eLive Auction Literatur 2025 - Tag 3 (Lose 7408 - 8107)
Beendet

Auktionskataloge und Lagerlisten

NUMISMATISCHE LITERATUR AUKTIONSKATALOGE UND LAGERLISTEN

Bieten


Schätzpreis 40 €
Zuschlag 75 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

ADOLPH HESS, Auktion [52] vom 1.5.1893 u.f.T., Frankfurt/Main.

[Catalog 52.] Die Sammlung Carl Farina, Cöln, enthaltend Brandenburg-Preussen, Westphalen und die rheinischen Länder (Münzen und Medaillen, Mittelalter und Neuzeit). 6 unpaginierte, 197 S., 6 Tfn. 3932 Nrn. Halbleineneinband, wohl des ersten Drittels des 20. Jahrhunderts, mit Eckbezügen und goldgeprägtem Rücken, die Deckel außen mit Kleisterpapier bezogen. 468 Gramm. Sämtliche Zuschlagspreise sind von alter Hand in Tinte den Losen beigeschrieben worden.

Auf dem Spiegel des Vorderdeckels der in 4 Zeilen notierte handschriftliche Besitzvermerk Sammelfreuden / Georg Pfanneberg, Hannover= / Kleefeld, Kantstr. 3. Pfanneberg (*1869, † 1946) führte von 1898 bis 1926 in Göttingen ein Antiquitätengeschäft. Anschließend verlegte er seinen Wirkungsraum auf selbem Gebiet in die Stadt Hannover und arbeite zudem in der Münzenhandlung des deutschen Juden Henry Seligmann (* 1880 in Segeberg, gestorben 1933) und nach dem Tode des Inhabers auch unter der Leitung von dessen Witwe Alma, geborene Lichtenberg. Um das Jahr 1937 dürfte die Übernahme der Firma durch Pfannenberg erfolgt sein (Johannes Schwarz, Der Sammler Georg Pfanneberg als Provenienz in den kulturhistorischen Sammlungen der Städte Hannover und Göttingen unter besonderer Berücksichtigung der NS-Verfolgungsgeschichte Alma Seligmanns, in: Göttinger Jahrbuch 68, 2020, S. 101-126). Eine Zeitschrift mit dem Titel 'Sammelfreuden' hatte die Firma Henry Seligmann bereits von 1926-1928 verlegt.

Johann Maria Carl Farina (* 1840 in Köln, † 1896 ebendort) war Mitinhaber und Leiter einer von einem Mitglied seiner Familie bereits 1709 gegründeten und bis in unsere Tage bestehenden Eau de Cologne-Fabrik. Als Kunstmäzen stiftete er 1894 gemeinsam mit anderen Förderern dem Wallraf-Richartz-Museum das Gemälde 'Juno und Argus' von Peter Paul Rubens, seine Ehefrau war Emma Id, geborene von Glucsak, die sich zwei Jahre nach seinem Tode ebenso an der Stiftung des von Bartolomé Esteban Murillo geschaffenen Gemäldes 'St. Fanziskus in der Portiuncula' an dieselbe museale Einrichtung beteiligte. Aus seiner Münzen- und Medaillensammlung hinterließ er seiner Heimatstadt die sehr bedeutenden und typenreichen Serien der reichs- und kurkölnischen Prägungen, auf die stets sein Hauptaugenmerk gelegen hatte (heute im Kölner Stadtmuseum). Die übrigen numismatischen Sammlungspartien gelangten bei Adolph Hess zur Versteigerung.