Die Sammlung Lodewijk S. Beuth, Teil 1 Münzen der Niederlande und der niederländischen Überseegebiete seit 17
Los 3371

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Beschreibung
1. Ku.-Duit (Bleyenstein) 1819 (2 Varianten)
a) 1,36 g. Mit Kreuzen neben der Wertzahl und einem Strich unter der Jahreszahl. Schulman 382 a. b) 1,14 g. Ohne Kreuze neben der Wertzahl und ohne Strich unter der Jahreszahl. Schulman 382 b.
2. Ku.-Duit (Bleyenstein) o. J. 1,68 g. Schulman 382bis
3. Ku.-Pfennig (Judenpfennig) 1819. 1,00 g. J. 10; J. u. F. 1997 d.
4. Ku.-Pfennig (Judenpfennig) 1819. 1,40 g. Mit Stern. J. 10; J. u. F. 1999.
5 Stück. Meist sehr schön
Sobald es in monetarisierten Gesellschaften zu einem Mangel an Kleingeld kommt, werden auch nicht offizielle Gegenstände zu Wertobjekten. Eine solche Situation befand sich im zweiten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts, da nach den Wirren der napoleonischen Kriege kaum Kleingeld ausgeprägt wurde. So kam es zur Einführung der sogenannten „Judenpfennige“. Eine Quelle ist dabei die in Frankfurt ansässige Firma Gebrüder Heitefuß, welche im Besitz eines Kupferhammers war und Pfennige im Gewicht von 10.000 kg prägte. Eine zweite Quelle wird sich aber wohl auch in England befinden, wo in Birmingham zahlreiche der preußischen Kleinmünzen industriell gefälscht wurden. Diese kamen über die Niederlande in das Rheinland in die großen Wechslerorganisationen. Diese setzten sich aus Krämern und Handelsreisenden zusammen, von denen etliche auch dem jüdischen Glauben anhingen. Das Volk bemerkte nur die Verteiler der Münzen und setzte sie mit den Herstellern gleich. Diese Gleichsetzung findet sich auch noch im Wörterbuch für Münzkunde des Friedrich von Schrötters unter dem Lemma „Judenpfennige“. 1823 reagierten die staatlichen Stellen und führten zur Beschlagnahmung der nicht offiziellen Kupfermünzen. Aber die monetäre Zwangslage lässt sich gut anhand der Tatsache ablesen, daß die von der Herkunft ungewissen „Judenpfennige“ als Zahlungsmittel galten.