Nicolaus Kosloff in St. Petersburg, der Sammlung Mittelalter- und moderner Münzen sowie der numismatischen Bibliothek des sel. Herrn Giuseppe Tambosi in Roveredo und ferner der reichen Serien St. Georgs, Schweizer, Frankfurter u. Elsässer Münzen und Medaillen aus einer der bedeutendsten Sammlungen Frankreichs. 4 unpaginierte, 159 S., 2 Tfn. 4489 Nrn. Halbleineneinband, letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit Eckbezügen und goldgeprägtem Rücken. Die Deckel außen mit Elefantenhautpapier bezogen. 429 Gramm.

Nikolai Illionowitsch Koslow (* 1814 in Orenburg, † 1889 in St. Petersburg) hatte Medizin an den Universitäten Kasan und Dorpat studiert und wurde 1837 promoviert. Nach Aufenthalten in Wien, Zürich und Paris begab er sich wieder in sein Heimatland und war zunächst als Sanitätsarzt in der russischen Armee tätig. Er erhielt eine Professur an der Universität Kiew und lehrte dort zwischen 1841 und 1853 Klinische Anatomie, Klinische Chemie und Geschichte der Medizin. Seit 1854 fungierte er als Vizedirektor und später als Direktor der medizinischen Abteilung im Kriegsministerium, war 1869-1871 daraufhin Leiter der medizinisch-chirurgischen Akademie und diente anschließend, bis zum Eintritt in den Ruhestand als Obermedizinal-Direktor. In Anerkennung seiner wissenschaftlichen Verdienste erhielt er die Aufnahme in die deutsche naturforschende Akademie Leopoldina im Jahre 1861. Seine Tätigkeit im Russisch-Osmanischen Krieg wurde mit der Verleihung des Alexander-Neski-Ordens belohnt.

Guiseppe Tambosi (* 1794 in Riva del Garda, † 1871 in München) zog zusammen mit seinen Eltern vom unweit des Gardasees gelegenen italienischen Rovereto nach München, wo sein Vater, ein ausgebildeter Chocolatier und Traitteur, 1810 das älteste, im Bazar am Hofgarten gelegene Kaffeehaus pachtete, es schließlich 1827 erwarb und es zu einer Instituion machte. Guiseppe vermählte sich 1832 mit einer Einheimischen und diente von 1839 König Ludwig I. als Kammerdiener. Unter König Maximilian II. erhielt er 1849 die Stelle des Hofkellermeisters und empfing 1857 die goldene Medaille des Verdienstordens vom heiligen Michael. 1860 erfolgte seine Aufnahme in den Hubertusorden.

Auf dem Rücken des Einbands ein Supralibros aus dem Monogramm mit den Initialen E und P, auf der Titelseite die kleine zweizeilige Stempelung Bibliothek / Dr. Efrem Pegan. Efrem Marcel Pegan (* 1932 in Ljubljana, Slowenien), promovierter Archäologe, Numismatiker, Münzenhändler und langjähriger Inhabers der Firma 'Münchener Numismatisches Antiquariat' hatte bereits in Kindesjahren, inspiriert von der familieneigenen Münzsammlung und Bibliothek, sein Interesse an der Bibliophilie und Numismatik, Geschichte, Kultur und an den materiellen Hinterlassenschaften der Antike entwickelt. Er studierte Klassische Archäologie, Alte Geschichte und Philologie und wurde später mit seiner 1984 publizierten Dissertation 'Tiberius Claudius Marinus Pacatianus' an der Universität Ljubljana promoviert. Er zählt zu den Mitbegründern der seit 1958 erscheinenden Zeitschrift Numizmaticni vestnik, fungierte über etliche Jahre hinweg als Redakteur für dieses Periodikum und publizierte bis in jüngste Zeit nicht nur darin zahlreiche Beiträge, sondern auch in deutschen und österreichischen Fachzeitschriften. Von 1959 bis 1974 arbeitete er in seiner Heimatstadt am Slowenischen Nationalmuseum, anfangs als Restaurator, seit 1964 als Konservator im Münzkabinett. In München, wo er seit 1967 einen Wohnsitz hatte, gründete er gemeinsam mit der langjährigen Buchhändlerin Gertrud Gürsching ein Numismatisches Antiquariat, dessen aus einschlägiger Fachliteratur und bald auch aus Münzen bestehendes Warenangebot in Festpreislisten dem Publikum offerierte. Sein Versandgeschäft betrieb er lange unter Namen 'Münchener Numismatisches Antiquariat GmbH', ab 1990 betrieb er die Firma schlicht unter seiner Namensform 'Dr. E. M. Pegan'. Er gab insgesamt 52 Festpreislisten heraus und und veranstaltete 1987 seine erste Auktion, der 32 weitere bis ins Jahr 2003 folgen sollten. (https://arts.units.it/retrieve/e2913fdc-7a48-f688-e053- 3705fe0a67e0/centur_cal_fav_19.pdf). Heute lebt er wieder in seiner slowenischen Heimat. Vom wesentlichen Teil seiner Fachbibliothek trennte er sich erst 2020 und veräußerte sie in die Schweiz.