Monographien, Sammelwerke und Aufsätze: Allgemeine Numismatik und Antike
Los 6038

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Beschreibung
LENGNICH, C.B.
Nachrichten zur Bücher- und Münzkunde. Erster Theil. Hamburg 1780. 16 unpaginierte, 413 S., diverse Vignetten, 1 gefaltete Tf. Lipsius S. 224. Pappband, wohl des 19. Jahrhunderts, die Buchdecke außen mit gelbbeigem Lackpapier bezogen, handbeschriebenes grünes Rückenschild. Beigefügt: DERS. Neue Nachrichten zur Bücher- und Münzkunde. Privater Sammelband, vereinend die Teile I [I,1], I,2 und II. Danzig und Dessau 1782. Titelvignette, mit einer allegorischen Darstellung auf die Bücher- und Münzkunde, 14 unpaginierte, 234 S., 1 Tf., 1 Blatt (mit Kolophon); 4 unpaginierte, 320 S; Titelvignette mit Abb. einer Medaille 1764 auf die Krönung des polnischen Königs Stanislaus II. August Poniatowski, 10 unpaginierte, 534 S, 1 Blatt (mit Kolophon), 1 gefaltete Tabelle, 1 Tf. Lipsius S. 224. Halbpergamenteinband im Klein-Oktavformat, wohl um 1800, mit Eckbezügen und Rotschnitt, der Rückentitel von alter Hand in Tinte notiert. Ohne wesentliche Mängel, entgegen der auf weitere Tafeln hindeutenden Angaben im 'Kupferverzeichniß', auf S. 533f des II. Teils weisen die Teile I,1, I, 2 und II in dem vorliegenden Sammelband keinerlei fehlende Partien auf. 971 Gramm. (2)
Carl Benjamin Lengnich (* 1743 in Danzig, † 1795 ebendort) war seit 1772 evangelischer Prediger in seiner Geburtsstadt und amtierte später als zweiter ordinierter Theologe (Archidiakon) an der dortigen Marienkirche (in: Allgemeine Deutsche Biographie Band 18, 1883, S. 257). Ab 1776 besprach er in einer Folge von Veröffentlichungen ältere und neuere Bücher aus den Bereichen Philologie, Geschichte und Numismatik, in denen er die vorgestellten Werke kommentierte und teils detailliert vorstellte, zudem lieferte er Erörterungen zu ausgewählten Münzen und Medaillen. Zunächst erschienen in 2 Teilen seine 'Beiträge zur Kenntnis seltener und merkwürdiger Bücher mit besonderer Rücksicht auf die Numismatik', es folgten 1780 ebenfalls in 2 Teilen seine 'Nachrichten zur Bücher- und Münzkunde' und schließlich 1782 seine 'Neue Nachrichten zur Bücher- und Münzkunde'.
Auf dem Spiegel des Vorderdeckels vom Einband der 'Nachrichten...' aus dem Jahre 1780 Exlibris BIBLIOTHEK / RICHARD HIRSCH.
Auf dem Spiegel des Rückdeckels die vierzeilige Besitzerstempelung . Dr. med. W. Engelhardt / prakt. Arzt / Berlin SV/61 /Belle-Alliancestr. 21a. Dr. Wilhelm Engelhardt (* 1901 in Wien, † 1972 in Berlin) hatte Medizin in Berlin studiert. Nach seiner Promotion im Jahre 1921 ließ er sich in seiner Studienstadt als praktischer Arzt nieder, was ihm auch die finanziellen Möglichkeiten gab, eine Münzensammlung aufzubauen. 1931 trat er seine langjährige Mitgliedschaft in der Numismatischen Gesellschaft zu Berlin an, deren Vorsitzender er später über einen Zeitraum von insgesamt 7 Jahren werden sollte. 1933 bestand seine numismatische Kollektion bereits aus ca. 30.000 Exemplaren, nebst einer umfangreichen Fachbibliothek. In Zuge der Einnahme Berlins durch die russische Armee verlor er seine rund 3000 Prägungen in Taler- und Doppeltalergröße, indes blieben ihm seine Kleinmünzen (Kurt Jaeger in: Geldgeschichtliche Nachrichten 7. Jahrgang, 1972, S. 260).
Auf den 3 Titelseiten der 'Neuesten Nachrichten' die wohl im Laufe der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts aufgebrachte Besitzerstempelung mit der zweizeiligen Namensangabe IOS: / DELTER innerhalb einer schlichten längsovalen Rahmung.
Recto auf dem Vorderdeckel ein aufmontierter Bibliothekszettel, wohl um 1900 mit eradiertem Besitzerzeichen.