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Los 7487

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ADOLPH E. CAHN, Auktion 75 vom 30.5.1932, Frankfurt/Main.
Versteigerungs-Katalog 75. Antike Münzen: Griechische Münzen aus ausländischem und norddeutschem Besitz. Das fürstlich fürstenbergische Münzkabinett zu Donaueschingen. Teil I: Die Serien der Römer, der Byzantiner, der Münzen der Völkerwanderungszeit und der Kreuzfahrer. Die Münzen der römischen Kaiserzeit aus der Sammlung des Justizrats Dr. E. Haeberlin. Vorwort, 104 S., 38 Tfn. 2078 Nrn. Ganzleineneinband, wohl des dritten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit akkurat handbeschriebenem Rückenetikett. 745 Gramm.
Seit dem frühen 19. Jahrhundert hatte das fürstliche Haus Fürstenberg seine Bibliothek sowie die Münzsammlung, die sich beide in Donaueschingen, dem Stammsitz der Familie befanden, durch systematische Erwerbungen erheblich erweitert. Mit Ausnahme der familiengeschichtlich oder unmittelbar regional relevanten Partien wurden die umfangreichen und reichhaltigen Bestände des fürstenbergischen Münzkabinetts indes in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts im Zuge von 14 Versteigerungen aufgelöst und so in alle Himmelsrichtungen verstreut. Mit dieser Liquidation wurden die Firmen Adolph E. Cahn in Frankfurt und Otto Helbing Nachf. in München betraut. Die Frankfurter Firma versteigerte überwiegend die nichtdeutschen Gebiete (Cahn Auktionen 75 [Teil 1], 77 [Teil 3], 78 [Teil 4], 79 [Teil 7], 81 [Teil 8] und 85 [Teil 12]), während Otto Helbing Nachf. einen entsprechenden Auftrag für die Münzen und Medaillen der deutschen und österreichischen Münzstände erhielt (Auktion 67 [Teil 2], 68 [Teil 5], 69 [Teil 6], 71 [Teil 9], 72 [Teil 10], 73 [Teil 11], 74 [Teil 13] und 75 [Teil 14]). Auch die bedeutende Fürstlich Fürstenbergische Hofbibliothek ist heute verloren, sie wurde zwischen 1980 und 2001 teils direkt an das Bundesland Baden-Württemberg, teils über Auktionshäuser veräußert.
Der Jurist und Kommerzienrat Ernst Justus Haeberlin (* 1847 in Frankfurt/Main, † ‚ebendort) war Gründungsmitglied der Frankfurter Numismatischen Gesellschaft. Seine Gold- und Silbermünzen der römischen Republik gelangten 1933 auf den Markt (Adolph E. Cahn, Auktion vom 17.7.1933 und folgende Tage). Das gegossene Schwergeld, dem Haeberlins besonderes Interesse gegolten hatte, und Gegenstand seiner Autorentätigkeit gewesen war, gelangte 1940 mitsamt diverser weiterer Exemplare seiner Sammlung in das Berliner Münzkabinett.
Auf der Titelseite die vierzeilige Stempelung PRIMARARZT DR. ANTON V. KHAUTZ / WIEN / THEOBALDGASSE 18. Anton Khautz von Eulenthal absolvierte an der Universität Wien ein Studium der Medizin und wurde dort 1864 zum Dr. med. promoviert (Beilage zur Österreichischen Zeitschrift für praktische Heilkunde 10. Jahrgang, 1864, Sp. 852). Außerhalb seiner beruflichen Aufgabengebiete betätigte er sich u. a. als Wiener Gemeinderat. Er empfing am 10. April 1889 'aus Anlass seines 25jährigen Doktorjubiläums und in Würdigung seines hervorragenden gemeinnützigen und humanitären Wirkens' die große goldene Salvatormedaille der Stadt Wien.